Bottrop. . Der VfB Bottrop schlägt Lokalrivale Fortuna zum Bezirksliga-Auftakt mit 2:1. Entscheidung fällt erst in der Schlussphase.
- Der VfB Bottrop gewinnt zum Auftakt der Bezirksliga-Saison mit 2:1 gegen den SV Fortuna Bottrop
- Für den Klub aus dem Jahnstadion treffen Nico Andreadakis und Pierre Weyerhorst
- Der Tor durch Fabian Böhnke kommt für die Gäste zu spät – VfB-Coach Ata sieht Luft nach oben
Der VfB Bottrop startet mit drei Punkten in die neue Bezirksliga-Spielzeit, im Derby gegen Fortuna setzte sich die Mannschaft von Trainer Mevlüt Ata am Sonntag nach umkämpften 90 Minuten mit 2:1(1:0) durch.
Jahnstadion, Sonnenschein, 250 Zuschauer. Der Rahmen des Derbykrachers versprach beste Unterhaltung, einzig die beiden Teams spielten in der Aufführung nicht mit. Der Auftakt geriet zur zähen Veranstaltung, vor allem der Motor der Hausherren stotterte gewaltig: Ballverlust reihte sich in 90 Minuten an Ballverlust, Leistungsträger blieben blass, nach vorne entwickelte der VfB kaum Gefahr. „Du nimmst dir viel vor und dann spielt der Kopf nicht mit, wir waren zu nervös. Wir sind halt Menschen, keine Maschinen“, zeigte Mevlüt Ata Verständnis für den Auftritt seiner Elf, um nachzuschieben: „Wir haben nicht gut gespielt, aber gewonnen. Das ist die Hauptsache.“ Während die Fortuna trotz optischer Überlegenheit und zahlreicher guter Möglichkeiten gar nicht bzw. zu spät den Ball im Tor unterbrachte, schlugen die Gastgeber in zwei Situationen eiskalt zu. Abgezocktheit und Cleverness entschieden am Sonntag das Lokalduell zu Gunsten von Schwarz-Weiß.
Fortuna findet besser in die Partie
Besser in die Partie fand die Elf von Marco Hoffmann, die zitternde VfB-Beine in der ersten halben Stunde allerdings nicht ausnutzte. Ein Warn-Freistoß von Tim Strickerschmidt (9.) und ein Außennetz-Treffer von Marius Dyballa waren das Höchste der Gefühle, im Strafraum kam die Fortuna schlicht nicht in Position für einen vielversprechenden Abschluss. Ähnlich sah es auf der Gegenseite aus, dafür fehlte es nicht an Pfeffer.
Offensichtliche und versteckte Nickeligkeiten, ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen VfB-Neuzugang Devin Müller und Kevin Wenderdel sowie lautstarke Trainer brachten den Rasen zum Kochen. Feuer fing er in Minute 32, als die Hausherren mit der ersten Möglichkeit in Führung gingen. Amrullah Bayhoca führte einen Freistoß kurz aus, Cem Sakiz‘ Flanke spitzelte Nico Andreadakis am Elfmeterpunkt in die Maschen. Ein Wirkungstreffer, der dem bis dahin besseren Gast den Wind aus den Segeln nahm. Erst in den letzten Zügen des Durchgangs sendeten Marcel Leidgebel per Kopf und Dominik Wenderdel per Direktabnahme nach einer Ecke noch Fortuna-Lebenszeichen.
Hälfte zwei bot viel Leerlauf und wenig Ansehnliches. Gäste-Joker Fabian Böhnke, der für den verletzten Marcel Leidgebel in die Partie kam, riss die Zuschauer nach 68 Minuten aus der Lethargie, als er einen Kopfball freistehend ohne Druck aufs Tor brachte. Die Partie nahm wieder an Fahrt auf, strittig wurde es kurz darauf bei einem VfB-Konter. Marius Dyballa bat Inan-Hasan Basar zum vorzeitigen Trikottausch, der Offensivspieler schubste zurück und bewegte sich damit am Rande einer Tätlichkeit. Schiedsrichter Samet Alpaydin bewies Fingerspitzengefühl und beließ es bei Gelb für die Streithähne.
Den Torschrei auf den Lippen
Der in Hälfte zwei starke Dyballa hatte zwölf Minuten vor dem Abpfiff schon den Torschrei auf den Lippen, nachdem er seinen Teamkollegen Böhnke eingesetzt hatte. Dem flatterten allerdings die Nerven, der Stürmer verzog alleine vor Keeper Marco Rinski. Apropos Rinski: Bottrops Schlussmann hatte in der Schlussphase großen Anteil am 2:0 seiner Farben. Sein Abstoß landete punktgenau im Fuß von Bayhoca, der Fahrt aufnahm und mit Glück Pierre Weyerhorst bediente. In Bedrängnis behauptete sich die Nummer neun des VfB und chipte zur Entscheidung ein (88.).
Zwar verkürzte Fortuna im direkten Gegenzug nochmal – Thilo Grollmanns Flanke versenkte Fabian Böhnke per Flugkopfball – doch an der Niederlage rüttelten die Gäste nicht mehr. Die sei unverdient gewesen, ärgerte sich Marco Hoffmann in seinem Fazit, sichtlich angefasst. „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Schade, für den großen Aufwand nichts zu bekommen, vielleicht hat der Klügere gewonnen.“