Bottrop. . Gum Walls sollen helfen, Innenstädte sauber zu halten. In Gelsenkirchen hängen die Kästen schon. Passanten können Reste auf die Wände kleben.

  • Gum Walls sollen helfen, Innenstädte sauber zu halten
  • In Gelsenkirchen hängen die Kästen schon
  • Passanten können Reste auf die Wände kleben

Kaugummis kleben an Papierkörben, auf Tischen und auf dem Boden. Sie sind ein Ärgernis für jeden Bottroper, nicht nur, wenn sie an den Schuhen oder an der Kleidung hängen bleiben. Die Nachbarstadt Gelsenkirchen hat nun reagiert und zehn so genannte „Gum-Walls“ (auf deutsch etwa Gummi-Wände) aufgestellt, um den Kaugummi-Resten ein geordnetes Ende zu machen. Die kleinen Lebensmittelrelikte sollen nun, anstatt den Boden zu versauen, auf einem Kasten landen, der an Laternenmasten hängt. Die Tafeln sind mit Motiven wie Smileys bedruckt, auf denen die benutzen Kaugummis angeklebt werden können.

Für den Entsorger Gelsendienste ist das zumindest in der Theorie eine Erleichterung. Denn die Reinigung und Entfernung der weichen Klebemasse ist ein kostspieliges Problem. Die Gum-Walls müssen hingegen nur von Mitarbeitern überprüft und die speziellen „Andrückplatten“ (Einlegeblätter) mitgenommen oder entsorgt werden.

Kästen in der Erprobungsphase

Zurzeit befinden sich die neuen Kästen noch in der Erprobungsphase, wie eine Mitarbeiterin von Gelsendienste klarstellt. In Gelsenkirchen sind aktuell sieben Wände in der City und drei im Stadtteil Buer angebracht.

Sind die Gummi-Wände für die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) eine Lösung des Kaugummi-Problems? Wie steht es überhaupt um die Verschmutzung durch diese Tretmienen in der Stadt? „Kaugummis sind in allen Städten ein großes Problem für die Reinigungsdienste. Die Entsorgung ist sehr schwierig. Sind die Kaugummis dann einmal entfernt, kleben nach kurzer Zeit wieder neue auf dem Boden“, sagt Uwe Wolters, Vorstandsvorsitzender der Stadtreinigung Best.

Maschinen und Firmen sind zu teuer

„Es gibt viele verschiedene Reinigungsansätze und Maschinen, aber die sind schlichtweg für uns nicht finanzierbar. Auch Spezialfirmen sind zu teuer, die mit Hochdruck und Wasser arbeiten“, ergänzt er. Gum-Walls wären eine interessante Alternative, „sollten sie denn funktionieren“.

Die Best glaubt nicht an den raschen Erfolg des neuen Produktes: „Die Erfahrung zeigt, dass sehr viele Geräte aufgestellt werden müssen, um etwas zu erreichen.“ Es bleibe abzuwarten, wie sich die Wände in Gelsenkirchen bewähren. Derzeit setzt der städtische Entsorger auf den guten Willen der Leute. Die Best hofft, dass Bürger aufgestellte Mülleimer nutzen. Eine Alternative gebe es derzeit nicht. Auch die gezielte Reinigung bestimmter Schlüsselpunkte sei ausgeschlossen, da die Verschmutzung im ganzen Stadtgebiet gleichermaßen stark ist.