Bottrop. . Der Rhenania-Förderverein zum Bau des Vereinsheims löst sich auf. Dank Eigenarbeit, Sponsorensuche und vielen Aktionen nahm der Bau die gewünschte Form an.
Das Ziel ist längst erreicht und deshalb wollen sie nun Schluss machen. Der Förderverein für den Bau des Jugendheims des SV Rhenania bereitet gerade seine Auflösung vor. „Mittlerweile ist alles so, wie wir es damals gewollt haben. Unsere Aufgabe ist längst erfüllt“, sagt Kassierer Rainer Hoff.
Keine Frage, die Platzanlage „Arenberg/Fortsetzung“ des SV Rhenania gehört zu den schönsten der Stadt und nicht selten bekommen die Gegner der Rhenanen große Augen, wenn sie die Spielstätte mit dem Kunstrasen- und dem Ascheplatz im Schatten des Tetraeders betreten. Als das „Wembley der Boy“ bezeichnete Bürgermeister Klaus Strehl die Rhenanen-Heimat auf der Eröffnungsfeier im Juni 2009. Übertrieben? Na ja, vielleicht ein bisschen.
Rhenanen packen selbst an
Den Förderverein gab es da schon längst, er hatte bis zu diesem Tag ganze Arbeit geleistet. Am 26. April 2005 wurde er gegründet. Das Ziel: den Neubau des Vereinsheims unterstützen. Denn schon damals war klar: Der alte Ascheplatz an der Horster Straße war längst zu klein geworden für die Blau-Weißen. Für die Senioren und die mehr als 20 Jugendteams. Dass er auch dioxinbelastet war, stellte sich später zudem heraus. Auf dem alten Hölter-Gelände sollte die neue Heimat entstehen. 550 000 Euro betrug der Zuschuss der Stadt für das Klubheim, den Rest schulterte der Förderverein. „Sicher hätte es auch ohne Förderverein ein Vereinsheim gegeben. Aber so konnten wir es unseren Wünschen anpassen. In seiner heutigen Form wäre das Gebäude durch die Gelder der Stadt alleine nicht möglich gewesen“, erinnert sich Karl Ambeck, der 2. Vorsitzende des Fördervereins. Dafür mussten die Rhenanen aber auch selbst anpacken. Unzählige Stunden werkelten die Bottroper selbst am Vereinsheim. Sie schleppten, zimmerten, verlegten. „Das war eine Zeit, die zusammengeschweißt hat“, erinnert sich auch Förderverein-Geschäftsführer Hermann Waschke. Sie organisierten weiterhin den großen „Rhenanen-Tag“ als zusätzliche Einnahmequelle, stemmten einen Weihnachtsmarkt auf dem Vereinsgelände und beteiligten sich an Aktionen auf dem Boyer Markt.
Spender bleiben anonym
Auch „Rhenania-Bausteine“ wurden verkauft. Waschke: „Ein Käufer kam aus Ostfriesland, er hat hier früher gewohnt. 50 Euro kostete ein Baustein. Er hat gleich zehn Stück auf einmal gekauft. Ich bin heute nach all den Jahren noch begeistert von der Resonanz der Mitglieder, der lokalen Politik und der vielen Geschäftsleute.“ Mit dem Förderverein putzen sie nicht nur die Klinken der lokalen Unternehmen, um Geldspenden zu bekommen. Manche Firma brachte sich auch mit Sachleistungen ein. Mit der Fußbodenheizung zum Beispiel, oder mit Toiletten und Waschbecken. Mehr als 200 Förderer sind auf einer Tafel im Vereinsheim aufgelistet. „Es gab noch viele mehr. Einige wollen aber lieber anonym bleiben“, so Ambeck.
Zum 90-jährigen Geburtstag des Fußballvereins war die Anlage fertig, der Ball rollte und das Klubheim konnte bezogen werden. Ambeck: „Auf diesem Wege wollen wir uns noch einmal bei allen Förderern bedanken, zu denen wir es nicht persönlich geschafft haben.“