Bottrop. . Mit den Spielen der Jugend beginnt am Samstag die 61. Auflage der Titelkämpfe. Die neue Chronik erinnert an die Anfänge der Ascheduelle.

Manchmal ist der Bogen von der Jugend zu den Senioren schnell geschlagen. Am Samstag gehen die Jugendlichen auf die Plätze beim TC Eigen-Stadtwald und eröffnen damit die 61. Auflage der Tennis-Stadtmeisterschaft. Die Senioren steigen am 22. August in den Titelkampf ein. Bis dahin bleiben sie aber nicht untätig und blättern in der Chronik der Tennis-Stadtmeisterschaft.

Die ist jetzt erschienen und Christel Bock und Theda Kubela blicken lächelnd auf die alten Fotos. Christel Bock hieß damals noch Christel Schuster und war die erste Siegerin in der Jugendklasse. 1955 war das, als der erste Stadtkampf von den Vereinen TV Blau-Weiß und TC Grün-Weiß ausgerichtet wurde. Auch die Spieler der Tennisgemeinschaft Prosper gingen auf die Asche. 23 Jahre nach der Geburt des Bottroper Vereinstennis’ gab es nun eine Stadtmeisterschaft. „Da kommen viele Erinnerungen zurück“, sagt Christel Bock. Wie wahr, in 60 Jahren gab es auf den Bottroper Tennisplätzen viele spannende Duelle um Spiel, Satz und Sieg. Beispiele? Im ersten Herrenfinale hatte Jürgen Wendeler den von Wadenkrämpfen geplagten Georg Tenbrink in fünf Sätzen nach kräftezehrenden Stunden niedergerungen. Zwischen 1962 und 1966 holte Willi Kubela fünf Titel und war damit Bottrops erster Serienmeister – der Rekord steht noch immer. Benno Schuchardt holte 1964 erstmals drei Titel in verschiedenen Altersklassen und Disziplinen. Es war 1989, als die damals erst 13-jährige Daniela Kalthoff mit ihrem Titelgewinn bei den Damen für Furore sorgte. Auch der Name Oliver Bonk ist in den Annalen dick unterstrichen, gewann er das Turnier doch zwischen 1984 und 1988 stolze viermal. Eine Besonderheit war auch der Russe Dmitry Palenov, der 1992 und ‘93 gewann und heute eine Tennisschule in Marl betreibt.

Theda Kubela war bei vielen der Turniere dabei, erst als Siegerin in den 70er-Jahren und später als Zuschauerin. Als daumendrückende Zuschauerin. Viele Jahre bei Sohn Andre und nun geht Enkel Henrik ebenfalls auf den Platz (U10). Die Stadtmeisterschaft – sie fasziniert mehrere Generationen.

Forsche Jugend

Höhere Meldezahl und Erwerb der Chronik

Die Stadtmeisterschaft weist mit 663 Meldungen 98 mehr auf als im Vorjahr. Es gibt wieder ein Damen-A-Feld. Start für die Erwachsenen ist der 22. August.

In zweijähriger Arbeit ist die Chronik zur Stadtmeisterschaft entstanden. Das edle Buch (168 Seiten) wird von der Sparte Tennis im Sportbund herausgegeben und ist für 20 Euro in der Buchhandlung Humboldt (Innenstadt) und beim Turnier selbst erhältlich.

Womit wir bei den aktuellen Titelkämpfen wären: Ab 9 Uhr geht es am Samstag an der Stenkhoffstraße los. An Leonie Schuknecht (U16, U18) und Paulina Loipfinger (U14, U18) wird bei der Titelvergabe kein Weg vorbeiführen, die beiden Jugendlichen spielen schon in der 2. Damen-Verbandsliga. In der ältesten Klasse der Jungen (U18) sind die beiden U16-Finalisten des Vorjahres dabei. Wird Niklas Loipfinger Revanche für die Niederlage gegen Simon Schulz bekommen?Mit Johannes Behr ist sogar ein Weltmeister dabei. Behr wurde vor wenigen Wochen U18-Sieger im Mixed der Gehörlosen im englischen Nottingham.

Am 6. September wird es bei der großen Siegehrung wieder Pokale und Urkunden geben. Da kehren wieder Erinnerungen bei Christel Bock zurück. Urkunden hat die erste Jugend-Siegerin zwar noch aus ihrer aktiven Zeit. Die Pokale aber wurden irgendwann rostig – und wanderten in den Müll.