Rüdinghausen. Weil sich der Schiedsrichter des A-Liga-Duells zwischen Rüdinghausen und Amac Spor Dahlhausen angegriffen fühlte, brach er nach 45 Minuten ab.

Das A-Kreisliga-Spiel von TuRa Rüdinghausen gegen Amac Spor Dahlhausen wurde am Samstag beim Stande von 3:0 für die Platzherren abgebrochen. Der Unparteiische fühlte sich zunehmend bedrängt von den Bochumern und zog die Konsequenzen. Über den Ausgang des Spiels muss nun am grünen Tisch bzw. vor der Spruchkammer entschieden werden.

Kapitän Fabian Deppe hatte TuRa ganz früh in Führung gebracht, acht Minuten später erhöhte er per Strafstoß auf 2:0, Denis Kowarsch legte nach gerade mal 24 Minuten das 3:0 nach. Schiedsrichter Holger Danielsiek pfiff eine sehr strenge Linie, verteilte beiderseits früh gelbe Karten. Die Gäste, bei denen sich schnell Frust breit machte, attackierten den Unparteiischen zusehends verbal. Kurz vor dem Pausenpfiff sah dann der Dahlhauser Mannschaftskapitän Gelb-Rot, worauf der Bochumer Trainer heftig protestierte und ebenso die Ampelkarte vorgehalten bekam. Im Anschluss daran wurden die Schmähungen immer heftiger, so dass sich der Schiedsrichter gezwungen sah, das Spiel abzubrechen. TuRa-Co-Trainer Sven Bock: „Ich war mit der Performance der Mannschaft sehr zufrieden, hätte mir aber mehr Spielpraxis gewünscht.“

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Dahlhausens Trainer entschuldigt sich für verbale Entgleisung

Nach Auskunft des Schiedsrichters fühlte sich Gästetrainer Cem Dikme offensichtlich durch die Spielleitung benachteiligt, sah wegen stetiger Reklamiererei auch früh die gelbe Karte. Kurz vor der Pause dann zog der Unparteiische erneut den gelben Karton, weil Dikme nicht aufhörte, lautstark zu lamentieren. „Der Trainer hat sich beschwert, es würde immer nur gegen türkische Vereine gepfiffen“, so Danielsiek. Daraufhin fragte er den Amac-Spor-Trainer, ob er sich rassistisch angegriffen fühle. Da Dikme dies bejahte, sah der Spielleiter keine Veranlassung dazu, die Begegnung weiterzuführen.

Erst sah sein Kapitän Gelb-Rot, dann auch er selbst: Cem Dikme, Trainer von Amac Spor Dahlhausen, der früher auch beim FSV Witten in der Jugend als Trainer arbeitete.
Erst sah sein Kapitän Gelb-Rot, dann auch er selbst: Cem Dikme, Trainer von Amac Spor Dahlhausen, der früher auch beim FSV Witten in der Jugend als Trainer arbeitete. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Ich hätte mir einfach mehr Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gewünscht“, sagte Dikme nach Rückfrage unserer Zeitung. Seine erste Reaktion auf die gelb-rote Karte gegen Dahlhausens Spielführer Berkay Yanik (wegen Meckerns) sei durchaus emotional gewesen. „Ich habe ihn Kack-Idiot genannt. Das tut mir leid und dafür habe ich mich auch bei ihm entschuldigt“, so Dikme reuig.

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Kreisspruchkammer dürfte sich des Falls jetzt annehmen

Seiner Ansicht nach sei aber „jede Aktion gegen uns“ gepfiffen worden. „Ich finde es nun mal auffällig, dass oft so gegen türkische Mannschaften gepfiffen wird. Das war kein übermäßig hartes Spiel, bis zum 3:0 waren wir einfach schlecht. Hätten wir mit 0:6 oder 0:7 verloren, hätte ich das auch akzeptiert. Aber den Spielabbruch fand ich überzogen. Aus meiner Sicht hat niemand den Schiedsrichter bedroht oder dergleichen.“ Er gehe davon aus, dass sich jetzt die Kreisspruchkammer mit dem Fall beschäftigt.