Zürich. . Robin Erewa ist im Halbfinale der Leichtathletik-EM ausgeschieden. Dem Sprinter des TV Wattenscheid reichten schwache 20,82 Sekunden über 200m nicht. Julian Reus verzichtete wegen Knieproblemen auf seinen Start. Richtig zufrieden war Diskuswerfer Daniel Jasinski mit Rang sieben.

Das Halbfinale ist Endstation für die schnellsten Wattenscheider bei der Europameisterschaft. Auch Robin Erewa schied am Donnerstagabend in Zürich vorzeitig aus und verpasste damit sein Ziel, den Einzug ins Finale - und zwar mehr als deutlich.

Der Deutsche 200m-Meister wurde im ersten Halbfinal-Lauf nur Siebter in schwachen 20,82 Sekunden. Auch wenn er auf der ungünstigen Innenbahn 1 laufen musste, war das eine Enttäuschung. „Was heute los war, weiß ich auch nicht“, sagte Erewa. „Der Vorlauf war schon suboptimal, das Halbfinale war eine Katastrophe.“ Im Vorlauf war er als Vierter nur dank der - eben suboptimalen - Zeit von 20,72 Sekunden weitergekommen.

Julian Reus rannte gar nicht erst mit. Den 100m-Star, der nach seinem Halbfinal-Aus am Vortag das Stadion humpelnd verlassen hatte, plagen Probleme an der Kniekehle. Ein Start über 200m war damit unmöglich: „Gestern habe ich schon was gemerkt, aber es ging. Jetzt haben sich die Schmerzen so verschlimmert, dass eine hundertprozentige Belastung nicht möglich gewesen wäre“, erklärte er. Probleme, kam nun heraus, hat er schon länger, aber: „Es gab gute Tage und schlechte Tage.“ Eine Ausrede fürs Halbfinal-Aus suchte er nicht: „Ich habe es zwar gespürt. Im Rennen selber gab es aber keine Probleme.“ Reus hofft nun, bis zum Staffel-Einsatz am Samstag wieder fit zu sein.

Als Reus zu früh rausflog bei der EM, an diesem diesem verregneten, stürmischen Chaos-Tag, wurde es noch richtig spät. Als die Riesen im Ring ihre Arbeit beendeten, war es knapp vor 23 Uhr am Mittwochabend. Und nicht nur Superstar Robert Harting, der erneut Europameister wurde im Diskuswerfen, jubelte ausgiebig. Auch Daniel Jasinski vom TV Wattenscheid 01 riss die Arme in den dunklen Himmel. Siebter wurde der 25-Jährige. Ausgerechnet der Debütant, der noch nie bei einem internationalen Großereignis mitwerfen durfte, sorgte für den bisher größten Erfolg des TV Wattenscheid bei dieser EM. „Ich wollte unter die Top Acht – das hat geklappt. Das finde ich super.“

Jasinski, trainiert und vor Ort betreut von seinem Vater Miroslav, bewies einmal mehr Nervenstärke. Wie schon bei der DM, als er im letzten Versuch Platz drei klarmachte. Diesmal drohte nach zwei verpatzten Würfen das Aus. Doch Jasinski steigerte sich auf 61,49 Meter, war zwischenzeitlich sogar Fünfter.

„Die ersten zwei Versuche waren irgendwie daneben und im dritten ging’s dann um die Wurst“, erzählte der Diskus-Riese. Es klappte. Und nach einem ungültigen Versuch verbesserte sich Jasinski noch einmal auf 62,04. Mehr war im nassen Letzigrund nicht mehr drin für den zweitbesten Deutschen: „Es war heute nicht einfach zu werfen, wir hatten Verzögerungen. Die Bedingungen spiegeln die Weiten wieder. Alle hatten Probleme“, so Jasinski. „Der Ring war nicht der griffigste. Da haben andere auch oft die Schuhe getauscht. Letztlich kam ich doch noch mit den Bedingungen zurecht. Darauf wird heute noch angestoßen.“