Bochum. Wer am kommenden Sonntag in Dortmund für den VfL Bochum das Tor hüten wird, war am Dienstag immer noch nicht geklärt. Sollte er sich nicht ganz sicher sein, sagte Philipp Heerwagen, werde er seine Rückkehr um eine Woche verschieben.
Verbissenheit liegt ihm nicht. „Die Gesundheit geht vor”, sagt Philipp Heerwagen. Zwar geht es dem 26-Jährigen, dessen wagemutiger Einsatz Mitte September in Hoffenheim eher bestraft als belohnt wurde, inzwischen wieder so gut, dass er nach dem Ball hechten kann, doch am kommenden Sonntag, das weiß er, steht dem VfL Bochum in Dortmund „eine heiße Kiste” bevor. Und da benötige man nach einem Kieferbruch „hundertprozentige Sicherheit”, um seiner Mannschaft eine Stütze sein zu können.
Am heutigen Mittwoch will Heerwagen, gemeinsam mit Arzt und Trainerstab, die Entscheidung fällen, ob er ab sofort ins Mannschaftstraining einsteigt; was gleichbedeutend wäre mit dem Ende der Vorsicht und der Rücksichtnahme. Dann ging es ab ins Getümmel. Kommt man jedoch zu dem Schluss, noch etwas abzuwarten, dann sei „eben Bremen mein Ziel”, sagt der besonnene Heerwagen; was Andreas Luthe Bundesliga-Spiel Nummer drei bescheren würde.
Musste man gestern also noch ein Fragezeichen hinter Heerwagen setzen, so steht dem Auftritt Diego Klimowicz an alter Wirkungsstätte wohl nichts mehr im Wege. Ob neben Klimowicz eventuell sogar wieder Stanislav Sestak stürmen wird, ist hingegen noch offen. Zwar geht Frank Heinemann davon aus, dass sein slowakischer Kollege Vladimir Weiss heute im entscheidenden WM-Qualifikationsspiel in Polen nicht auf Sestak verzichten will und wird („Er hat die ganze Zeit mittrainiert und eine Manschette für die Hand bekommen”), aber reicht die Fitness des Angreifers bereits für zwei Spiele innerhalb von fünf Tagen? Und wäre es nicht besser, Sestak in Ruhe für die Partie gegen eine grundsätzlich sehr hoch stehende Abwehr wie die der Bremer aufzubauen?
In der letzten Spielzeit gelangen dem Slowaken im Wesserstadion zwei blitzsaubere Kontertore in den ersten 45 Minuten, und dass es letztlich doch nicht zum Sieg reichte, lag sicher nicht an ihm, sondern eher an der Bochumer Defensive, die sich damals, anstatt den Spielfluss des Gegners zu stören, regelrecht verkroch.
Längst jedoch befinden sich Spieler wie Marcel Maltritz und Anthar Yahia auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Folglich wird Frank Heinemann keinen Grund sehen, seine Abwehr zu verändern. Zumal Yahia nach einem weiteren Erfolg in der WM-Qualifikation selbstbewusst und guter Dinge nach Bochum zurückgekehrt ist; allerdings, weil Heinemann ihm noch einen freien Tag zugestanden hat, etwas später als ursprünglich geplant. Am heutigen Mittwoch erst wird der Innenverteidiger wieder auf Bochumer Rasen stehen.
Ono, Bönig, Imhof und Vogt fehlen
Nicht für die Partie beim BVB in Frage kommen Shinji Ono (gesperrt) sowie Philipp Bönig, Daniel Imhof und Kevin Vogt. Ob Dennis Grote ein Thema sein kann, vermochte Frank Heinemann noch nicht abschließend zu beurteilen.