Je näher der letzte Regionalliga-Spieltag rückt, desto mehr riecht es am Lohrheidestadion nach Abschied. „Wir genießen momentan jedes Training, weil wir wissen, dass wir uns noch zwei Wochen haben, dass es das in dieser Form nicht mehr geben wird“, sagt André Pawlak, Trainer der SG Wattenscheid 09 über sich und seine Mannschaft, die gemeinsam zwei Aufstiege gefeiert hat. Heute (14 Uhr) gibt’s noch das letzte Auswärts-Highlight auf dem hochmodernen Aachener Tivoli, in einer Woche gastiert Rot-Weiß Oberhausen im Bochumer Westen. Nur einen Tag später geht’s für die Mannschaft an den mallorquinischen Ballermann – und dann gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Denn von der aktuellen Mannschaft wird im kommenden Jahr, wie schon häufiger erwähnt, nicht mehr viel übrig bleiben. Einige Spieler haben mittlerweile auch schon neue Vereine gefunden. David Zajas wird die Fronten innerhalb Bochums ja erneut wechseln (wir berichteten), auch Senkrechtstarter Kevin Brümmer wird beim VfL-Unterbau gehandelt. Torwart Lukas Fronczyk wird seinen Vertrag auflösen, Milko Trisic wechselt nach Velbert – und es ist keinesfalls auszuschließen, dass ihm noch ein paar Teamkollegen dorthin folgen werden.

Zajas (Grippe), Fronczyk (Adduktoren) – und der Langzeitverletzte Trisic sowieso – werden in Aachen allerdings nicht mitspielen können. Deshalb wird André Pawlak fast die halbe Mannschaft austauschen, weil auch Alexander Thamm und Kevin Lehmann nicht dabei sind. So werden Kevin Kisyna und Ali Issa im 4-2-3-1-System das defensive Mittelfeld bilden, Leon Enzmann darf auf der Außenbahn für Buckmaier ‘ran, und Marko Karamarko ersetzt Rechtsverteidiger Kevin Lehmann. Sogar U 19-Akteur Maurice Haar wird als Ersatzspieler in den Kader rücken.

„Das juckt uns aber gar nicht“, sagt André Pawlak und verweist im gleichen Atemzug auf die große Breite im Kader. „Ich hoffe, dass wir in Führung gehen, wenigstens die Null lange halten können“, sagt der Trainer. Sein Team kann mit einem Erfolg auf dem Tivoli den 14. Platz festzurren und damit das vor der Saison angepeilte Saisonziel endgültig erreichen – vorausgesetzt, die U 23 des VfL verliert gegen Essen.

Das wird aber schwierig genug gegen körperlich robuste Aachener, die im letzten Heimspiel wenig Interesse daran haben dürften, die eigenen Fans mit einer Nicht-Leistung zu vergrätzen. Trotzdem wollen die Wattenscheider nicht abwartend, sondern offensiv agieren.