Frank Kolberg kehrt zurück zur SG Wattenscheid 09 und wird den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden einnehmen, das bestätigten sowohl er selbst als auch 09-Präsident Christoph Jacob gestern Nachmittag gegenüber dieser Zeitung. Wenn man sich also rund um das Lohrheidestadion auf eines verlassen kann, dann ist es weiterhin das dauerhaft rotierende Personalkarussell: Vor einem Jahr erst hatte Kolberg ja sein Amt niedergelegt, Mano Oliveri übernahm damals dessen Funktion. Nun füllt Kolberg die Lücke, die Oliveri wiederum mit seinem Rücktritt vor drei Wochen hinterlassen hat.

Heute ist gewiss nicht der erste Tag, an dem der Name Kolberg in Wattenscheid die Runde macht. Schon während der turbulenten Fanversammlung nach dem 0:2 gegen Siegen, am 14. April, hieß es häufig, Kolberg gehöre der Opposition an und würde einspringen, wenn Jacob zurücktritt. „Ich habe nie einer Opposition angehört“, dementiert der Wattenscheider: „Außerdem gibt es gar keine Opposition, sondern nur Kritiker.“ Und mit eben jenen Kritikern würde sich Kolberg in nächster Zeit gern „mal zusammen setzen, um mehr Transparenz zu schaffen. Über das Thema Christoph Klöpper beispielsweise wurde viel zu sehr spekuliert. Viele Leute hören immer nur irgendetwas.“ Was an dieser Stelle nicht unter den Tisch fallen sollte: Es ist ja, bis zum heutigen Tag, keineswegs so, dass Christoph Jacob mit klaren Aussagen um sich werfen und damit für etwas mehr Ruhe im Umfeld sorgen würde. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, noch immer steht hinter dem Kader für die kommende Saison ein großes Fragezeichen.

Christoph Jacob wird der Ansprechpartner für den sportlichen Bereich bleiben, Kolberg wird sich wohl unter anderem um finanzielle Belange kümmern. Auch muss der Aufsichtsrat, dem aktuell nur vier Personen angehören, aufgestockt werden. Es bleibt also viel zu tun, aber immerhin: Die Dinge, die Kolberg zu seinem Rücktritt bewegt hatten vor einem Jahr, seien nach einem „langen Gespräch“ mit Christoph Jacob aus der Welt geschafft worden.