Reis’ Heim-Debüt gelingt: Die VfL-Talente kämpfen aufopferungsvoll im Spiel gegen das Star-Ensemble von Viktoria Köln und verdienen sich einen Punkt.
VfL Bochum U23 -
Viktoria Köln
0:0
VfL: Ermes – Heber, Weiler (31. Zeugner), Schorch, Fagasinski – Starostzik, Mengert – Gündüz, Silaj (76. Jansen), Balci – Göttel (82. Reinholz)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote-Karte für Lennart Zeugner (89., wdh. Foulspiel)
Erstes Heimspiel, erster Punktgewinn und erstmals in diesem Jahr auf einem Nicht-Abstiegsplatz: Das Debüt von Thomas Reis im Lohrheidestadion ist gelungen. Die U23 lieferte dem haushohen Favoriten Viktoria Köln einen großen Kampf und verdiente sich den einen Zähler, der den VfL an Wattenscheid vorbei auf den rettenden 14. Rang spült. „Das tut den Jungs sicher gut und rundet den Tag richtig ab“, sagt Reis.
Ohne Profis, Torjäger Sven Kreyer und eine Hand voll verletzter oder angeschlagener Spieler (Jansen, März, Papadopoulos, Kohlen, Tünte) musste Reis seine Elf umbauen. Rico Weiler rückte in die Innenverteidigung, Hendrik Starostzik dafür ins Mittelfeld und Christian Silaj hinter die Sturmspitze Moritz Göttel. Außerdem verteidigte Winter-Neuzugang Alex Fagasinski hinten links, und Jonas Ermes stand zwischen den Pfosten.
Der sonst so sicher auftretende Torhüter sorgte in der 12. Minute für den ersten richtigen Aufreger. Bei einem Rückpass schlug er über den Ball, Fatih Candan nahm das Geschenk jedoch nicht an und spitzelte den Ball nur ans Außennetz. Ansonsten war der VfL jedoch äußerst aufmerksam, sicherte sich mit einer forschen Art etliche Ballgewinne und gab somit den Ton in der ersten Hälfte an.
Vor allem der dribbelstarke Ridvan Balci sorgte immer wieder für Gefahr über Außen und war oft nur durch Fouls zu stoppen. Er bereitete auch die erste Bochumer Chance vor: Starostzik, der als starker Zweikämpfer auf seiner neuen Position gut zurecht kam, scheiterte mit einem Kopfball aber an Torhüter Michael Vogel. Auch Selim Gündüz per Freistoß und Fagasinski per Distanzschuss hatten nicht mehr Glück. Dennoch: Mit ein bisschen mehr Mut hätten die Bochumer sogar mit einer Führung in die Pause gehen können.
Nach dem Seitenwechsel hatte Kölns Trainer „Pele“ Wollitz seine Schützlinge besser auf die galligen Bochumer eingestellt, denen mit zunehmender Spieldauer das kraftraubende Spiel der ersten Halbzeit anzumerken war. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff zappelte der Ball schon im Netz, doch Mike Wunderlichs Treffer entstand aus einer klaren Abseitsposition.
Die VfL-Talente bekamen zunehmend Schwierigkeiten, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Doch bis auf ein Solo von Silvio Pagano (52.) und einem Versuch aus der Distanz von Wunderlich (67.) fiel den Kölner nicht viel ein, den kompakten Defensiv-Block des VfL um Neuzugang Christopher Schorch zu knacken.
Defensiv waren die Bochumer gut organisiert, im Umschaltspiel aber fehlten die Kräfte. Nur Selim Gündüz (55.) und Balci (80.) versuchten es je einmal vergeblich auf eigene Faust. „Wir haben in der Defensive viel Aufwand betrieben. Das hat man uns in der zweiten Halbzeit angemerkt“, sagte Reis, der in den letzten Minuten noch einmal zittern musste. Lennart Zeugner, der für Rico Weiler (Zerrung) gekommen war, handelte sich eine Gelb-Rote-Karte ein. Doch auch das änderte nichts mehr an dem Ergebnis, mit dem die Bochumer wohl besser leben konnten als Köln. „Man sieht, wozu mein Team das Zeug hat“, sagt Reis.