Beim Jahresempfang des StadtSportBundes Bochum redete sich VfL-Trainer zwei Tage nach dem 1:2 gegen den FSV Frankfurt in einer Talkrunde förmlich in Rage.

Beim Jahresempfang des Stadtsportbundes stand das Ehrenamt einmal mehr im Vordergrund. Turnvater Klaus Prieß vom LDT und der Dahlhauser Billard Club wurden für ihr großes Engagement in ihrem Sport ausgezeichnet. Interessant war aber auch die vorausgegangene Talk-Runde mit Peter Neururer und dem Ex-VfL-Jugendtrainer und -HSV-Coach Michael Oenning, bei der sich vor allem der VfL-Trainer in Rage redete.

Die Niederlage gegen den FSV Frankfurt am Freitag hat bei Neururer offenbar Spuren hinterlassen. Zumindest reagierte der VfL-Trainer in der Mensa der Ruhr-Universität, wo er einst selbst studiert hatte, dünnhäutig auf die Fragen des Moderators Michael Ragsch. Zwar lobte Neururer zunächst das „einzigartige Publikum in Bochum, dass ich so noch nie in meiner Karriere erlebt habe“, doch als die Frage nach einer fehlenden Verpflichtung eines Stürmers im Winter aufkam, wurde die Diskussion auf einmal hitzig.

„Man wird beurteilt von Leuten, die gar nicht wissen, was wir tun“, sagte Neururer pauschal über Journalisten, bevor er weiter ausholte, von „Populismus“ und „dummen Fragen“ sprach: „Wir haben einen Kassensturz gemacht, es war kein Stürmer auf dem Markt, der finanzierbar war und uns gleichzeitig geholfen hätte.“

Trotzdem zeigte sich Neururer überzeugt, dass die aktuelle Mannschaft „Platz acht bis zwölf“ erreichen könne: „Es gibt im Fußball keine Wunder. Es ist mit diesem Etat und den Abgängen unglaublich, dass wir überhaupt in der Zweiten Bundesliga spielen. Mehr ist nicht drin.“

Als sich die Gemüter beruhigt hatten, stand das Ehrenamt wieder im Vordergrund, und Prieß sowie das DBC-Team konnten ihre Trophäen in Empfang nehmen. „Das ist eine Anerkennung für die Menschen, ohne die der Sport in unserer Stadt nicht denkbar wäre“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Schäfer und gab ein Ziel für die kommenden Jahre aus: „Wir sind eine Sportstadt mit Fug und Recht. Deswegen wollen wir in drei Jahren die Stadt mit den meisten Sportabzeichen werden.“