Die Frauenfußballmannschaft des VfL Bochum hat gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München. Dabei war die Elf von Sabrina Gesell mit 1:0 in Führung gegangen. Der K.O. fiel unglücklich.

VfL Bochum -
Bayern München II 1:2 (1:0)

VfL: Wegscheider - Tatenhorst,Bock, Grendel, Josten - Kühn (80. Bade), Angrick - Ließem (42. Adams), Özkanca, Grünheid - Hoppius

Tore: 1:0 Grünheid (42.), 1:1 Strahl (60./FE), 1:2 Flötzner (90.)

Der in Deutschland weit verbreitete Fußballmythos des „Bayern-Dusel“ scheint auch für den Frauenfußball zu gelten. Als bereits die zweite Minute der Nachspielzeit lief und alles nach einem 1:1 aussah, kam der Ball nach einem Bochumer Fehler im Mittelfeld zur zuvor eingewechselten Lisa Flötzner. Diese zog aus halblinker Position ab und versenkte das Spielgerät in den Maschen des VfL-Tores. Auf Bayern-Seite kannte der Jubel keine Grenzen, bei den Bochumerinnen herrschte dagegen Tristesse.

Ohne ihre am Rücken verletzte Kapitänin Laura Kill, dafür mit U17-Talent Burcu Özkanca auf der Spielmacherposition zeigten die Elf von Sabrina Gesell in der ersten Halbzeit eine gute Leistung. Dörthe Hoppius (12.) und die hoch veranlagte Özkanca (25.) vergaben jeweils frei stehend. Torfrau Anna Wegscheider rettete auf der anderen Seite den VfL mit einer Glanzparade vor dem Rückstand (32.). In der 42. Spielminute filetierte Burcu Özkanca mit einem Pass die Münchener-Abwehr und fand mit Sarah Grünheid ein passende Abnehmerin. Die ehemaliger Recklinghäuserin umkurvte die Torfrau und schob zum 1:0 ein. Das war zugleich der Pausenstand.

Nach dem Wechsel drehte Bayern auf und zeigte Torabschlüsse im Minutentakt. Der VfL hatte den Zugriff auf das Spiel verloren. Als eine FCB-Spielerin während eines Tempodribblings in einer unübersichtlichen Situation in die Zange genommen wurde, zeigte Schiedsrichterin Anja Klimm auf den Punkt. Eine fragliche Entscheidung. „Foul ja, Strafstoß eher nein“, so auch die Meinung von Sabrina Gesell. Der Regelverstoß schien sich nämlich außerhalb des Strafraums vollzogen zu haben. Bayerns Spielführerin Ramona Strahl war es egal. Sie versenkte sicher zum 1:1 (60.).

In der Folge entwickelte sich ein rassiges Spiel mit guten Szenen auf beiden Seiten. Nach einem Handspiel im Strafraum wurde dem VfL ein klarer Elfmeter verwehrt (65.). Bayern auf der anderen Seite besaß die besseren Chancen (72., 75.).

In den letzen Minuten schienen die Blau-weißen mehr Körner zu haben und waren dem 2:1 näher als der Gast. Sarah Grünheid hätte dabei zur Matchwinnerin avancieren können (81.). Doch am Ende waren es, wie so häufig, die Bayern, die sich jubelnd in den Armen lagen und ihren dritten Saisonsieg feierten.

Gesell: „Ein K.O. in letzter Minute ist immer bitter. In der erste Hälfte waren wir gerade zu Beginn stark, in der zweiten zu passiv. Außerdem hat uns die Lockerheit gefehlt. Ein Remis wäre schön gewesen.“