Moskau. . Malte Mohr vom TV Wattenscheid hat bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau mit einem Sprung souverän für das Finale der Stabhochspringer am Montag qualifiziert.

Malte Mohr richtete noch einmal die Sonnenbrille in seinem Haar und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Ich bin gesund und in Form“, sagte der Stabhochspringer des TV Wattenscheid nach der bravourös überstandenen Qualifikation bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau.

Zwar musste Mohr schon um sechs Uhr früh aus dem Bett, aber das frühe Aufstehen lohnte sich. Der 27-Jährige stieg bei der Höhe von 5,55 Meter ein und schraubte sich so elegant wie sicher über die Latte. Zu diesem Zeitpunkt konnte er noch nicht ahnen, dass er zum Kurzarbeiter werden würde und kein zweites Mal an diesem Morgen im Luschniki-Stadion anlaufen musste. Eigentlich war für das Riesenfeld von 40 Stabartisten eine Qualifikationshöhe von 5,70 Meter gefordert, doch ein Konkurrent nach dem anderen scheiterte, so dass am Ende Mohrs Sprung über 5,55 Meter zum Einzug in das Finale am Montag (17 Uhr MESZ) reichte.

„Natürlich war ich ein bisschen nervös“, gab Mohr zu, „aber mein Versuch hat richtig gut geklappt, obwohl die Anlage gewöhnungsbedürftig war. Es geht leicht, aber relativ lang bergauf. Insgesamt liegt mir die Anlage.“ Der Wettkampf im fast völlig leeren Luschniki-Stadion litt unter den üblichen, nicht einfachen Begleitumständen einer solchen WM-Ausscheidung. Je 20 Springer traten parallel in zwei Gruppen gegeneinander an. Das bedeutete lange Wartezeiten für alle. „Wir waren so viele Athleten, da konnte ich beim Einspringen nur einmal einstechen“, erklärte Mohr, „aber es lief ja gut. Ich bin froh, dass ich nur einmal springen musste, so eine Qualifikation zehrt an den Kräften. Da mache ich lieber vor dem Finale noch ein ordentliches Einspringen.“

Am Montag nimmt ein deutsches Trio den Kampf gegen den großen Favoriten, den französischen Olympiasieger Renaud Lavillenie, auf, denn auch der Olympiazweite Björn Otto und der Bronze-Gewinner von London, Raphael Holzdeppe, zogen in den Endkampf ein.

Während Holzdeppe ganz klar eine Medaille als Ziel ausgegeben hat, hielten sich Mohr und Otto zurück. „Für mich ist wichtig, dass ich fit bin“, sagte Mohr. Schließlich hatte er in den vergangenen Wochen einige Rückenprobleme zu überstehen und erreichte vor der WM nicht die Leistungen, die er sich gewünscht hatte. „Jetzt bin ich wieder in der Form, die ich am Saisonanfang hatte“, freute sich Mohr, „es wäre schön, wenn ich hier eine neue Bestleistung aufstellen würde.“ Die steht bei 5,91 Meter. Sollte er diese Höhe meistern, wäre eine Medaille in greifbarer Nähe.