Verhaltener Jubel im Franz-Kremer-Stadion: In Köln gab es außer dem Klassenerhalt für die VfL-Talente nichts zu holen. Nicht nur VfL-Trainer Metaxas hätte sich zum Abschluß „ein besseres Spiel gewünscht“.

1. FC Köln U21 -
VfL Bochum U23 1:0 (0:0)

VfL: Heuer Fernandes - Semlits, Weiler, Wolff, Stevens - Mengert, Feldkamp (46. Silaj) - Jansen (78. Reinholz), Götze, Möllering - Kreyer

Tor: 1:0 Hömig (55.)

Es war knapp, und die VfL-Talente haben sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Aber der Klassenerhalt, er ist gesichert. Trotz einer 0:1-Niederlage am letzten Spieltag bei der Reserve des 1. FC Köln, reichte es bei den Bochumern für den 14. Rang - den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Bedanken können sich die VfL-Talente in Verl. Nur weil Wuppertal mit 1:4 verlor, spielt der VfL auch in der nächsten Saison noch in der Regionalliga. Der Wuppertaler SV selbst (15.) und Köln (16.) müssen dagegen weiter zittern. Der WSV hofft darauf, dass Bergheim nicht aus der Oberliga aufsteigt und der Regionalliga somit sechs Absteiger beschert. Der FC könnte sich nur durch eine Wuppertaler Insolvenz retten.

„Beide haben etwas gewonnen. Köln kann weiter hoffen und wir bleiben drin“, sagt VfL-Trainer Iraklis Metaxas: „Aber diese Partie war ein Spiegelbild der Saison. Wir hatten viele Chancen, haben aber keinen Treffer erzielt.“

Zu Beginn versuchten sich die Kölner in der Offensive. Zuerst rettete VfL-Keeper Daniel Heuer Fernandes vor Robin Schmidt, dann traf Lukas Kübler nur das Außennetz. Die Bochumer hielten sich vornehm zurück, vor allem die linke Seite mit Jannik Stevens und Tino Möllering offenbarte immer wieder Schwächen. Die größte Kölner Chance hatte Schmidt in der 31. Minute, als sich Heuer Fernandes richtig breit machen musste, um den Rückstand zu verhindern.

Bei den VfL-Talenten klappte nicht viel, besonders beim Spielaufbau gab es Probleme. Statt - wie geplant - die Kugel durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, agierten die Bochumer über lange Bälle. Weil die Mannschaft nicht gut aufrückte, war Sven Kreyer als einzige Spitze vorne auf sich allein gestellt und die wenigen Kontermöglichkeiten schnell dahin. Wenn der VfL dann doch einmal nach vorne kam, waren es Einzelaktionen. Wie in der 40. Minute, als FC-Keeper Marcel Schuhen Kreyers Schuss gerade noch so um den Pfosten lenkte.

„Wir konnten einfach nicht unser Spiel durchziehen“, so Metaxas: „Aber in der zweiten Hälfte ist es besser geworden.“ Zumindest zehn Minuten lang sorgten die Bochumer nach dem Seitenwechsel in gewohnter Offensivmanier für Wirbel. Schuhen zeigte sich jedoch gegen Götze sowie Kreyer äußerst wachsam und Max Jansens Freistoß segelte vor den Pfosten. Dann aber schlug die Stunde der Kölner, besonders die von Reinhold Yabo.

Yabo wechselt in der kommenden Saison nach Karlsruhe, auch der VfL war einmal an ihm interessiert. In der 55. Minute zeigte er seine besondere Klasse, zog den Sprint an und riss die Bochumer Abwehr wie selbstverständlich auseinander. Nach seiner Hereingabe, leitete Mario Engels zu Robin Hömig weiter, der nur noch einschieben musste.

Mit der Führung im Rücken, zogen sich die Gastgeber aus Köln komplett zurück. Der VfL kam nicht mehr richtig in den Sechzehner, und wenn doch, war der starke Schuhen zur Stelle. Beinahe hätten die Bochumer sogar noch das 0:2 schlucken müssen, Stevens rettete aber für den geschlagenen Heuer Fernandes auf der Linie.

So war der Jubel nach dem Abpfiff bei den Bochumern eher verhalten. Ein paar Schulterklopfer waren schon das höchste der Gefühle an diesem Samstag-Mittag. Auch Metaxas war zwar erleichtert, aber nicht zufrieden: „Ich hätte mir zum Abschluss einfach ein besseres Spiel gewünscht.“