In der Familie Blondeel ist Fingerspitzengefühl angesagt. Die Söhne Lukas und Simon eifern ihrem berühmten Vater und Billard-Ass Fabian mit Erfolg nach.

Klack, Klack - dieses Geräusch ist ihnen seit früher Kindheit vertraut. Lukas (15) und Simon (13) tragen ja auch einen in der internationalen Billardszene prominenten Namen. Ihr Vater ist Fabian Blondeel, unter anderem sechsfacher Europameister. Verwundern muss es einen also nicht, dass Lukas und Simon längst selbst Klack, Klack machen - und zwar ähnlich erfolgreich wie Blondeel senior.

So gewannen die beiden Brüder 2011 mit der Jugendmannschaft des DBC Bochum Gold bei den Deutschen Meisterschaften und nahmen an der Jugend-Europameisterschaft teil. Lukas und Simon fühlen sich im Karambol zuhause, in der ihr Klub 20 Deutsche Meistertitel vorzuweisen hat.

Ähnlich wie sein Vater, fing Lukas mit 12 Jahren an zu spielen - auch wenn es damals nicht viel mehr war als ein Probierhäppchen oder besser „Test“, wie er selbst sagt. Durch Vater Fabian an den Billardtisch gedrängt fühlten sich Lukas und Simon jedenfalls nicht. Der „große“ Blondeel, sagen dessen Nachkommen, lasse sie ihre „Entscheidungen selber treffen“.

Und sie haben sie getroffen. Weil sie die „Ruhe und Konzentration“, auch die „Ablenkung vom Alltagsstress“ schätzen. All’ das biete ihnen Billard. Dass ihr Sport kaum Publikum zu locken vermag, ist ja auch nur die halbe Wahrheit. „Im Internet sehen weltweit bereits viele Leute zu“, bemerkt Lukas, der sich natürlich dennoch etwas mehr direkten Kontakt wünschen würde. Trotzdem sieht auch Blondeel senior eine positive Entwicklung. Während Billard früher als reiner „Kneipensport“ galt und „Jugendliche abschreckte“, ist es nun attraktiver geworden, weil es in den Clubs keine festen Trainingszeiten mehr gibt. So bleibt auch noch Zeit für andere Dinge.

In Lukas’ Fall ist das eine weitere Sportart, nämlich Volleyball. Während er beim DBC mit Ruhe und Fingerspitzengefühl die kleine Kugel anstößt, schmettert er den großen weißen Ball mit Vehemenz und Dynamik übers Netz - als Teil der U20 des LDTV. Auch hier ist Ehrgeiz dabei, das Team spielt in der Oberliga, der zweithöchsten Jugendklasse in Nordrhein-Westfalen. Was zum Teil auch ein Grund dafür ist, dass er im letzten Jahr seltener an den Billard-Tisch kam und nicht an den Meisterschaften teilnahm.

Momentan legt er aber das Queue kaum noch aus der Hand. Lukas Blondeel will bis zu den nächsten Jugendmeisterschaften im April 2013 durchtrainieren, um im Einzel und mit der Mannschaft wieder anzugreifen. Auch sein jüngerer Bruder Simon rechnet sich mit der Mannschaft „gute Chancen“ aus. Was Erfolge angeht, werde es trotzdem „schwer an unseren Vater heranzukommen“, räumt Lukas ein. An dem nötigen Ehrgeiz mangelt es den beiden jedoch nicht, mitspielen allein ist dem Duo nicht genug. Simon Blondeel: „Ich will schon auch Titel gewinnen.“