Man muss ihn nur auf das Thema Basketball ansprechen, schon spürt man eine gewisse freudige Unruhe. Die Rede ist von David Feldmann, einem 18-jährigen „Bochumer Jung“, der sowohl für die Regionalligamannschaft der Bochum AstroStars auf Korbjagd geht als auch in der Jugendbasketball-Bundesliga (NBBL) für die U19 von Phoenix Hagen aufläuft.

Die angesprochene innere Unruhe ist allerdings auch auf die schwierigen letzten Monate zurückzuführen. Den ersten Rückschlag erlebte der talentierte Nachwuchsspieler bereits vor Saisonbeginn, als er sich im vergangenen Oktober einen Ermüdungsbruch im Fuß zuzog. Nach einer mehrwöchigen Reha gleich der nächste Schock: Kaum hatte der Arzt sein okay zum Wiedereinstieg gegeben, brach der Fuß zum zweiten Mal. Nun soll eine Schraube den lädierten Fuß stabilisieren.

David Feldmann ließ sich jedoch zu keiner Zeit entmutigen, er arbeitete hart an seinem „Comeback“ . Seit Februar ist er mittlerweile wieder im Einsatz. Dass er in der vorangegangenen Zeit niemals aufsteckte, ist laut eigener Aussage sowohl seinen Eltern, die ihn „jederzeit unterstützten“ als auch einer intensiven Reha, die keine Zweifel an einer schnellen Genesung aufkommen ließ, zu verdanken. Sein Durchhaltevermögen zeigt aber auch, welchen Stellenwert der Basketball in seinem Leben einnimmt. Bereits seit seinem zehnten Lebensjahr spielt Feldmann für die AstroStars und hat sich klare Ziele gesetzt. Zunächst einmal wolle er in die Zweite Liga aufsteigen, „im Optimalfall natürlich mit der BG Südpark“, so Feldmann. Doch auch Höheres wird nicht ausgeschlossen; so sei es „schon ein Traum, einmal den Adler auf der Brust zu tragen“.

Dass es bis dahin aber noch ein weiter Weg ist, ist David Feldmann durchaus bewusst. So fällt es ihm trotz seiner Ansprüche an sich selbst nicht schwer, auch über seine Schwächen zu sprechen. Ist er bisher vor allem als „Distanzschütze“ bekannt, der am liebsten rund um die Drei-Punkte-Linie den Abschluss sucht, so hat auch das Spiel „unter den Körben“ eine große Bedeutung auf dem Weg zum „kompletten“ Spieler, wie Feldmann betont. Entsprechend müsse er an „Schnelligkeit und Sprungkraft“ arbeiten , um auch gegen größere und schwerere Spieler besser bestehen zu können. Ähnlich sieht das Kai Friedrich, Trainer des Bochumer Regionalliga-Teams. „Auf dem Weg zum Korb“ gebe es für den Nachwuchsmann noch Luft nach oben. Außerdem, so der Coach, könne Feldmann, den er abseits des Spielfeldes als „netten Jungen von nebenan“ beschreibt, auf dem Spielfeld durchaus noch „aggressiver und etwas härter“ auftreten. Gleichzeitig betont Friedrich aber auch die positive Entwicklung des jungen Spielers in den letzten zwei Jahren.

Die Mischung zwischen Selbstbewusstsein und Bodenständigkeit fällt auch auf, wenn man Feldmann auf seine Vorbilder anspricht. So nennt er nicht etwa die deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki, sondern Karsten Tadda, Spieler des aktuellen Bundesliga-Spitzenreiters Brose Baskets Bamberg. Tadda habe sich über die NBBL und die zweite Liga bis in die höchste Spielklasse gekämpft, ein Weg, den Feldmann für sich selbst „nicht für unmöglich hält“.

Wie nahezu jeder Basketballer träumt auch der junge Bochumer von den USA. Jedoch ist hier nicht von der Profiliga NBA die Rede; vielmehr hat Feldmann den Wunsch, sich nach seinem Abitur im nächsten Jahr an einem amerikanischen College zu bewerben, um so den Basketball mit einem Studium verbinden zu können. Die NBA beschäftigt Feldmann momentan höchstens auf seiner Spielekonsole; ein Hobby abseits des Basketballplatzes, in das sowohl Freunde als auch Teamkollegen gerne eingebunden werden.

Was die aktuelle Situation betrifft, der direkte Aufstieg ist für die Astros nur noch rechnerisch möglich, bleibt Feldmann realistisch und dennoch positiv: „Wenn wir den Kern der Mannschaft zusammenhalten, greifen wir eben nächste Saison wieder an.“