Wie schon so oft in dieser Saison steht der VfL Bochum vor einem – im Wortsinne – richtungweisenden Spiel. Nur vier Punkte trennen die A-Junioren von Rang drei, lediglich fünf von Platz elf, den der Bonner SC belegt. Doch so häufig wie die Elf von Dariusz Wosz die Chance hatte, sich nach oben abzusetzen, so oft enttäuschte sie und brachte sich selbst wieder in Abstiegsgefahr – besonders nach zuvor guten Leistungen. So ist vor dem Spiel in der früheren Bundeshauptstadt trotz des hochverdienten 4:0 gegen Köln Vorsicht geboten.

Dass das Duell mit dem Aufsteiger kein Spaziergang wird, weiß auch Wosz: „Die Bonner werden mit mehr als 120 Prozent in die Zweikämpfe gehen. Sie werden dazwischen hauen. Ich erwarte ein richtig fieses Spiel“, sagt der Trainer.

Dennoch brauche man sich nicht zu verstecken, sondern wolle sich mit einem Sieg sieben Punkte vom ersten Abstiegsplatz absetzen. „Dann können wir in den nächsten zwei, drei Spielen alles klar machen“, hofft Wosz.

Über einen VfL-Erfolg würde man sich auch in Wattenscheid freuen, weil man näher an Bonn und somit an das rettende Ufer rücken könnte. Unabhängig davon wäre alles andere als ein Sieg gegen die SpVgg Erkenschwick aber eine herbe Enttäuschung für 09 und wohl zugleich das endgültige Eingeständnis, dass es für die Bundesliga nicht reicht. Nach der Heimpleite gegen Ahlen (0:4) müssen am Sonntag (13 Uhr, Berliner Straße) gegen den Tabellenletzten also unbedingt drei Punkte her, um die theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu erhalten.

Trainer Christoph Klöpper will daher „viel offensive Qualität auf den Platz bringen“ und erwägt, dafür die schlechteste Abwehr der Liga weiter zu schwächen. Mit Mehmet Mercan oder Marcel Sobottka soll einer der beiden Innenverteidiger ins Zentrum neben Kerem Demirbay rücken, damit Silas Lennertz eine der Außenbahnen einnehmen kann, auf denen ihn Klöpper stärker sieht. Immerhin kehren Saffet Davulcu und Christopher Carpentier nach ihren Rotsperren zurück. Klöpper ist überzeugt, Erkenschwick in Bestbesetzung schlagen zu können, schränkt aber ein: „Wir können nicht sagen, wir hauen sie weg, dafür waren wir letzte Woche zu schlecht.“