Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 hat ihren ersten Winterneuzugang verpflichtet - es ist ein Torwart. Für den bisherigen Stammkeeper ist es doppelt bitter.
Die SG Wattenscheid 09 hat sich auf dem Transfermarkt bislang bedeckt gehalten - jetzt ist der erste Neuzugang da. Mit Joshua Mroß kommt ein erfahrener Torhüter, der zuletzt bei Top-Oberligist ASC Dortmund 09 Stammkeeper war. Am Dienstagabend einigten sich die Verantwortlichen der SGW mit dem Keeper, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag beim ASC aufgelöst hatte.
Eigentlich hatte Wattenscheid keinen Grund, einen neuen Torwart zu verpflichten. Mit der Mroß-Verpflichtung reagieren die Verantwortlichen der SGW aber kurzfristig auf den Ausfall von Stammtorhüter Phil Lenuweit, der den Vorbereitungsauftakt mit einer Viruserkrankung verpasste und einige Zeit sogar im Krankenhaus war. „Phil ist raus aus dem Krankenhaus, aber er hat einige Kilo verloren“, verriet SGW-Trainer Christopher Pache der WAZ am Dienstag, noch vor der Einigung mit Mroß.
Dass Lenuweit den Rückrundenauftakt verpasst, scheint sicher. Laut Pache will Lenuweit zwar schnell fit werden. Wie schnell der junge Torwart wieder bei hundert Prozent ist, ist aber unklar. Lenuweit sei ehrgeizig, so Pache, solle aber alle Zeit bekommen, sich zu erholen. Er fehle auf „unbestimmte Zeit“, gab die SGW bekannt.
Wattenscheid 09: Nur auf Rexhäuser zu setzen, ist zu unsicher
Im Testspiel gegen den ETB Schwarz-Weiß in der vergangenen Woche sowie bei der Hallenstadtmeisterschaft stand Gianluca Rexhäuser im Tor, der im vergangenen Sommer vom Bezirksligisten SV Herbede nach Wattenscheid kam, wo er mit guten Leistungen mehrere höherklassige Klubs auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Mit dem in der Oberliga völlig unerfahrenen Rexhäuser in die Rückrunde zu gehen, ohne zu wissen, wann genau Lenuweit wiederkommt, war den Verantwortlichen aber offensichtlich zu heiß. Wattentscheid hat zwar ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze, will aber möglichst schnell den Klassenerhalt sicher machen. Sportvorstand Ertan Ilce sagt: „Dem Verein gegenüber wäre es fahrlässig gewesen, in der jetzigen Konstellation nicht zu reagieren.“
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Auf die Frage nach Rexhäuser sagt Christopher Pache: „Wenn wir ihm die Oberliga nicht zutrauen würden, dann hätten wir ihn nicht geholt. Er hat in dem halben Jahr eine große Entwicklung gemacht, aber der Sprung ist auch riesig für einen Keeper, der aus der Bezirksliga kommt und vorher auch nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt hat.“ Minuten sammelte er bislang aber nun in Tests und im Kreispokal.
Rexhäuser bleibt nun vorerst die Nummer zwei hinter Joshua Mroß, kann in Ruhe lernen. Der 28-jährige Mroß war zwei Spielzeiten lang die Nummer eins von Alemannia Aachen in der Regionalliga. In den vergangenen zweieinhalb Jahren machte er rund 80 Oberliga-Spiele für den TuS Bövinghausen und den ASC 09. Die Dortmunder wollten aber auf jüngere Torhüter setzen und machten Mroß kein Angebot zur Verlängerung, lösten stattdessen den aktuellen Vertrag auf. So hatte die SGW die Chance, einen erfahrenen Oberliga-Torwart zu verpflichten.
Wattenscheid 09: Lenuweit verliert wieder Platz im Tor
Doppelt bitter ist die Geschichte vor allem für Phil Lenuweit. Der 20-Jährige verliert zum zweiten Mal in Folge im Winter seinen Platz als Nummer eins, ohne etwas falsch gemacht zu haben. Nach seinem Wechsel nach Wattenscheid im Sommer 2023 erkämpfte er sich schnell den Platz im Tor - in der Rückrunde setzte der damalige Trainer Engin Yavuzaslan aber lieber auf den erfahreneren Niklas Lübcke (inzwischen VfL Bochum II).
Christopher Pache machte Lenuweit wieder zur Nummer 1, der ehemalige Schalke- und RWO-Jugendtorwart zeigte auch gute Leistungen in der Hinrunde, war zeitweise der Oberliga-Keeper mit den wenigsten Gegentoren. Nun muss er wieder fit werden - um dann den Konkurrenzkampf mit Mroß aufzunehmen.
Die Statements zum Transfer
Torhüter Joshua Mroß: „Ich habe richtig Bock auf Wattenscheid 09. Nach zweieinhalb Jahren endlich wieder für einen Traditionsverein zu spielen, macht mich als Fußballromantiker glücklich.“
Sportlicher Leiter Richard Weber: „Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Phil, haben wir uns aktiv auf dem Markt umgeschaut. Als wir Kontakt zu Joshua aufgenommen haben, lief alles sehr schnell und unkompliziert ab. Mit ihm haben wir einen sehr erfahrenen Torwart für uns gewinnen können. Joshua hat in vielen Jahren Regionalliga, sowie in den letzten zweieinhalb Jahren Oberliga, dauerhaft bewiesen, dass er ein exzellenter Torwart ist.“
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