Bochum. Dennis Grote war bei der U23 des VfL gesetzt - im Derby spielte er keine Sekunde. Das liegt auch an zwei Talenten, die auf eine gute Karriere hoffen können.

Ein neues Gefühl für den zuletzt als Abwehrchef gefragten Dennis Grote: Der ehemalige Bundesliga-Spieler, der seit Sommer Anführer und Führungsspieler der neu gegründeten Bochumer U23-Oberliga-Mannschaft ist, saß 90 Minuten auf der Bank. Ausgerechnet im Derby gegen die SG Wattenscheid 09 vor 6000 Fans im Ruhrstadion spielte Grote keine Sekunde. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison stand der 38-Jährige nicht in der Startelf, zum ersten Mal blieb er komplett draußen.

1275 von 1350 möglichen Minuten hatte Grote an den ersten 15 Spieltagen gespielt. Dass Trainer Heiko Butscher ihn nun auf die Bank setzte, liegt an zwei Abwehr-Talenten: Mo Tolba und Daniel Hülsenbusch. „Es ist die Entscheidung: Wen nimmst du raus und wen nicht“, erklärte U23-Trainer Heiko Butscher - und entschied sich für die Talente, die beide auf eine Profikarriere hoffen dürfen.

VfL Bochum: Talent Tolba bleibt bis zum Winter beim Oberliga-Team

Das Bochumer Eigengewächs Tolba (20) hat harte Zeiten hinter sich, fiel mit seinem zweiten Kreuzbandriss lange aus. Er gehört eigentlich zum Profikader, soll aber nun bei der U23 Spielpraxis sammeln. Tolba hat sich zurück gekämpft: Er verriet, dass er während seiner Verletzungspause unter anderem mit dem damaligen VfL-Sportchef Patrick Fabian gesprochen hatte, um von dessen Erfahrungen bei schweren Knieverletzungen zu profitieren. Fabian erlitt in seiner Profikarriere vier Kreuzbandrisse - und kehrte immer wieder zurück auf den Platz.

Jetzt will Tolba, dessen Vertrag ausläuft, sich für die Profis bewerben. Cheftrainer Dieter Hecking hat in dieser Woche aber entschieden, dass er bis zum Winter bei der U23 trainieren und spielen soll; zur Rückrunde könnte sich Tolba dann möglicherweise wieder bei im Profitraining beweisen.

Heiko Butscher schwärmt für Ex-Gladbacher Hülsenbusch

Der 19-jährige Daniel Hülsenbusch wurde größtenteils bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet und ist seit Sommer beim VfL. Der 1,96-Meter-Mann stand in 14 von 15 Spielen als Innenverteidiger in der Startelf und überzeugte nicht nur mit Ballgewinnen und Kopfballduellen, sondern auch mit seinen Vorstößen aus der Abwehrkette nach vorne.

Concordia Wiemelhausen - VfL Bochum U21
Daniel Hülsenbusch hat sich in seinem halben Jahr beim VfL Bochum stark entwickelt - ausgebildet wurde er zuvor bei Borussia Mönchengladbach. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Als Butscher über sein Verteidiger-Angebot sprach, gab er „Hülse“ sogar eine Profi-Garantie: „Ich finde, er hat eine unfassbare Entwicklung gemacht. Er ist für mich der beste Abwehrspieler der Liga“, lobte Butscher. „Den werden wir ganz sicher als Profi sehen, da lege ich mich fest. Wo, weiß ich nicht.“

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Damit blieb kein Platz für Dennis Grote, weder in der Abwehr noch im Mittelfeld, wo unter anderem die Profis Elezi, Jahn und Koerdt eine Einsatzgarantie haben. Butscher sagt über Grote: „Er ist ein wahnsinnig wichtiger Faktor. Wir haben darüber gesprochen, was wir machen, wenn Mo kommt. Ich mag keine Experimente, ich setze Spieler nicht auf Positionen ein, die sie nicht so gerne spielen. Dennis ist erfahren genug, damit umzugehen. Er sagt: alles gut.“

Grote draußen lassen zu können, ist ein Luxusproblem für einen Oberliga-Trainer. Butscher lobt Grote: „Du merkst, wenn er mitspielt, ist es eine ganz andere Kommunikation, ein anderes Auftreten. Deshalb ist er so ein wichtiger Spieler.“ Im kleinen U23-Kader wird er ganz sicher bald wieder auch auf dem Feld gefragt sein, ob im Mittelfeld oder in der Abwehr. Der souveräne Tabellenführer ist am Sonntag (14 Uhr) zu Gast bei Eintracht Rheine, danach warten zwei Topspiele gegen den ASC Dortmund und die SF Siegen.

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