Bochum. Der Oberliga-Aufsteiger hat Ahlen geschlagen, will nachlegen. Ein Erfolgsfaktor ist Torjäger Tim Wasserloos. Nach schweren Jahren ist er gerade in der besten Form seit Langem.

  • Concordia Wiemelhausen tritt am Sonntagnachmittag beim TuS Bövinghausen an
  • Die Dortmunder sind noch punktlos, Wiemelhausen dagegen hat gerade erstmals in der Oberliga gewonnen
  • Wichtig für den Erfolg des Bochumer Aufsteigers ist Tim Wasserloos - der Torjäger ist in der besten Form seit Langem

Spätestens mit dem letzten Spieltag und dem 5:3-Heimsieg über RW Ahlen ist Concordia Wiemelhausen in der Oberliga Westfalen angekommen. Dies gilt auch und besonders für Mittelstürmer Tim Wasserloos, der mit einem Doppelpack entscheidenden Anteil am ersten Oberligaerfolg der Wiemelhauser Vereinsgeschichte hatte.

Bereits im Sommer 2019 wechselte der 25-jährige Angreifer das erste Mal von seinem Heimatverein TuS Hattingen, für den Wasserloos zuvor durchgehend seit der F-Jugend auf dem Platz gestanden hatte, nach Wiemelhausen. Eine Liaison, die aber nur zwei Monate andauern sollte. „Es hat zu diesem Zeitpunkt noch nicht gepasst“, so Wasserloos im Rückblick.

Concordia Wiemelhausen behielt Tim Wasserloos nach dem Abgang im Blick

Wasserloos kehrte nach Hattingen zurück und wechselte kurz darauf zur SG Welper. Wiemelhausens damaliger Sportlicher Leiter Uwe Gottschling hatte Wasserloos aber noch immer auf der Rechnung und meldete sich im Frühjahr 2021 erneut bei dem torgefährlichen Angreifer. Hartnäckigkeit, die sich bezahlt machen sollte. Wasserloos gab Gottschling und damit Wiemelhausen zum zweiten Mal seine Zusage.

Gegen RW Ahlen traf Tim Wasserloos doppelt und hatte so entscheidenden Anteil am ersten Oberliga-Sieg von Concordia Wiemelhausen.
Gegen RW Ahlen traf Tim Wasserloos doppelt und hatte so entscheidenden Anteil am ersten Oberliga-Sieg von Concordia Wiemelhausen. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Doch zunächst war Wasserloos mehr abseits des Platzes als auf dem Feld zu finden. Nachdem ihn schon in Hattingen eine hartnäckige Schambeinverletzung fast eineinhalb Jahre außer Gefecht setzte, machte sich eine Hüftproblematik so nachhaltig bemerkbar, dass sich der gelernte Metallbauer im Oktober 2022 einer Operation unterziehen musste. Erneut war an Fußball lange Zeit nicht zu denken.

„Wenn es mal zwickt, kommen die Gedanken an die ganzen Verletzungen zurück“

Erst im September 2023 kehrte Wasserloos auf das Fußballfeld zurück. „Aber erst jetzt bin ich zum ersten Mal in den drei Jahren in Wiemelhausen richtig fit“, so Wasserloos. Die Verletzungen behindern ihn nicht mehr. Allerdings hört der bisher dreifache Oberligatorschütze mittlerweile genauer in seinen Körper hinein. „Wenn es mal zwickt, kommen die Gedanken an die ganzen Verletzungen zurück“, sagt Wasserloos.

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Davon ist auf dem Feld im Spiel aber überhaupt nichts zu spüren. Zwar gehört Wasserloos nicht zu den laufstärksten Akteuren im rot-weißen Wiemelhausen-Dress, weiß aber genau, wo ein Mittelstürmer zu stehen hat. Stellvertretend hierfür steht sein Treffer zur 3:2-Pausenführung am vergangenen Sonntag, als sich der Ahlener Torhüter und ein Abwehrspieler gegenseitig behinderten und Wasserloos das Leder vor die Füße fiel. Der Schuss ins leere Tor war anschließend beinahe nur noch Formsache. „Ein typischer Wasserloos eben“, schmunzelt der treffsichere Angreifer.

In Bövinghausen ausnahmsweise mal nicht Underdog

Schon am Sonntag beim Auswärtsspiel in Bövinghausen will Wasserloos nachlegen. „Dort gehen wir ausnahmsweise mal nicht als Underdog ins Spiel. Wenn wir in Dortmund nicht gewinnen, dann hat uns der Sieg über Ahlen nichts gebracht“, setzt er ganz auf den zweiten Saison- und ersten Auswärtserfolg.

An den weiteren Saisonverlauf hat der gebürtige Hattinger vor allem zwei Wünsche: „Natürlich zuerst einmal der Klassenerhalt mit der Mannschaft. Und persönlich wünsche ich mir, dass ich endlich einmal verletzungsfrei durch die 36 Spieltage komme und 90 Prozent aller Spiele auch bestreiten kann.“

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