Bochum. 10:3 gegen Gerthe! Adler Riemke hat schon fast so viele Punkte wie in der ganzen Hinrunde 2023. Trainer Deutsch spricht über die neue Stärke, die Ziele - und die Rückschläge.

Das mit Abstand torreichste Spiel des vergangenen Kreisliga-A-Spieltags fand bei Adler Riemke statt: Mit 10:3 gewannen die Riemker gegen die SpVgg Gerthe. Auch für Trainer Markus Deutsch kein gewöhnliches Spiel: „Das war der höchste Sieg, den ich mit Riemke einfahren konnte“, so der Coach, der seit 2022 bei den Adlern ist - der Sieg gegen das Schlusslicht sei auch in der Höhe so verdient gewesen.

Zehn Punkte hat Adler damit nach fünf Spieltagen - in der vergangenen Saison brauchten Deutsch und sein Team die komplette Hinrunde für 15 Zähler. Hauptgrund für die Verbesserung ist die starke Offensive, mit dem zweistelligen Sieg am Sonntag hat Riemke nun die meisten Tore der Staffel A1 geschossen. Einen echten Torjäger gibt es aber nicht: Tom Pierre Hofmann, Pascal Cremers, Enrico Moreno Kehl und Pascal Schütz haben allesamt schon drei Tore. Liron Peretz steht bei vier.

Adler Riemke: Acht verschiedene Spieler machen die zehn Tore

„Diese Flexibilität im Sturm ist eine große Waffe - sowohl was die Torschützen angeht, als auch die Positionen, die die Jungs abdecken“, erklärt der Trainer. Bestes Beispiel: Die zehn Tore am Sonntag verteilten sich auf acht verschiedene Spieler.

+++ Wir berichten täglich über den VfL Bochum - jetzt auch auf Instagram! Folgen Sie uns für Videos und Fotos, Meinungen und News - hier geht es zum Account +++

Liron Peretz wechselte von BW Grümerbaum zu Adler Riemke und hat nach fünf Spielen vier Saisontore erzielt.
Liron Peretz wechselte von BW Grümerbaum zu Adler Riemke und hat nach fünf Spielen vier Saisontore erzielt. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Dass es bei Adler gerade läuft, dazu tragen auch die insgesamt zwölf Neuzugänge ihren Teil bei. „Durch die vielen neuen Spielern haben wir eine ganz neue Hierarchie in der Mannschaft bekommen und auch einige mit Erfahrung aus höheren Klassen dazu gewonnen. Ich muss der Sportlichen Leitung da nochmal ein Lob aussprechen, denn sie haben einen sehr guten Kader zusammengestellt“, freut sich Deutsch. Unter anderem Liron Peretz (zuletzt Grümerbaum) und Tom Pierre Hofmann (SG Welper) haben schon höher gespielt.

Individuelle Fehler sorgen für Gegentorflut

Es gibt aber auch noch etwas zu verbessern: In den bisher fünf Partien kassierten die Riemker 15 Gegentore, also im Schnitt drei pro Spiel. „Das sind viel zu viele“, mahnt Deutsch. Das lässt sich auch auf das Spiel gegen Gerthe beziehen. „Die drei Gegentore entstehen aus individuellen Fehlern und fallen dadurch viel zu leicht. Das zieht sich bei uns aktuell wie ein roter Faden durch und hat uns unter anderem im Derby gegen Grumme zwei Punkte gekostet.“

Trainer Markus Deutsch ist zufrieden mit dem Saisonstart hadert aber mit den vielen individuellen Fehlern in der Defensive.
Trainer Markus Deutsch ist zufrieden mit dem Saisonstart hadert aber mit den vielen individuellen Fehlern in der Defensive. © FUNKE Foto Services | Michael Schwalm

Trotz der vielen Gegentore sind die Adler vorerst Vierter, Deutsch blickt aber nicht nach oben: „Wir würden gerne in die Top fünf kommen, das wäre schön. Am wichtigsten ist uns aber, dass wir mit dem Tabellenkeller nichts zu tun haben.“ Zumal jetzt schwere Aufgaben warten: „Bisher konnten wir unsere defensiven Probleme durch unsere starke Offensive ausgleichen, das wird in den nächsten Wochen aber nicht mehr so einfach“, erklärt er. Die nächsten Partien unter anderem gegen SV Türkiyemspor, VfB Günnigfeld und SV Herbede im Pokal werden schwere Aufgaben. „Danach wissen wir wo wir stehen“, sagt Deutsch.

So sehr sich Markus Deutsch über den positiven Saisonstart freut, so sehr hat er auch Sorgen. „Wir haben schon drei schwerverletzte Spieler. Zwei Jungs, die aus der A-Jugend hochkamen haben sich einen Kreuzbandriss zugezogen und Moreno Matz steht aufgrund akuter Rückenprobleme nicht mehr zur Verfügung“, berichtet er. „Die Jungs gehen trotz der Rückschläge sehr gut mit der Situation um und arbeiten immer weiter.“