Rheine. Wattenscheid 09 kehrt ohne Punkte aus Rheine zurück. Trainer Pache änderte die Taktik und lobte sein Team - die Niederlage war trotzdem unnötig.

Die SG Wattenscheid 09 hat den dritten Sieg in Folge und den Sprung ins vordere Tabellendrittel verpasst. „Die Niederlage ist aus der Kategorie: Die tut weh“, sagte Trainer Christopher Pache über das 1:3 bei Eintracht Rheine. Zwei Freistoß-Gegentore kippten das Spiel zugunsten der Heimmannschaft, dazu fühlten sich die Wattenscheider vom Schiedsrichter benachteiligt.

Für Ärger sorgten zwei Schiedsrichter-Entscheidungen: In der ersten Halbzeit ging Nnaji im Strafraum in den Zweikampf, in der zweiten Halbzeit Jamal El Mansoury - beide Male entschied der Schiedsrichter auf Weiterspielen. „Man hat beide Male einen Kontakt bis nach draußen gehört“, ärgerte sich Pache.

Wattenscheid 09 - Sindermann bringt

Dabei ging es gut los: Tom Sindermann spielte erstmals seit vergangenem Herbst von Beginn an und feierte ein starkes Startelf-Comeback - nach 18 Minuten stand er im Fünfmeterraum richtig und traf nach einem Standard zur Wattenscheider Führung.

Tom Sindermann erzielte das 1:0 für die SG Wattenscheid 09 in Rheine.
Tom Sindermann erzielte das 1:0 für die SG Wattenscheid 09 in Rheine. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Sindermann spielte dabei nicht auf der gewohnten Position im Mittelfeld, sondern als Innenverteidiger - Trainer Pache hatte sich angesichts der Personalsorgen in der Abwehr und der Herausforderung auf dem breiten Rasenplatz in Rheine für eine Dreier-Innenverteidigung entschieden, Sindermann verteidigte zwischen Joey Gabriel und Serhat Kacmaz. „Die drei haben es stark gemacht“, lobte Pache, der auch auf den jungen Tarik Ould Seltana als rechten Schienenspieler setzte.

Spiel kippt nach zwei direkten Freistoßtoren

Bei zwei Szenen konnte die Wattenscheider Abwehr aber nichts machen: Mit zwei direkten Freistoß-Gegentoren drehte Rheine das Spiel noch vor der Pause. Das erste fiel aus rund 20 Metern halbrechter Position, das zweite von der linken Seite aus noch größerer Distanz - Keeper Phil Lenuweit spekulierte wohl auf eine Flanke und konnte den Schuss ins kurze Eck nicht abwehren. „Es steht 2:1 - und keiner weiß, wie es passiert ist“, sagte Pache. Wattenscheid versuchte in Hälfte zwei zurückzukommen, kassierte aber nur noch das 1:3 in der 95. Minute.

„Das war eine vermeidbare Niederlage.“, fand Pache. „Dafür, dass wir das 3-5-2-System so selten spielen, war es wirklich gut. Wir haben es echt gut gemacht, waren mutig und spielbestimmend. Durch die Freistöße ist das Momentum gekippt, aber wir hatten auch in der zweiten Halbzeit Vorteile.“

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Wattenscheid steht nun mit zwei Siegen und zwei Niederlagen da und fährt am kommenden Samstag zu den SF Siegen - die Siegener stehen noch ganz oben, gaben aber an diesem Wochenende im Derby vor knapp 4000 Fans gegen Finnentrop/Bamenohl erstmals Punkte ab (0:1).

  • SGW: Lenuweit - Kacmaz, Sindermann, Gabriel - El Mansoury, Renke, Buckmaier, Firat, Ould Seltana - Nnaji, Kouonang
  • Tore: 0:1 Sindermann (18.), 1:1 (23.), 1:2 (43-), 1:3 (90.+5)