Bochum. Weitmar ist im Auswärtsspiel in Wattenscheid von der Rolle, liegt 0:3 und 2:4 hinten. Dann aber kommt die Nachspielzeit - und die macht den Trainer richtig stolz.
Es war wohl das Spiel des Spieltages in der Bochumer Bezirksliga am Sonntag: Ein Acht-Tore-Krimi zwischen der DJK Wattenscheid und dem SC Weitmar 45 fand seinen Höhepunkt in einer spektakulären Nachspielzeit und endete mit 4:4.
- DJK Wattenscheid gegen SC Weitmar - die Fotogalerie zum Bezirksliga-Spiel gibt es hier
In der 87. Minute traf Max Obinna per Slapstick-Tor zum 4:2 für Wattenscheid, die Vorentscheidung schien gefallen. Doch in der knapp siebenminütigen Nachspielzeit wurde es dann erst so richtig turbulent. Weitmar gab sich noch nicht auf und warf alles nach vorne.
Bochumer Bezirksliga-Krimi: Letzte Aktion bringt das 4:4
Nach einer SC-Ecke traf Torben Funke zunächst den Pfosten, Sebastian Bierwolf drückte den Ball im Nachschuss zum 3:4 über die Linie (90+2.). Während Wattenscheid nun mit Mann und Maus verteidigte, lief Weitmar immer wieder an. Wenige Sekunden vor Abpfiff gab es einen Freistoß für die Gäste, nach einstudierter Variante stand Sebastian Bierwolf erneute goldrichtig und konnte den Last-Minute-Ausgleichstreffer zum 4:4 erzielen (90+7.). Danach war Schluss.
Trainer Tom Noack war stolz: „Es ist eine große Leistung, in der 87. Minute beim 4:2 für Wattenscheid nochmal den Kopf hochzubekommen und den Ausgleich zu erzwingen. Das alles ohne unseren verletzten Kapitän Enes Coemez. Es ist erfreulich, dass andere Spieler in dieser bedeutenden Schlussphase Verantwortung übernommen haben. Daran wächst jeder Einzelne.“
„Dass wir dann das 4:2 noch aus der Hand geben ist vielleicht jugendlicher Leichtsinn“
Bei Wattenscheid, als Außenseiter in die Partie gegangen, überwog dagegen die Enttäuschung. „Vor dem Spiel hätten wir den Punkt definitiv unterschrieben, wenn man aber 2:0 führt und am Ende 4:4 spielt ist es natürlich ärgerlich. Das ist natürlich ein Dämpfer, wir stehen aber noch am Anfang der Saison und gehen unseren Weg mit jungen und talentierten Spielern aus der Umgebung“, ordnet Wattenscheid-Trainer Norman Seidel das Remis ein. „Dass wir dann das 4:2 noch aus der Hand geben ist vielleicht jugendlicher Leichtsinn, in der Mannschaft steckt aber ein Riesenpotential.“
+++ Wir berichten täglich über den VfL Bochum - jetzt auch auf Instagram! Folgen Sie uns für Videos und Fotos, Meinungen und News - hier geht es zum Account +++
Das zeigte das Team auch über weite Strecken. Trotz brütender Hitze legte die DJK Wattenscheid los wie die Feuerwehr, Weitmar war völlig von der Rolle. Nach einer Ecke fand der Ball den Weg zu Wattenscheids Arthur Nakalyuzhnyy, der den Ball aus rund 25 Metern Torentfernung zur 1:0-Führung unter die Latte knallte (3.). Paul Korn erhöhte in der 12. Minute. „Zur Halbzeit hätten wir eigentlich 4:0 führen müssen“, fand Seidel.
Weitmar kommt nach 0:3-Rückstand zurück - jetzt gegen Altenbochum
„Wir glauben an uns und unser Spiel und können jeden Gegner über 90 Minuten physisch ermüden und Tore auf ganz unterschiedliche Arten erzielen. Die Mannschaft lebt.“
Nach der Pause gelang Wattenscheid der nächste Blitzstart. Es waren nur zwei Minuten gespielt, als Jannes Laerberg auf 3:0 erhöhte (47.). Torben Funke und Louis Haarmann verkürzten für Weitmar auf 2:3 (78.) - der Auftakt zu einer spektakulären Schlussphase.
Weitmar ist weiter ungeschlagen, Trainer Noack sieht den Vorjahres-Vizemeister auf dem richtigen Weg:. „Wir können nicht alles kontrollieren. Wir glauben an uns und unser Spiel und können jeden Gegner über 90 Minuten physisch ermüden und Tore auf ganz unterschiedliche Arten erzielen. Die Mannschaft lebt, hält zusammen und kämpft um jeden Punkt.“ Nun folgen erste Topspiel-Wochen mit Partien gegen Tabellenführer Altenbochum und in Mengede. Noack: „Wir wollen unsere aktuelle Punkteausbeute von zwei Punkten pro Spiel halten oder gar ausbauen.“
Auch interessant
- Alles zum Sport in Bochum und Wattenscheid lesen Sie hier
- News und Hintergründe zum VfL Bochum gibt es hier