Wattenscheid. Neuruhrort geht 2:0 in Führung - aber Eppendorf dreht das Spiel. Für Eppendorfs Trainer war es der perfekte Einstand. Am Ende wurde es sehr hitzig.
Rote Karten, laute Fans und viele Tore: Wenn man das perfekte Derby beschreiben könnte, würde es vermutlich ähnlich aussehen wie das Spiel des SW Eppendorf gegen den FC Neuruhrort. Erst in der Nachspielzeit krönte sich der SW Eppendorf mit einem 3:2 zum Derbysieger.
FC Neuruhrort: Frühe Führung im Kreisliga-Derby
Bezirksliga-Absteiger FC Neuruhrort erwischte unter dem neuen Trainer Jörg Silberbach den perfekten Start. Bereits in der achten Spielminute läutete Ümit Günkaya mit einem Fallrückzieher-Tor die Saison ein. Danach erarbeiteten sich beide Mannschaften immer wieder Chancen. Das Spiel blieb derby-typisch, aber vor allem durch die Zweikämpfe geprägt.
In der zweiten Hälfte schlug die hitzige Stimmung vom Feld auch auf die Zuschauer über. Das Spiel blieb allerdings ähnlich ausgeglichen wie in der ersten Hälfte. In der 77. Minute verwandelte Matthias Kaiser dann unter Neuruhrorter Jubel einen Freistoß zur 2:0-Führung.
SW Eppendorf: Derbysieg in der Nachspielzeit
Nach dem 2:0 hielten einige den FC Neuruhrort bereits für den Sieger. Aber nur zwei Minuten später erzielte Eppendorfs Maximilian Baltruschat den Anschlusstreffer. Das Tor entfachte den Kampfgeist zur Aufholjagd: In der 87. Minute setzte Denis Wyberny den Ausgleichstreffer.
Nach dem Ausgleich wurde es auf dem Platz noch einmal hitzig. Nach einer kurzen Rudelbildung sah zunächst ein Eppendorfer Rot. Einige Neuruhrorter Zuschauer riefen bereits nach dem Abpfiff, als Bastian Dirsus Eppendorf in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg schoss. „Wir sind überglücklich. Wir haben phasenweise nicht so gut gespielt, aber hinten raus waren wir auf jeden Fall klar die bessere Mannschaft“, sagt SW Eppendorfs Trainer Jörg Baltruschat nach seinem ersten Meisterschaftsspiel.
SW Eppendorf und Neuruhrort - neue Stopp-Regel erstmals angewandt
Die Eppendorfer Bank ließ sich nicht mehr halten und stürmte auf den Platz. Kurz nach Wiederanpfiff schlug die Euphorie allerdings nochmal in Ärger um - der Schiedsrichter schickte beide Teams in ihre Sechzehner, dazu sah ein Spieler des FCN Gelb-Rot. Diese neue Stopp-Regel können Schiedsrichter seit dieser Saison anwenden, wenn sie die Situation auf dem Platz beruhigen wollen. Ein Tor fiel nicht mehr. Mit Abpfiff stürmte Eppendorf unter Derbysieger-Rufen erneut den Platz.
Jörg Baltruschat übernahm die erste Mannschaft des SW Eppendorf in dieser Sommer als Cheftrainer. Mit dem Sieg im Derby legte er den perfekten Einstand hin: „Das ist natürlich super wichtig, gerade im ersten Spiel so ein Ding zu gewinnen. Das kann ein Signal werden, das uns durch die ganze Saison tragen kann.“
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Was das Spiel so kurz vor Schluss entschieden hat, da ist er sich sicher, Baltruschat: „Am Ende waren wir einfach konditionsstärker, zweikampfstärker und haben den Willen gehabt.“ Für Kapitän Morris Leier war neben der guten Vorbereitung „vor allem der Support“ ausschlaggebend für den Sieg im Derby.
SW Eppendorf - FC Neuruhrort 3:2
- SW Eppendorf: Langenfeld, Leier, Lebert (58. Siegert), Schwindt (90.+3 Dyar), Wyberny, Demiral, Kroke (70. Albert), Zejewski, Baltruschat, Dirsus, Sezgin (53. Diallo)
- FC Neuruhrort: Mitualla, Baßenhoff, Kaiser, Wnuk (84. Emmanuel) , Vogel, Paul, Berdynaj (80. Knortz), Köhler (72. Korbea) , Dahn, Günkaya, Niodusch
- Tore: 0:1 Ümit Günkaya (8.), 0:2 Matthias Kaiser (77.), 1:2 Maximilian Baltruschat (79.), 2:2 Denis Wyberny (87.), 3:2 Bastian Dirsus (90.+5)