Münster. Wattenscheid 09 ist mit einer 1:4-Niederlage in Regionalliga-Saison gestartet. Der Aufsteiger verlor das beim Favoriten Preußen Münster mit 1:4.

Die Partie im Preußenstadion hatte mit einer echten Überraschung begonnen: Nach einem Ballverlust von Marc Lorenz leitete Emre Yesilova einen Konter ein, sah den ebenfalls gestarteten Kim Sane, der nach gut zwölf Minuten zur Wattenscheider Führung traf. Eine überaus unerwartete Entwicklung, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Adlerträger, die in der vergangenen Saison nur denkbar knapp die erhoffte Drittliga-Rückkehr verpasst hatten, bereits drei gute Möglichkeiten gehabt.

Bruder von Leroy Sané schießt Wattenscheid 09 in Führung

Unspektakulär, dafür erwartet souverän hatte Münster das eigene Spiel aufgezogen, ohne sich dabei sichtbar zu übernehmen. Davon ließ die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann auch nicht ab, nachdem Wattenscheids prominenter Zugang (Bruder Leroy spielt beim FC Bayern) per Konter zur Führung der SGW getroffen hatte. Die Gäste konnten sich aus der Umklammerung nie wirklich befreien, während Münster geduldig blieb. Das zahlte sich aus: Nur drei Minuten nach dem ersten Treffer erzielte Andrew Wooten den Ausgleich für den Favoriten (16.). Nur sechs Minuten später schoss er aus eben jener Position, aus der kurz zuvor eine simple Körpertäuschung zum Erfolg geführt hatte, weit drüber. 

Was folgte, war ein Chancen-Staccato, bei dem die Adlerträger der Elf von Christian Britscho eine Idee davon vermittelten, wie offensive Power in der vierten Liga aussehen kann. Alexander Hahn (32.), Wooten (34.) sowie der auffällige Henok Teklab (36. und 37.) hatten noch die besten Chancen während der anhaltenden Dauerbelagerung. 

Aber wer weiß, wie sich die Partie entwickelt hätte, wenn Kim Sane auch den zweiten Wattenscheider Torschuss im ersten Durchgang verwandelt hätte? Aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt, scheiterte er diesmal aus kurzer Distanz an Torhüter Maximilian Schulze Niehues, der die Preußen vor dem abermaligen Rückstand bewahrte (43.). Schließlich endeten die ersten 45 Minuten zwar leistungsgerecht, in der Entstehung aber fragwürdig. Nach einem eher zaghaften Vorgehen gegen Yassine Bouchama entschied Schiedsrichter Martin Ulankiewicz auf Foulelfmeter. Teklab verwandelte sicher (45.+1).

Preußen Münster spielt seine Klasse aus

Mit dem Rückstand kam die Britscho-Elf nur äußerst mühsam in den zweiten Durchgang. Münster blieb überlegen, ließ in der Taktung der Torchancen aber nach, obschon Shaibou Oubeyapwa (51.), Alexander Langlitz (75.) und Teklab (77.) gute Möglichkeiten hatten. 

In der Schlussphase aber spielte der Vorjahreszweite seine ganze Klasse aus. Zunächst traf Alexander Hahn nach einer Ecke - es war bereits die 13. der Gastgeber - von Teklab per Kopf, 3:1 (79.), dann lupfte der eingewechselte Darius Ghindovean freistehend über SGW-Torhüter Bruno Staudt ins Netz (80.). Wenig später traf der Schütze des vierten Tores nur den Pfosten (84.).