Bochum. Mit einem 2:0-Sieg gegen Nordkorea zog die Elf von Trainerin Maren Meinert vor 17000 begeisterten Zuschauern ins WM-Halbfinale ein. Am kommenden Donnerstag wird - ebenfalls in Bochum - entweder Südkorea oder Mexiko der Gegner sein.

Maren Meinert merkte man die Freude über diesen Erfolg an, schließlich sprach sie anschließend von dem vielleicht stärksten Gegner, den man im Viertelfinale hatte erwischen können. "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, die Einstellung stimmte von A bis Z", sagte Meinert nach dem Highlight im sonnendurchfluteten rewirpower-Stadion und merkte noch an: "Wir haben die Leistung der Vorrunde bestätigt."

Die Deutschen legten offensiv los. Gleich in der Anfangsphase hatte Alexandra Popp zweimal die Gelegenheit zur Führung (3., 5.), scheiterte jedoch an Nordkoreas Torfrau Hong Myong Hui.

Nach einer Viertelstunde kamen die Nordkoreanerinnen erstmals gefährlich vor das deutsche Tor. Yun Hyon Hi setzte sich links gegen Bianca Schmidt durch und flankte nach innen, dort konnte die starke Marith Priessen den Ball vor Choe Mi Gyong klären.

Maren Meinert
Maren Meinert © imago sportfotodienst

Dann große Aufregung: Alexandra Popp kam nach einer Flanke von Svenja Huth zu Fall, doch der Pfiff der peruanischen Schiedsrichterin blieb aus (18.). So auch eine Viertelstunde später, als Kim Kulig ebenfalls im Strafraum von Yun Song Mi gelegt wurde.

Doch durch so etwas ließen sich die Deutschen nicht aus der Ruhe bringen und stürmten weiter. Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff gleich dreifach die Gelegenheit zur Führung. So scheiterte erst Dzsenifer Marozsan von rechts an Torfrau Hong Myong Hui, bevor auch Sylvia Arnold und Alexandra Popp im Nachschuss den Ball nicht im Tor unterbringen konnten.

Besser machte es Popp knappe zehn Minuten später: Nach einem Freistoß von der Höhe der Mittellinie durch Dzsenifer Maroszan, eroberte sie zehn Meter vor dem Tor den Ball und traf zur 1:0 Führung. Dies war zugleich das siebte WM-Tor der Spielerin, die beim FCR Duisburg eigentlich in der Abwehr spielt und sich über diesen Kommentar ihrer Trainerin sicherlich freuen wird: "Die ganze Mannschaft hat offensiv stark gespielt, aber dann braucht man halt immer noch jemanden, der das 1:0 macht. Aber nicht nur deshalb ist Alexandra Popp wichtig für uns."

Mit der Führung ging es in die Pause. Von den sonst so starken Nordkoreanerinnen war nicht viel zu sehen.

Der zweite Durchgang begann mit einer Riesenchance für die Deutschen: Dzsenifer Maroszan, die sich im Mittelfeld durchsetzte, lief alleine auf das Tor der Nordkoeranerinnen zu, schoss dann aber die Torhüterin an. Das hätte das 2:0 sein müssen.

Gelb-Rot für Choe Mi Gyong

Und auf einmal war Nordkorea nur noch zu Zehnt: Die schon mit Gelb bestrafte Choe Mi Gyong legte Svenja Huth und sah dafür Gelb-Rot (55.). Keine Minute später hatte Marina Hegering die Chance zum 2:0, traf aber nur die Latte.

Kollegin Arnold machte es eine knappe Viertelstunde später besser. Nach einer Traumvorlage von Alexandra Popp, die mit dem Rücken zum Tor stehend auf Arnold weiterleitete, schloss diese aus zehn Metern zum 2:0 ab. "Oh, wie ist das schön", sangen die knapp 17000 Zuschauer. Laolas schwappten durchs Stadion.

Von Nordkorea kam nun nichts mehr. Deutschland hätte in der Schlussphase das Ergebnis noch erhöhen können, doch Svenja Huth (70.), Dzsenifer Moraszan (78.) und Marina Hegering (80., 82.) trafen entweder Aluminium oder fanden in Nordkoreas Torfrau Hong Myong Hui ihre Meisterin.

Damit steht Deutschland im Halbfinale und trifft am Donnerstag (15.30 Uhr in Bochum) entweder auf Mexiko oder Südkorea.

Deutschland: Schult - Schmidt, Priessen, Gessat, Kemme - Arnold (80. Knaak), Hegering, Kulig, Maroszan - Huth (85. Wagner), Popp