Bochum. Ein Joker schießt TuS Harpen kurz vor Spielende in die Landesliga. Für ein Urgestein der Harpener ist es der perfekte Abschluss.
Es lief die 85. Minute, da brachen nicht nur bei den Harpenern alle Dämme. Sturm und Regen setzten ein, als Lewin Kahlfus - erst zwei Minuten zuvor eingewechselt - zum 3:1 einschob und den TuS Harpen damit endgültig in die Landesliga schoss. Es war der erlösende Schlusspunkt einer Saison, an die man sich in Harpen vermutlich noch lange erinnern wird. 3:1 gewannen die Harpener gegen den CSV Linden - und damit auch das Fernduell um den Aufstieg aus der Bezirksliga Staffel 10 gegen Weitmar 45.
Selten passten die äußeren Bedingungen besser zu einem Spielverlauf, als an diesem Sonntag beim Duell zwischen CSV Linden und dem TuS Harpen. Bei sommerlichen Temperaturen sahen die Zuschauer zunächst eine Harpener Mannschaft, der die Aufregung ob des möglichen Aufstiegs anzumerken war, durch Tore von Rinim Haliti (29. und Yannik Eversberg (38.) zur Pause aber dennoch voll auf Landesliga-Kurs lag. Dass das Spiel zwischen dem FC Frohlinde und Weitmar 45 wegen einer schweren Verletzung rund 20 Minuten unterbrochen war - und das Ergebnis damit noch wenig aussagekräftig - wurde dadurch nebensächlich. Das änderte sich allerdings nach der Pause.
Hier gibt es die Fotos vom Spiel.
Am Himmel braute sich ein Unwetter zusammen und auch auf dem Platz wurde es für die Gäste aus Harpen noch einmal spannender, als ihnen lieb war. Thomas Jasinski vergab in der 49. Minute die große Chance zum 3:0, danach plätscherte das Spiel vor sich hin - bis zur 67. Minute: Da traf Luca Dörmann plötzlich zum Anschluss für Linden und die Blicke der Harpener Zuschauer gingen wieder vermehrt aufs Handy. Zwischenstand aus Frohlinde: 2:0 für Weitmar: Damit war klar, gleicht Linden noch aus, sind Harpens Aufstiegsträume begraben.
Harpens Urgestein Marc Kaczorowski hört auf - Aufstieg im letzten Spiel
„Mit dem Gegentreffer ist mir das Herz nochmal in die Hose gerutscht“, sagte Kapitän Marc Kaczorowski im Rückblick auf die bangen Minuten seiner Harpener. Und auch Trainer Björn Lübbehusen fürchtete „dass das noch ein ganz bitterer Nachmittag“ werden könnte. Doch Lewin Kahlfus beendete die Sorgen in besagter 86. Minute - 3:1 für Harpen, die Entscheidung.
Acht Minuten mussten sich alle, die es mit Blau-Weiß hielten noch gedulden, ehe Schiedsrichter Fatih Bayrak die Partie nach 94. Minuten abpfiff. Harpens Spieler sanken zu Boden, lagen sich, auf dem nassen Rasen liegend, in den Armen. Für einen von ihnen war es ein besonders schöner Moment: Marc Kaczorowski, seit etlichen Jahren im Verein, beendete am Sonntag mit dem Aufstieg seine Zeit als aktiver Fußballer: „Besser gehts nicht. Am Anfang der Saison hat einer in der Kabine gesagt, dass wir Erster werden, den haben wir alle ausgelacht“, erinnerte sich Harpens langjähriger Kapitän und verriet auch gleich seine Pläne für die nächsten Tage: „Jetzt fliegen wir morgen nach Malle, der Rest ist erstmal egal.“
So haben sie gespielt:
CSV Linden: Sonntag - Dörmann, Siebald (89. Akkan), Bußmann, Wiebel, Sauer (89. Brekau), Trewin (78. Bauer), Bengsch, Methling, Berger (65. Wilms), Glasner (61. Rösner)
TuS Harpen: Zöllner - Höppner, Eversberg, Jankowski, Music (68. Kaczorowski), Haliti (65. Sobreiro Boutayeb), Jasinski (84. Kahlfus), Brinkmann (73. Peschel), Albrecht, Döhmen, Jankowski (90. Martin)
Tore: 0:1 Haliti (29.), 0:2 Eversberg (38.), 1:2 Dörmann (67.), 1:3 Kahlfus (86.)
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