Wattenscheid. Pascal Kopp hört auf - aber Leithe verliert ihn nicht. Das Urgestein erinnert sich an seine größten Mitspieler und nennt den härtesten Gegenspieler.
RW Leithes Urgestein Pascal Kopp hängt seine Fußballschuhe an den Nagel und wird Sportlicher Leiter bei seinem Jugendklub. Fortan wird der 36-Jährige bei den Alten Herren des Bochumer Fußball-Kreisligisten kicken, „um mich ein bisschen zu bewegen“. Eigentlich wollte Kopp in dieser Saison noch spielen und in der Rückrunde nach einer Achillessehnenverletzung angreifen, nun hört er aber ganz auf.
„Ich war gegen Hattingen II sogar im Kader, aber die Entzündung ist noch nicht ganz verheilt“, erklärt Leithes neuer Sportlicher Leiter. Gegen den Tabellenletzten der Kreisliga A1 lag Rot-Weiß zwischenzeitlich 1:3 zurück und gewann am Ende noch 4:3 - die Wattenscheider können nun für ihre dritte Kreisliga-A-Saison in Folge planen.
Pascal Kopp ist stolz, bei Leithe Verantwortung übernehmen zu dürfen
Leithes Urgestein auf die Frage, ob er traurig ist, mit einer von Verletzungen geplagten Saison aufzuhören: „Hättest du mich vergangene Saison nach dem Erreichen des Klassenerhalts gefragt, hätte ich dir gesagt, dass ich noch ein paar Jahre dranhänge. Aber dadurch, dass ich diese Saison komplett ausgefallen bin, war das ein schleichender Prozess und ich konnte mich immer besser damit anfreunden. Das zweite Kind ist auch unterwegs und kommt im August. Da verschieben sich die Prioritäten.“ Seinen ersten Sohn wird der 36-Jährige kommende Saison als Trainer der F-Jugend begleiten.
Die Ernennung zum Sportlichen Leiter ist für ihn eine Ehre: „Das bedeutet mir schon viel. Leithe ist mein Kindheitsverein und ich war ab und zu auch bei anderen Klubs. Dadurch kann ich einschätzen, wie gut der Verein geführt wurde. Ich bin dankbar, dass der Vorstand mir dieses Vertrauen schenkt.“
1991 hat Kopp mit dreieinhalb Jahren mit dem Fußballspielen angefangen und die komplette Jugend des Wattenscheider Klubs durchlaufen. Als A-Jugendspieler ist er mit dem Verein 2006 in die Landesliga aufgestiegen. „Mittelfristig wollen wir auch wieder in die Bezirksliga. Wenn ich mir das Potenzial der Mannschaft angucke, hätten wir auch das Potenzial für die Top-5. Unser Problem ist einfach der Kopf. Ich vergleiche uns da gerne mit Dortmund: Gegen gute Mannschaften sind wir da und performen. Gegen Teams von unten fehlen die letzten zehn Prozent. Dann reicht es halt nicht“, so Kopp.
Wer waren seine besten Mitspieler - und die härtesten Gegenspieler?
Einer seiner Highlights war der Aufstieg in die Kreisliga A mit Leithe vor knapp zwei Jahren: „Dass wir das nochmal geschafft haben, vor allem unter Corona-Bedingungen, war einfach Wahnsinn.“
Viele Gegen- und Mitspieler hatte der Wattenscheider in seiner aktiven Zeit auch: „Lucas Schwätzer (RW Stiepel) und Marco Jankowski (TuS Harpen) sind richtig gute Freunde geworden. Außerdem hatte ich das große Glück, dass ich am Anfang meiner Karriere bei Leithe mit Ede Buckmeier und Souleymane Sané zusammenspielen durfte. Wenn ich zum Kopfball hochgegangen bin und den Ball nicht bekommen hab, hat Sané den Ball mit der Brust angenommen. Mit den beiden habe ich gerne zusammengespielt und ich konnte viel von den Jungs lernen.“
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Ein unangenehmer Gegenspieler gegen den Kopp oft ranmusste, sei Grumme-Urgestein und Top-Torjäger Gerstemeier: „Wenn Dennis einen guten Tag hat, schießt der dich komplett ab. Der ist sogar ein Jahr älter als ich und hat noch ein unfassbares Tempo. Während meiner Zeit in der Landesliga war es Florian Drews von Wanne 11. Ein bulliger Typ, der genau wie ich viel mit dem Körper arbeitet. Das waren immer geile Duelle, mit ein paar Blessuren nach dem Spiel, die aber echt Bock gemacht haben.“
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