Bochum. Sportjugend Bochum ehrt die 193 besten jungen Sportlerinnen und Sportler. Überraschungsgast kommt vom VfL Bochum.
Es ist eine der vielen Wahrheiten an diesem Mittwochabend, die Thomas Letsch ausspricht. Nachdem der Trainer des Fußball-Bundesligisten VfL Bochums ans Pult geschritten ist, um seine Laudatio zu halten, schaut er in die Runde. „Es ist eine Ehre und auch schön, in diesem Raum auch mal andere Gesichter zu sehen“, sagt er.
Tatsächlich dürften die wenigsten der 193 Sportler und Sportlerinnen regelmäßige Gäste in der Stadtwerke Bochum Lounge im Vonovia Ruhrstadion sein. Doch bei der 35. Jugendsportlerehrung der Sportjugend Bochum kamen sie in diesen Genuss.
Sportjugend Bochum: 193 Gesichter aus 13 Sportarten
„Einen deutschen Meistertitel habt ihr alle“, sagte Heiko Schneider, Vorsitzender der Sportjugend, nach dem offiziellen Teil mit einem Lachen. Bei einigen nimmt die Verlesung der Titel und Triumphe aus dem Jahr 2023 mehr Zeit in Anspruch als der Weg zur Bühne. Diese 193 Gesichter aus 13 Sportarten kommen beinahe alle einmal ins Scheinwerferlicht.
Und dort stehen sie zu Recht. Nicht nur aus sportlichen Gründen, wie die meisten Redner und Rednerinnen an diesem Abend betonen. „Immer diese doofen Grußworte“, sagte etwa Gabriela Schäfer, Bochumer Bürgermeisterin und Vorsitzende des Stadtsportbundes Bochum mit der nötigen Prise Selbstironie.
Den Ernst um die Verdienste der jungen Athleten kehrt sie nicht unter den Teppich, sondern hervor: „Wir als Stadt können stolz auf euch sein.“ Die jungen Menschen seien die Architekten einer Zukunft erfolgreichen Zukunft für uns alle, sagt Schneider.
Nur gewinnen, gehe aber nicht. „Es gehört dazu, auch mal schlechte Phasen zu haben“, betonte Letsch. Für die meisten ist es noch ein unbekanntes, seltenes Gefühl. Und auch als der Name Klaus Steilmann fällt, nicken nur die Älteren. Dessen Rat, den Schäfer zitiert, sorgt bei einigen der Jüngeren für Grinser. „Das Tollste ist, dass Mädchen und Jungen, die erfolgreich im Sport sind, auch gute Schüler sind.“
Jarno Bäschnitt vom SV Bochum 03 ist Jugendsportler des Jahres
Ein Lächeln lag ihnen dann auf den Lippen, wenn sie ihre Ehrungen in Empfang nehmen konnten. So wie bei Jarno Bäschnitt vom SV Bochum 03, dem Jugendsportler des Jahres. Der Schwimmer holte zweimal Gold bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, steht auf den Distanzen über 200m Schmetterling und Freistil unter den besten Drei in ganz Deutschland. Zudem holte er bei der Junioren-Europameisterschaft Bronze über seine Paradestrecke 200m Freistil.
„Ich hatte schon so eine Ahnung, als ich angefragt wurde, ob ich Videomaterial zur Verfügung stellen kann“, sagt er. „Trotzdem war es schon eine Überraschung und hat mich sehr gefreut.“ Trotz seines Psychologie-Studiums kann der 18-Jährige seinem Sport noch gut nachgehen. „Ich stecke mir hohe, aber realistische Ziele“, meint er. Was sind das für Ziele? „Ich spiele schon mit dem Gedanken an die Olympischen Spiele 2028.“
Mannschaft des Jahres ist Tanz-Formation M.O.G. Empire des TTC Rot-Weiss-Silber Bochum
Als Mannschaft des Jahres wurde die Tanz-Formation M.O.G. Empire des TTC Rot-Weiss-Silber Bochum ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr ein Triple feiern konnte. Die Tänzerinnen wurden, Welt- und Europameisterinnen. Den Deutschen Meistertitel holten sie auch noch.
Bei der Jugendsportlerehrung ist der Fußball eigentlich ein Stiefkind. Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen, dass mit der C-Jugend des DJK TuS Hordel nach dem Aufstieg in die Regionalliga auch mal wieder ein paar Kicker dabei waren. Schon wieder ein paar neue Gesichter.