Bochum. Bei den Gartenzaun24 Baskets Paderborn treffen die Sparkassen Stars fast gar nichts und kassieren eine bittere Pleite. Dem Team fehlen Spieler.

Der fulminante Derbysieg gegen Phönix Hagen war doch nur ein Ausreißer für die VfL Sparkassen Stars Bochum. Der Bochumer Basketball-Zweitligist kassierte am Samstagabend im neunten Spiel der Pro-A-Saison die siebte Niederlage, 69:77 im Kellerduell bei den Gartenzaun24 Baskets Paderborn. „Das war ein wichtiges Spiel, das wurmt uns alle im Bus sehr“, sagte Geschäftsführer Tobias Steinert auf der Rückfahrt ins Ruhrgebiet. Es war die schlechteste Offensivausbeute der Saison mit einer unterirdischen Dreierquote (4/25). Im ersten, zweiten und vierten Viertel trafen die Bochumer jeweils keinen einzigen Wurf für drei – der Mannschaft fehlt etwas.

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Nicht nur Lars Kamp, der in dieser Saison noch kein Spiel machen konnte, fehlte bei seinem „Heimspiel“ in Paderborn. Kapitän Niklas Geske fehlte kurzfristig krank, der Spielmacher wurde bitter vermisst. Und der VfL hat ja auch noch einen Kaderplatz frei: Als Reaktion auf den verpatzten Saisonstart hatte der Klub sich Ende Oktober von Sesan Russell und Kalu Ezikpe getrennt, mit David Cohn kam seitdem ein neuer US-Amerikaner hinzu.

VfL Sparkassen Stars Bochum auf Suche nach weiterem Neuzugang

Ein Kaderplatz wäre also noch frei, ein größerer (amerikanischer) Spieler soll noch kommen. In den vergangenen beiden Jahren konnten die Bochumer jeweils mit Nachverpflichtungen Volltreffer landen und für die sportliche Wende sorgen, Tobias Steinert dämpft aber die Hoffnung auf schnelle Unterstützung: „Wir halten Augen und Ohren offen, aber gerade bei dem Spielertypen, ist es nicht einfach.“ Eine Verpflichtung stehe zumindest nicht unmittelbar bevor. Gut möglich, dass sich am Kader auch bis zum nächsten Heimspiel gegen die Römerström Gladiators Trier am Sonntag nichts ändert.

Felix Banobre, Coach der VfL Sparkassen Stars Bochum
Felix Banobre, Coach der VfL Sparkassen Stars Bochum © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Immerhin: Mit Cohn scheint der VfL richtig zu liegen. Steinert: „Er gibt uns mit seiner Erfahrung und seiner Führungsrolle sehr viel, bringt uns auf jeden Fall einen Schritt weiter.“ Der US-Amerikaner war auch am Samstagabend Bochumer Topscorer mit 19 Punkten, traf drei von vier Dreiern, leistete sich auf der anderen Seite auch sechs Ballverluste. Aufgrund von Geskes Ausfall bekam Cohn kaum Pausen. „Man hat ihm angesehen, dass er ausgelaugt war. Die Paderborner Defensive konnte sich auf ihn einschießen, da er auf sich alleine gestellt war – da hatte er einen schweren Stand.“

Beide Teams mit schwachen Quoten – mehr als fünf Minuten ohne Punkt

Es war kein hochklassiges, aber ein umkämpftes Kellerduell. Bochum verlor die ersten beiden Viertel jeweils, lag aber zu keinem Zeitpunkt mit mehr als zehn Punkten hinten. Einen echten Lauf schafften die Dreier-abhängigen Bochumer angesichts einer Dreierquote von 16 Prozent nicht – aber auch Paderborn war nicht viel besser. 7:26 Minuten vor Schluss verkürzte Emil Loch für Bochum auf 58:59. Der VfL hätte dann im nächsten Angriff sogar in Führung gehen können, schaffte dann aber fünf Minuten lang keinen Punkt.

Trainer Felix Banobre meinte: „Paderborn hat den Sieg verdient. Uns fehlte heute die Energie, insbesondere im zweiten Viertel, begründet dadurch, was in unserer Offensive passierte.“ Steinert: „Wir haben uns reingekämpft – aber 19 Turnover und diese schlechte Dreierquote, so ist es fast unmöglich zu gewinnen.“ Paderborn zieht in der Tabelle vorbei, Bochum ist nun Vorletzter und empfängt Sonntag (17 Uhr) den Tabellendritten Trier in der Rundsporthalle.

Viertel: 21:20, 17:10, 19:22, 20:17

Bochum: Cohn (19, 4 Assists, 3 Dreier), Friederici (11), Strange (10), Alte (10, 8 Rebounds), Loch (6), Zdravevski (6), Dietz (4), Nelson (3), Liedtke (n.e.), Emen (n.e.).