Bochum. Noah Fietzek spielt für den TuS Harpen II und engagiert sich dazu vielseitig im Ehrenamt. Wie er seinen Alltag regelt und was ihn antreibt.

Aktuell wird Noah Fietzek von einer Beckenprellung und einer akuten Erkältung ausgebremst. Für den Bochumer Kreisligisten TuS Harpen II zwar ein bitterer Verlust, den Trainer Marcel Hoppe am Freitag gegen Blau-Weiß Grümerbaum (im Livestream bei WAZ.de) allerdings auffangen können wird.

Während der Kreisliga-Fußball für viele Spieler ein Hobby oder Ausgleich neben der Arbeit oder dem Studium ist, ist er für Fietzek nur ein kleiner Bestandteil des Alltags. Denn der 21-Jährige betreibt nebenbei nicht nur Body-Building und die chinesische Kampfkunstart Wing Chun, sondern bekleidet auch gleich sieben Ehrenämter.

TuS Harpen II: Fietzek bekleidet drei Ehrenämter an der Universität

Einen zentralen Teil nimmt dabei das Studium ein. Fietzek studiert Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Bochumer Ruhr-Universität, wo er abseits des Studiums vielseitig engagiert ist. „Ich bin ein Teil der Fachschaft und Ansprechpartner für alle Philosophie-Studierenden. Darüber hinaus organisiere ich Partys oder Grillevents innerhalb unseres Studiengangs“, erzählt er.

Abseits seiner Kommilitonen setzt sich Fietzek, der aktuell im sechsten Semester studiert, auch studiengangsübergreifend ein. „Ich bin Teil des Studierendenparlaments, wo ich aber eher selten da sein muss. Dazu bin ich im AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss, d. Red.) aktiv, wo wir uns um die Belange aller Studierenden kümmern. Wenn neue Ersties kommen, bereiten wir zum Beispiel Willkommens-Beutel vor.“

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Seine Leidenschaft für den Sport muss Fietzek allerdings auch an der Universität nicht hinten anstellen. „Innerhalb des AStAs gibt es verschiedene Referate. Ich bin im Referat für Sicherheit, Sport und Gesundheit. Da organisiere ich Sportevents, aber auch Selbstverteidigungs- und Meditationskurse.“

Darüber hinaus ist Fietzek ehrenamtlicher Teil des studentischen Akkreditierungspools, der deutschlandweit Studiengänge mit Blick auf ihre Qualität überprüft. „Wir bewerten nach festgelegten Kriterien und geben am Ende eine Empfehlung, ob der Studiengang zugelassen werden sollte oder nicht.“ Dabei reist er immer wieder zu verschiedenen deutschen Universitäten, um sich vor Ort ein Bild zu machen.

Harpens Fietzek gibt ehrenamtlich Workshops und leitet eine Kinder-Turngruppe

Abseits der Ruhr-Uni nutzt Fietzek sein Studium, um Workshops an Schulen zu geben. „Da geht es um mentale Gesundheit oder darum, das Gruppengefühl zu stärken.“ Fietzek greift dabei auch auf die Inhalte seines Erziehungswissenschaften-Studiums zurück.

Neben seinen studentischen Ehrenämtern engagiert sich Fietzek aber natürlich auch bei seinem Verein TuS Harpen II, für den er seit dem Sommer 2022 die Fußballschuhe schnürt. „Ich betreue eine Kinderturngruppe und bin noch bei uns im Mannschaftsrat.“

Antrieb Buddhismus: Fietzek möchte Gutes geben

Drei Hobbys und sieben Ehrenämter, dazu ein Vollzeit-Studium: Das unter einen Hut zu kriegen sei für ihn kein großes Problem, sagt Fietzek. „Vieles findet an der Uni statt, die kann ich ziemlich gleichzeitig machen. Manchmal muss ich mich vielleicht vor einem Seminar noch um Rechnungen kümmern. Das verschwimmt dann irgendwo miteinander.“

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Den Antrieb für sein Engagement findet Fietzek unter anderem in der Religion. „Ich bin Buddhist und glaube an Karma. Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn ich im Leben Gutes tue auch Gutes zurückkommt. Ich fühle mich einfach gut damit; jetzt und in der Zukunft.“

Dementsprechend sieht Fietzek seine Ehrenämter auch nicht als Arbeit. „Für mich sind das Hobbies. Die Ehrenämter erfüllen mich und ich kann anderen Gutes tun. Das gibt mir sehr viel.“ Bis er seiner Mannschaft jedoch wieder helfen kann, wird es noch etwas dauern. „Ich plane, dass ich spätestens nach der Winterpause wieder auf dem Platz stehen kann“, sagt der 21-Jährige. Bis dahin muss sich Hoppe nach einem anderen Außenverteidiger umsehen.