Bochum. Concordia Wiemelhausen ist gut in die Saison gestartet. Das Team von Trainer Droll mischt in der Spitzengruppe mit. Nun stehen schwere Spiele an.

In den vergangenen beiden Jahren ging es für den Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen einzig und allein darum, den Klassenerhalt zu sichern. Dies gelang teilweise erst am letzten Spieltag und wie in der Spielzeit 2021/22 auch nur unter fremder Mithilfe. In diesem Jahr scheint alles anders. Nach mehr als einem Drittel der Saison liegt die Mannschaft um den neuen Trainer Carsten Droll auf Tabellenplatz zwei und gehört damit zu den Topteams der Liga.

Die Gründe für diesen Erfolg sind vielschichtig. Natürlich hängt viel mit dem neuen Übungsleiter zusammen. Die Verpflichtung von Carsten Droll hat sich für Wiemelhausen zu einem echten Glücksgriff entwickelt

„Mit seiner offenen und kommunikativen Art nimmt er die Spieler mit ins Boot“, erklärt Uwe Gottschling, Sportlicher Leiter in Wiemelhausen. Stellvertretend hierfür nennt er regelmäßig und intensive Gespräche mit dem Mannschaftsrat, in denen alle Themen rund um das Team mit dem Trainerteam Carsten Droll und Steffen Köhn besprochen werden.

Concordia Wiemelhausen hat 13 neue Spieler integriert

Drolls kurze aber knackige und prägnante Ansprachen unmittelbar vor den Spielen fallen beim Team offenbar auf fruchtbaren Boden. In vielen Einzelgesprächen ist Droll nahe bei den Spielern und der Mannschaft.

Überzeugt mit Concordia Wiemelhausen: Trainer Carsten Droll.
Überzeugt mit Concordia Wiemelhausen: Trainer Carsten Droll. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Beim personellen Neuaufbau im Sommer mit gleich 13 Zugängen bewies Gottschling ein mehr als glückliches Händchen. Sowohl menschlich als auch sportlich präsentiert sich die neuformierte Mannschaft als Einheit auf und neben dem Platz.

Zugänge wie Burak Yerli, Luca Hauswerth, Nick Ruppert, Rene Michen, Patrick Sacher, Connor Drathen oder Atakan Uzunbas wurden schnell und problemlos in die Mannschaft und den Verein integriert. Auch privat verbringen die Spieler immer wieder gemeinsam Zeit miteinander. „Es passt wie Arsch auf Eimer“, sagt Droll und bringt die Stimmung im Team gewohnt kurz und knackig auf den Punkt.

Wiemelhausens Stärke: Die Ausgeglichenheit im Kader

Durch die extreme Ausgeglichenheit im Kader bieten sich ihm während der 90 Minuten immer wieder viele Möglichkeiten, den Spielverlauf durch positive Impulse von der Auswechselbank in Richtung seiner Mannschaft zu beeinflussen. Vor allem im angriff hat er die Qual der Wahl.

Auch interessant

Mit Rene Michen, Dennis Gumpert, Leon Franke, Patrick Sacher, Connor Drathen und Tim Wasserloos verfügt Droll über sechs leistungsstarke Angreifer für die drei Angriffspositionen. Dies unterstreicht auch der Blick auf die interne Torschützenliste. Hier liegt Rene Michen (6 Tore) nur knapp vor Leon Franke (4), Dennis Gumpert (4) und Patrick Sacher (3). Nicht umsonst stellen die Rot-Weißen mit 26 Treffern die zweitbeste Offensivreihe der Liga.

Doch auch defensiv hat sich Wiemelhausen in den letzten Monaten enorm entwickelt und stabilisiert. Lediglich zwölf Gegentreffer bedeuten ebenfalls den zweitbesten Wert der Liga. Die Abwehr vor Torhüter Torben Schmidt um die beiden Innenverteidiger Burak Yerli und Christopher Schmidt hat sich zu einem echten Bollwerk entwickelt.

Concordia Wiemelhausen überzeugt im Angriff und in der Abwehr

Wobei Defensivarbeit für Droll keinesfalls nur Sache der Abwehrspieler ist. „Die gesamte Mannschaft ist in den 90 Minuten bereit gewesen, gemeinsam zu verteidigen“, sagte der A-Lizenzinhaber nach dem jüngsten 3:0-Erfolg über den DSC Wanne-Eickel.

Bei aller aktuellen Euphorie um den sportlichen Höhenflug bleiben die Verantwortlichen an der Glücksburger Straße auf dem Boden der Tatsachen. „Unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt. Und deshalb wollen wir möglichst schnell 40 Punkte holen“, sagt Droll.

Er hält überhaupt nichts davon, wöchentlich neue Ziele auszugeben. Und auch Gottschling richtet lieber den Blick auf die nächsten sportlichen Aufgaben: „In den nächsten drei Wochen warten auf uns mit den Spielen beim Tabellendritten Wacker Obercastrop, gegen den Spitzenreiter TuS Erndtebrück und beim Ligafünften Lüner SV drei echte Spitzenspiele auf uns. Danach werden wir weitersehen.“