Bochum. Spät nutzte Phönix Bochum seine Überzahl gegen den BV Hiltrop aus. Nach einer wilden Nachspielzeit standen ein 3:2-Sieg und die Tabellenführung.

Das Spitzenspiel zwischen dem Ersten und Dritten hatte alles zu bieten: einen Platzverweis, Tore satt und ein dramatisches Finale. Den Hiltropern war anzumerken, dass sie ihre vergangenen vier Pflichtspiele gewonnen hatten. Das Team um Kapitän Dennis Husemann trat selbstbewusst auf und suchte stets den Weg nach vorne. In der 22. Minute belohne Andei-Iacob Constantin sich und seine Mannschaft mit dem 1:0 für Hiltrop.

Danach folgten für den BV allerdings zwei Nackenschläge nacheinander. Erst kassiert Linksverteidiger Thomas Geers innerhalb einer Minute für ein taktisches Foul und Ball-Wegschlagen die Gelb-Rote Karte. Wenige Minuten später musste Hiltrops Top-Torjäger Abel Tanase (fünf Tore) verletzt runter. Kurz vor der Pause kam es noch dicker: Phönix-Topstürmer Andre Seifert konnte mit seinem 15. Saisontreffer das 1:1 markieren (43.).

Constantin schießt Hiltrop vermeintlich zum Sieg - doch dann kommt Phönix

Die zweite Halbzeit war ereignisarm, auch, weil es der BV mit zehn Mann überragend machte, doch die Schlussphase hatte es in sich: Auf Hiltroper Seite brachen alle Dämme, als Constantin mit seinem Doppelpack das 2:1 erzielte (81.). Die Mannschaft schien sich für einen starken Auftritt zu belohnen, doch in der Nachspielzeit gelang Phönix die Sensation. Innerhalb einer Minute drehten die Schwarz-Gelben das Spiel komplett. Ein Eigentor von Emanuel Calin (90‘+2) und der Siegtreffer durch Muhammed Gürsoy (90‘+3) sorgten für grenzenlosen Jubel auf Seiten der Gastgeber. „Wenn du in der Nachspielzeit noch zwei Buden machst und das Spiel drehst – das ist unbeschreiblich, das ist Gefühlschaos, das sind die geilsten Siege“, freute sich Phönix’ Top-Torschütze Seifert.

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Auch seine beiden Kinder waren dabei und freuten sich mit ihrem Vater nach Abpfiff auf dem Platz. „Es ist ein schönes Gefühl, dass sie jeden Sonntag dabei sind. Das macht mich auch stolz und es bedeutet mir alles“, so Seifert. Nach dem Sieg hofft der 32-Jährige, „dass wir jetzt eine neue Serie starten“.

Hiltrop verliert den Anschluss an die Tabellenspitze

Auf Phönix-Seite strahlten die Gesichter. Auf Hiltroper Seite herrschte nach der dramatischen Niederlage Ernüchterung: „Am Ende des Tages ist das Gefühl so zu verlieren natürlich beschissen“, sagt Hiltrop-Kapitän Dennis Husemann. „Wir wurden bitterböse bestraft, weil wir es verpasst haben, den Sack zuzumachen. Wir haben aber gesehen, dass wir ein Team auf dem Platz sind und Mentalität gezeigt haben – das nehmen wir mit.“

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Den direkten Anschluss an die Tabellenspitze verpasste der BV Hiltrop mit der Pleite jedoch. Da thront nun wieder Phönix Bochum, die mit 28 Zählern aus elf Spielen vor dem ersten Verfolger VfB Günnigfeld II (25) rangieren.