Wattenscheid. Beim Regionalliga-Absteiger setzt der heimische Oberligist auf den richtigen Plan und kontert die SG Wattenscheid 09 eiskalt aus.
Was für ein Auftakt! Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl durchbricht die eigene Serie und feiert erstmals seit dem Aufstieg in die fünfte Liga einen Sieg am ersten Spieltag. Beim Regionalliga-AbsteigerSG Wattenscheid 09 setzt sich die Mannschaft von Ibou Mbaye mit 3:1 (1:0) durch.
Mit diesem Ergebnis haben wohl selbst die eingefleischten SG-Fans nicht gerechnet. Gegen den Absteiger aus der Regionalliga kamen die Bamenohler zu einem überraschenden Auswärtssieg. „Unser Matchplan ist aufgegangen“, freute sich SG-Trainer Ibou Mbaye. Und das, obwohl er kurz vor dem Spiel noch einmal umgestellt werden musste. „Wir wollten eigentlich vorne draufgehen und die Wattenscheider früh stören“, verrät der Soester. Doch als er ins Stadion kam, hatte er eine andere Eingebung. „Als ich gesehen habe, wie groß und breit der Platz hier ist, haben wir noch einmal umgestellt und uns dazu entschieden, hinten erst einmal kompakt zu stehen und auf Konter zu spielen“, erklärt Mbaye. Eine Taktik, die voll aufgehen sollte.
Die Hausherren hatten zwar mehr Ballbesitz und auch mehr Chancen als die Gäste, aber sie wussten daraus kein Kapital zu schlagen. „Letztlich haben wir fünfmal aufs Tor geschossen und daraus drei Treffer gemacht. Das war schon sehr effizient heute. Hinzu kommt, dass Wattenscheid mehrfach Pfosten oder Latte getroffen hat und Armend Shaqiri im Tor ein super Rückhalt für uns war“, lobt Mbaye.
Lennemann behält die Nerven
In der 35. Minute ging der Bamenohler Plan erstmals auf. Ein Wattenscheider Freistoß aus dem Halbfeld wurde im Strafraum von Phillip Hennes abgefangen. Der Co-Trainer reagierte schnell, schlug einen 60-Meter-Pass nach vorne in den Lauf von Bernie Lennemann. Der ehemalige Lennestädter zündete den Turbo an, lief seinem Gegenspieler davon und behielt im Duell mit Wattenscheids Torhüter Daniel Dudek die Nerven. „Das ist eine von Phillips großen Qualitäten, dass er in der Lage ist diese Bälle zu spielen. Genau das hat heute den Unterschied gemacht“; analysierte Ibou Mbaye.
Nach einer Stunde verließ Tim Schrage den Platz, der unermüdlich kämpfte und sich reinhing. Für ihn kam Daniel Tews ins Spiel. Es sollte der entscheidende Schachzug für die Gäste vom Bamenohler Schloss werden. Denn nur zwei Minuten nachdem Tews den Platz betreten hatte, gab es wieder eine Kontersituation. „Das war ähnlich wie beim ersten Tor. Wir haben den Ball erobert, schnell nach vorne in die Spitze gespielt, Daniel ist losgelaufen und hat das Tor erzielt“, schilderte Ibou Mbaye die Szene, die zur Vorentscheidung werden sollte.
Anschlusstreffer kommt zu spät
Die Hausherren aus Wattenscheid brachten neue Kräfte und liefen weiter an, um das Spiel noch einmal zu drehen. Doch die Bamenohler Abwehr stand sicher. Den Schlusspunkt setzte wieder Daniel Tews, wieder nach einem Konter in der 75. Minute.
Der Wattenscheider Anschlusstreffer von Alexandros Dimopulos (83.) kam zu spät.
Positiv aus Bamenohler Sicht ist auch, dass die angeschlagenen Spieler mitwirken konnten. „Bei Bernie war es eng, bei Christopher Hennes sah es sehr gut aus. Danielle Werlein saß auf der Bank, aber wir haben uns bei dem Spielverlauf dazu entschieden, ihn lieber noch eine Woche zu schonen. Es sieht aber auch bei ihm immer besser aus“, erklärt Mbaye, der mit dem Ergebnis beste Eigenwerbung für das erste Heimspiel in der kommenden Woche gegen die SpVg Erkenschwick betrieben hat.