Bochum. Das Kreisliga-C-Spiel in Wattenscheid zwischen Westenfeld und Hasretspor hat ein Nachspiel: Es gab einen Verletzten. Das sagt die Polizei.
Nach der Partie der Fußball-Kreisliga C4 am Sonntag zwischen den Sportfreunden Westenfeld III und dem FC Hasretspor Bochum kam es zu einer Rudelbildung. Ein Spieler (23) wurde verletzt – die Partie hat nun ein Nachspiel vor dem Sportgericht und die Polizei ermittelt.
Die Westenfelder gewannen die Partie auf dem Platz an der Lohackerstraße 7:5. Die Polizei erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es nach dem Schlusspfiff es laut Zeugenaussagen zu einer Rudelbildung gekommen sein soll. Nach einer Auseinandersetzung soll ein 23-jähriger Bochumer, ein Spieler der Westenfelder, von einem 32-jährigen Tatverdächtigen, angeblich Spieler von Hasretspor, geschlagen worden sein. Er habe sich dabei „leicht verletzt“, so die Polizei. Als die alarmierten Einsatzkräfte eintrafen, hatte sich die Lage beruhigt. Es liegt eine Strafanzeige wegen Körperverletzung vor.
SF Westenfeld löscht Facebook-Beitrag
Zunächst machte eine andere Darstellung die Runde: Westenfeld hatte die Szene auf seiner Facebook-Seite zunächst als „Gewaltexzess sondergleichen“ bezeichnet und den Verlauf so geschildert: „Nach dem Spiel unserer Dritten schlugen Aktive des FC Hasretspor auf einen Spieler unserer dritten Mannschaft ein, der zwischenzeitlich das Bewusstsein verlor und mit einem Notarzt ins Krankenhaus verbracht wurde.“ Die Klub-Führung wollte sich auf Anfrage dieser Redaktion nicht mehr zu dem Vorfall äußern. Der Post wurde im Laufe des Dienstags gelöscht.
Darin standen auch Vorwürfe gegen den FC Hasretspor: „Eine Deeskalation der anwesenden Vorstandsmitglieder fand nicht statt. Erst die alarmierte Polizei konnte die Situation beruhigen.“
Hasretspor: Wenn ein Spieler geschlagen hat, droht der Rauswurf
Der letzten Aussage widerspricht die Polizei. Gegen den ersten Vorwurf wehrt sich Hasretspor vehement. „Das ist eine Frechheit, das zu behaupten“, sagte Peter Raabe, 2. Geschäftsführer des Klubs, dieser Redaktion. Es gab eine Rudelbildung. Warum, wisse er nicht. In jedem Fall hätten er und weitere Verantwortliche von Hasretspor sofort deeskalierend eingegriffen, Gruppen getrennt. Etliche Spieler gingen in die Kabinen oder ins Vereinsheim, so Raabe.
Die Szene, die offenbar zur Verletzung eines Spielers führte, habe er nicht gesehen. Sollte sich erweisen, dass ein Spieler von Hasretspor geschlagen habe, droht ihm der Rauswurf. Raabe betonte, dass Hasretspor seit Jahren gegen jegliche Aggression ankämpfe. Der Klub zählt im Fußballkreis nicht zu den besonders auffälligen Vereinen in punkto Gewalt. Raabe: „Wir haben in dieser Saison nicht eine Rote Karte erhalten.“
Der Fußballkreis Bochum wollte sich zu dem konkreten Fall mit Verweis auf ein schwebendes Verfahren nicht äußern. Der Schiedsrichter habe seine Sicht im Spielbericht vermerkt, eine Rote Karte gab es nicht. Zeitnah wird das Sportgericht des Fußballkreises nun den Fall verhandeln. Auch die Polizei ermittelt.
- Alle Artikel zum Sport in Bochum und Wattenscheid finden Sie hier
- News und Hintergründe zum VfL Bochum lesen Sie hier