Wattenscheid. Die Regionalliga-Saison geht ins letzte Drittel. Die Spiele werden für die SG Wattenscheid 09 gefühlt immer wichtiger. Heimspiel gegen Bocholt.

Das letzte Drittel der Saison bricht an. Mit dem 23. Spieltag biegt die Regionalliga-Spielzeit 2022/23 auf die Zielgerade, und plötzlich gehört die SG Wattenscheid 09 zu den wichtigsten Akteuren der vierthöchsten deutschen Spielklasse. An der Tabellenspitze dürfte es für Preußen Münster nur noch nach einer äußerst unwahrscheinlichen Verkettung bitterer Umstände ungemütlich werden. Münster hat vom 2:2 des Wuppertaler SV bei Rot Weiss Ahlen profitiert und die Tabellenführung ausgebaut. Das Hauptaugenmerk gilt daher nun dem Tabellenkeller, und damit automatisch auch zwei Mannschaften, die sich am Samstag direkt gegenüber stehen.

Wattenscheid 09 empfängt den 1. FC Bocholt (14 Uhr) im Lohrheidestadion, im Duell der beiden Aufsteiger geht es kaum weniger als die Vormachtstellung am rettenden Ufer – oder zumindest um einen wuchtigen Armzug dorthin. Vier Punkte Vorsprung haben die Gäste aus dem Münsterland auf den ehemaligen Bundesligisten, allerdings hat Wattenscheid 09 auch einmal mehr gespielt.

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Die Lage im Revier? „Nicht hoffnungslos, die Jungs ziehen gut mit“, entgegnet Trainer Christian Britscho, der seine Mannschaft unter der Woche im Test gegen den Landesligisten SV Wanne 11 beobachten konnte. Beim 11:2-Sieg sowie in einer Trainingseinheit beim Nachbarn DJK Wattenscheid konnte der 53-Jährige mit seinen Spielern zumindest wieder ausgedehnte Laufwege ausprobieren konnte. „Das war für unsere Sechser wichtig, damit sie wieder tiefe Läufe machen konnten. Für unser Gefühl war das super.“ Noch immer kämpft die Wattenscheid 09 mit Platzproblemen in den Trainingswochen.

Keine Willkommens-Geschenke für die SG Wattenscheid 09

Das alles sind keine Ausreden, das werden sie auch nicht sein. Was tatsächlich zählt, sagt die Tabelle aus, und ihre Sprache könnte nicht klarer sein. „Wir sind jetzt gezwungen, zu punkten“, stellt der Trainer unmissverständlich klar. „Zwei, drei Spiele ohne Punkte – dann wird es noch viel schwieriger. Da müssen wir nicht drumherum reden. Die Tabelle gibt ein eindeutiges Bild ab.“

Spiele wie das der Ahlener gegen Wuppertal zeigen: Überraschungen sind möglich, und nicht nur Wattenscheid 09 kann in Partien wie etwa gegen Preußen Münster (4:5) für Furore und zumindest vorübergehende Überraschungen sorgen. Auch die Konkurrenz um den Klassenerhalt ist für das eine oder andere Extra-Pünktchen gut. Der Kampf um den Regionalliga-Verbleib wird auf der Zielgeraden zu einer Nervenschlacht.

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„Es ist immer eine Frage, wo man herkommt“, sagt Trainer Britscho. Ihm und allen anderen im Verein sei bereits im Sommer des vergangenen Jahres klar gewesen, dass es in der Regionalliga keine Willkommens-Geschenke geben würde. „Wir haben damit gerechnet, dass wir mehr Rückschläge bekommen und sind nicht davon ausgegangen, dass es immer weiter aufwärts geht.“

Im Aufsteiger-Duell mit dem 1. FC Bocholt können die Wattenscheider einen ersten wichtigen Schritt machen. Auch wenn der Gegner „einen klaren Plan hat und nur wenig Platz im Zentrum bekommen darf“, wie Britscho analysiert hat. Gegen die kampfstarken Gäste gehe es vor allem darum, Ballverluste zu vermeiden. „Nach denen können sie schnell umschalten.“

Verzichten muss er auf Linksverteidiger Phil Britscho (krank) und Mittelfeldspieler Steve Tunga (gesperrt).