Bochum. Der Aufsteiger des Jahres 2022: Justin Sarpong. Nicht nur in der Halle ist er Bochums treffsicherster Torjäger. Und überrascht sich damit selbst.

68 Tore erzielte Concordia Wiemelhausen an zwei Wochenenden bei der Hallenstadtmeisterschaft, 23 alleine in Zwischen- und Endrunde in der Rundsporthalle. Keine Überraschung, dass der neue Hallenstadtmeister auch den besten Torjäger des Sparkassen-Masters stellte. Und keine Überraschung, dass es Justin Sarpong war, Concordias Torjäger Nummer eins.

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Wobei: Ein typischer Hallenspieler ist der 22-Jährige eigentlich nicht. „Ich habe nicht damit gerechnet, es waren ja auch ein paar andere richtig gute Zocker dabei“, sagt Sarpong über seinen Torjägerpreis. Sarpong ist schnell, groß und bullig, aber auf engem Raum nicht der wendigste. „Das sind die Stärken von anderen“, sagt er, und lacht. „Aber in der Halle geht es einfach darum, Bock aufs Pöhlen und Spaß zu haben.“

Vor einem halben Jahr spielte Justus Sarpong noch in der Kreisliga

Das war bei Concordia zu erkennen – die Favoritenrolle hat der Westfalenligist angenommen und ausgefüllt, und zwar als Team, wie Sarpong schildert: „Ich weiß gar nicht, wer mir die meisten Tore aufgelegt hat – eigentlich war es sehr ausgeglichen, auch wer die Tore gemacht. Jeder hat dem anderen mal einen vorgelegt, wir wollten einfach Tore schießen und den Titel holen.“

Für Sarpong war das Wochenende mit Titelgewinn und Torjäger-Ehrung ein perfekter Start ins neue Jahr, nachdem er persönlich schon ein richtig starkes 2022 hinter sich hat – er war ohne Frage einer der Aufsteiger des Jahres im Bochumer Amateurfußball. Bis zum Sommer stürmte er noch in der Kreisliga für den BV Hiltrop, steuerte 28 Tore zum Aufstieg mit Trainer Mirko Talaga bei – der steht inzwischen in Hordel an der Linie und gratulierte Sarpong am Sonntag in der Halle innig.

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Nach dem Aufstieg übersprang der Stürmer zwei Klassen, wechselte von der Kreisliga A in die Westfalenliga zu Concordia Wiemelhausen – mit relativ bescheidenen Erwartungen und vor allem viel Respekt vor dem Schritt. „Wir haben unter Mirko Talaga in der Kreisliga auch schon ein gutes Trainingsprogramm durchgezogen, aber bei Concordia ist es natürlich noch viel intensiver“, sagt er. „Im Kopf muss man viel schneller sein, auch die Gegenspieler sind schneller.“ Was die Torquote angeht, macht er aber fast so weiter, wie er in der Kreisliga aufgehört hat.

Siegerehrung bei der Hallenstadtmeisterschaft in Bochum: Justin Sarpong und Concordia Wiemelhausen räumen ab.
Siegerehrung bei der Hallenstadtmeisterschaft in Bochum: Justin Sarpong und Concordia Wiemelhausen räumen ab. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Justin Sarpong überrascht sich selbst – und setzt sich bei Concordia Wiemelhausen durch

25 Tore hat Concordia in 16 Spielen bislang erzielt, zehn davon gehen aufs Konto von Sarpong. Kein Stürmer eines Bochumer Vereins oberhalb der Bezirksliga war erfolgreicher. „Ich bin auch etwas überrascht“, sagt er, „ich hätte nach dem Wechsel nicht unbedingt gedacht, dass ich direkt so viel Spielzeit bekomme. Ich bin dem Trainerteam sehr dankbar für die Chance und hoffe, dass sie zufrieden sind.“ Davon ist auszugehen: 14 Mal stand er in der Startelf, fast immer spielte er über 90 Minuten.

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Den großen Schritt im Sommer hat er zu keinem Zeitpunkt bereut, und er sagt: „Ich will noch höher kommen.“ Was kommt also als nächstes für Justin Sarpong? Auf die Frage nach einem Ziel überlegt er kurz, und sagt: „Ich habe mir zehn Tore in der Westfalenliga vorgenommen, die habe ich ja schon erreicht. Ich hofft einfach, dass ich weiter der Mannschaft helfen kann und dass wir den Klassenerhalt schaffen.“

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