Bochum. Mit viel Euphorie und einem besonderen Fan sind die Sparkassen Stars Bochum in die ProA-Saison gestartet. Dabei verletzte sich Hendrik Drescher.

Hier passt das wirklich mit dem „nur einen Steinwurf entfernt“, denn kürzer könnten die Wege kaum sein. Die Heimspielstätten der Profi-Fußballer des VfL Bochum und der Profi-Basketballer der VfL Sparkassen Stars Bochum trennen nur wenige Meter. Längst findet auf Führungsebene ein reger Austausch statt. Zum Start in die Saison in der ProA bekamen die Basketballer prominente Unterstützung durch die Fußballer. Sie half nicht. Ihr erstes Heimspiel gegen Aufsteiger ART Giants Düsseldorf verlor das Team von Trainer Felix Banobre mit 90:102. Der nahm die Niederlage äußerlich recht entspannt hin.

Angespannter war er, als Hendrik Drescher vorbeikam. Der Bochumer Center war im Spiel umgeknickt. „Genau in der Phase“, sagte Banobre, „in der wir dabei sind, entscheidend aufzuholen.“ Drescher musste raus, konnte nicht mehr spielen. Die erste Hoffnung, dass er nicht allzu lange ausfällt, bestätigte sich am Mittwoch.

„Er hat Gott sei Dank nichts Schlimmeres. Er hat eine Bänderdehnung“, sagte Bochums Geschäftsführer Tobia Steinert. „Er trainiert am Mittwoch noch nicht mit der Mannschaft, aber wahrscheinlich dann ab Donnerstag wieder mit der Mannschaft.“

Drescher wird gegen Dresden für die Sparkassen Stars spielen können

Gegen die Dresden Titans am Samstag, 8. Oktober, 18 Uhr, wird Drescher voraussichtlich also dabei sein. Dresden gewann sein erstes Spiel in Schwenningen durch einen Freiwurf zum 75:74 drei Sekunden vor dem Ende. Das Spiel der Bochumer gegen Düsseldorf war deutlich früher entschieden. Auch wenn Banobre durch verschiedene taktische Maßnahmen versuchte, das zu verhindern. Banobre verliert halt nicht gerne.

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Der Cheftrainer der Bochumer Basketballer aber weiß genau, dass einerseits Niederlagen zur Entwicklung einer neuen Mannschaft dazu gehören – und die Bochumer haben eine neue Mannschaft, nur vier Spieler sind geblieben, sechs neue hinzu gekommen. Andererseits hat die Saison gerade erst begonnen. Die Liga umfasst 18 Teams, es gibt noch reichlich Spiele.

Natürlich tut dennoch jeder Sieg gut, weil eben auch Siege zu einer Entwicklung eines Teams beitragen. Aber wenn die Bochumer ihr eher zurückhaltend formuliertes Ziel, „wir hoffen, dass wir die Playoffs erreichen können“, schaffen sollten, würden dann Spiele auf das Team zukommen, in denen eine einzelne Niederlage schwerer auszugleichen wäre.

Düsseldorf holt 18 Rebounds mehr als die Sparkassen Stars Bochum

So saß Banobre nach dem Spiel vor der Halle und schaute sich die Zahlen zum Spiel an. Dass sein Team gegen ein kämpferisch starkes Team aus Düsseldorf verloren hatte, machte er in erster Linie an der Reboundquote fest. „Wir wissen jetzt, woran wir arbeiten müssen“, sagte er. „Wir werden es im nächsten spiel besser machen.“

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In Summe sammelten die Düsseldorfer 47 Rebounds und damit 18 mehr als die Bochumer. Offensive Rebounds fischten die Düsseldorfer 22, Bochum 14, bei den defensiven Rebounds war das Verhältnis 25:15. Die Düsseldorfer dominierten die Bretter.

Dass sie darüber hinaus eine deutlich bessere Quote bei Würfen von der Dreipunktlinie hatten, trug zum mäßigen Abend der Bochumer Anhänger bei. Sie trafen zwölf ihrer 28 Versuchen (43 Prozent), die Bochumer nur sieben von 26 Versuchen (27 Prozent). Anthony Losilla fühlte sich trotzdem bestens unterhalten.

VfL-Spielführer Losilla ist das erste Mal bei den Sparkassen Stars

Der Spielführer der Profi-Fußballer des VfL Bochum saß mit seiner Familie in der ersten Reihe direkt am Spielfeldrand. „Es hat wirklich Spaß gemacht und komme mit Sicherheit noch einmal vorbei. Meine Kinder wollten immer schon mal hier hin. Das war das erste Spiel, was wir hier sehen konnten. Ich hatte über unsere Geschäftsstelle nach Karten fragen lassen und wir wurden dann gleich eingeladen. Das war ein toller Abend.“

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Er habe bisher noch kein Spiel auf diesem Niveau live gesehen, sagte er. „Aber ich verfolge die großen Turniere, habe mir auch die Spiele der EM angesehen, weil ich ein großer Sportfan bin. Ich finde, es gehört dazu, dass wir unseren Nachbarverein unterstützen.“

Für Tobias Steinert, den Geschäftsführer der Sparkassen Stars, war es eine Selbstverständlichkeit, aus Losillas Karten-Anfrage eine Einladung zu machen. „Als ich mit dem FC Schalke in der ProA war, waren auch regelmäßig Schalker Profis da. Manuel Neuer ist großer Basketball-Fan, er war regelmäßig da, später dann auch Ralf Fährmann.“