Wattenscheid. Flutlichtspiel für die SG Wattenscheid 09. Der Aufsteiger erwartet in der Regionalliga den Letzten SV Straelen und ist: der Favorit.

Partien gegen scheinbar hoffnungslos abgeschlagene Gegner bergen Tücken. Zum einen auf dem Platz. Denn schließlich reicht in der Regionalliga schon eine geringfügige Unachtsamkeit, und schon kann der Gegner erstarken. Dann droht die oft zitierte Blamage, die vor allem in den Folgetagen aufs Gemüt drücken kann. Aber auch abseits des Platzes ist ein Spiel etwa gegen den Tabellenletzten eine Herausforderung. Gilt es doch, Mannschaft und Fans in die angemessene Stimmung zu bringen. Insbesondere dann, wenn der Gegner selbst zu den tückischen Vertretern der Liga gehört - wie etwa der SV Straelen, der heute (19 Uhr) im Flutlichtspiel bei der SG Wattenscheid 09 zu Gast ist.

Ja: Der Tabellenletzte hat noch keinen Punkt geholt, erst zwei Tore geschossen, dafür aber 13 kassiert. Dagegen wirkt die bisherige Ausbeute des Aufsteiger nahezu stattlich, obschon die 23 Gegentore im Vergleich zu den Gästen aus Kleve nicht gerade für defensive Stabilität sprechen.

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Wattenscheids Trainer Christian Britscho hat den heutigen Gegner bereits beobachtet, ist sicher: „Sie werden Punkte holen.“ Gegen den Wuppertaler SV zum Beispiel war fast ein Zähler drin, dann aber traf der frühere BVB-Profi Marco Stiepermann kurz vor Schluss zum Sieg für den WSV. Die Zeit des SVS wird kommen, Britscho hat nur eine Bitte: „In der nächsten Woche können sie gern damit anfangen. Bei uns bitte noch nicht.“

Steve Tunga ist zur SG Wattenscheid 09 zurückgekehrt

Seinen Blick hat der Coach ohnehin stärker auf seine eigene Mannschaft gerichtet. Die hat am vergangenen Sonntag 2:2 bei der U23 von Bundesligist Borussia Mönchengladbach geholt. Schmerzhaft in der Genese, aber achtbar in der Gesamtheit. Schließlich zählen die Jungfohlen zu den unangenehmsten Gegnern der Regionalliga. Entsprechend gelöst sei die Stimmung in den Trainingseinheiten zu Wochenbeginn gewesen, berichtet Britscho: „Die Jungs sind wirklich gut drauf. Körperlich und mental. Es gibt viele Punkte, die dafür sprechen, dass wir im Spiel gegen Straelen eine gute Leistung zeigen.“

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Wer alles zu den zitierten Jungs gehört, wird sich kurzfristig herausstellen. Steve Tunga, der aus den Niederlanden zurück zum ehemaligen Bundesligisten gefunden hat, wartet noch auf seine Spielberechtigung. Liegt die bis zum Anpfiff vor, so ist der Mittelfeldspieler sogar eine Option für die Startelf. „Ein guter Junge, sportlich wie menschlich“, umschreibt Britscho seine Eindrücke aus den bisherigen Trainingseinheiten. Tunga hatte mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, in Wattenscheid soll er wieder fit werden und Spielpraxis sammeln.

Definitiv nicht dabei sein wird Mike Lewicki, der noch Knieprobleme hat, aber inzwischen wieder im Lauftraining ist. Außenverteidiger Eduard Renke hat sich in Gladbach verletzt, muss noch auf eine Prognose warten, Julian Meyer sitzt seine Gelb-Rot-Sperre ab. Bei Dennis Lerche, Berkant Canbulut und Phil Britscho könnte die Luft für Abschnitte der Partie reichen.