Ruhrgebiet. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen ändert vor dem Start der Amateurfußball-Saison die Regeln. Trainer haben mehr Möglichkeiten.

Drei Wochen sind es noch bis zum Start der neuen Saison im westfälischen Amateurfußball – und in der wird es drei Neuerungen geben, die die Planung der Trainer an den Spieltagen von der Oberliga Westfalen bis in die Kreisligen betreffen, sowie einen neuen Modus bei der Vergabe der DFB-Pokal-Plätze.

  • Die Zahl der möglichen Einwechslungen wird erhöht
  • Die maximale Größe des Spieltagskader wird erhöht
  • Rote Karten gegen Trainer führen automatisch zu einer Sperre
  • Es gibt kein Entscheidungsspiel mehr um den zweiten Platz im DFB-Pokal

Zum einen erhöht nun auch der Fußball- und Leichtathletikverband die Zahl der Auswechslungen auf fünf. Im Profifußball ist diese Regelung bereits seit Beginn der Corona-Pandemie gebräuchlich, auch der benachbarte Fußballverband Niederrhein hatte sie bereits zur vergangenen Saison eingeführt. Nun zieht Westfalen nach.

Einen entscheidenden Unterschied gibt es aber: Während die fünf Wechsel im Profibereich auf maximal drei Spielunterbrechungen verteilt werden dürfen, gibt es diese Einschränkung im Amateurbereich nicht, erklärt Reinhold Spohn, Vorsitzender im Verbands-Fußball-Ausschuss und im Fußballkreis Herne.

FLVW: 20 Spieler am Spieltag im Kader statt 18

Auch mit der zweiten Änderung nähert sich der Amateurbereich den Profis an, auch die Zahl der Auswechselspieler auf der Bank wird erhöht: In Zukunft dürfen nicht nur 18 Spieler im Spieltagskader stehen, sondern 20.

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Die dritte Neuerung betrifft das Vorgehen bei Roten Karten. Erhält ein Team-Offizieller, als beispielsweise ein Trainer, eine Rote Karte, bedeutet das nun nicht nur den Innenraumverweis für den Rest des Spiels. Nach einer Anpassung der Rechts- und Verfahrensordnung führt der Verweis dann auch sofort zu einer automatischen Sperre für das nachfolgende Spiel. „Außerdem wird der Staffelleiter dann auch im Nachgang ein sportgerichtliches Verfahren einleiten“, so Spohn.

Kein Entscheidungsspiel mehr um Platz im DFB-Pokal

Auch die Vergabe der beiden westfälischen Plätze im DFB-Pokal wird anders laufen als in der Vergangenheit. Einer der beiden Plätze geht natürlich an den Westfalenpokal-Sieger. Das gab der Verband auf dem Oberliga-Staffeltag bekannt.

Der 1. FC Kaan-Marienborn, hier gegen die SG Wattenscheid 09, nimmt in der kommenden Saison als Oberliga-Meister am DFB-Pokal teil.
Der 1. FC Kaan-Marienborn, hier gegen die SG Wattenscheid 09, nimmt in der kommenden Saison als Oberliga-Meister am DFB-Pokal teil. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Vor der Corona-Pandemie gab es ein Entscheidungsspiel zwischen dem Oberliga-Meister und dem besten westfälischen Regionalligisten. Dieses entfällt. Stattdessen geht es weiter wie seit 2021. Damals hatte der Verband entschieden, aufgrund des Saison-Abbruchs im Amateurbereich die Plätze im Wechsel zu vergeben – 2021 an den besten Regionalligisten, 2022 bekam der 1. FC Kaan-Marienborn das DFB-Pokal-Ticket als Oberliga-Meister.

In diesem Rhythmus geht es nun weiter: Der beste westfälische Regionalligist der kommenden Saison – Top-Kandidat ist zum Beispiel Preußen Münster – darf am DFB-Pokal 2023/24 teilnehmen. Der Meister der Oberliga Westfalen zieht erst im Sommer 2024 wieder in den DFB-Pokal ein. Und so weiter.

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