Krefeld. BW Bochums Wasserballerinnen scheiden gegen Bayer Uerdingen aus, spielen um Platz drei. Trotzdem gibt’s viel Lob – außer für den Schiedsrichter.

Raus mit Applaus – der Traum vom Finale um die Deutsche Meisterschaft ist für die Wasserballerinnen des SV Blau-Weiß Bochum geplatzt. Die Mannschaft von Trainer Frank Lerner unterlag am Samstag 9:13 beim SV Bayer Uerdingen, verpasste damit die Chance auf ein entscheidendes drittes Spiel in der Halbfinal-Serie.

Der Trainer schwärmte trotzdem: „Das war ein tolles Spiel, was wir gezeigt haben – und damit meine ich beide Mannschaften. Es war schnell, dynamisch, das sieht man so nicht so oft“, so Lerner über das ausgeglichene Spiel, auch mit Blick auf das andere, sehr einseitige Halbfinale: Mit 26:12 und 33:4 besiegte Spandau den Eimsbütteler TV.

Blau-Weiß Bochum geht im Halbfinal-Rückspiel in Führung

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In Krefeld legten die Bochumerinnen vor. Katryna Babak und Ivet Dimitrova brachten Bochum im ersten Viertel zweimal in Führung. „Was ich erhofft hatte, ist eingetreten“, so Lerner. „Die Uerdingerinnen waren nervös und immer wieder überrascht, wie wir dagegengehalten haben.“

Zur Halbzeit stand es 4:4, das dritte und vierte Viertel gewann Uerdingen aber 4:2 und 5:3, nachdem Kateryna Babak, Emilia Khmil und Stephanie Motte nach dem dritten Foul rausmussten. „Die waren nicht zu ersetzen“, so Lerner, der aber nicht böse war: „Wir haben nahtlos an die starke Leistung im ersten Spiel angeknüpft und gezeigt, dass das keine Eintagsfliege war.“

Kateryna Babak brachte Blau-Weiß Bochum in Uerdingen in Führung.
Kateryna Babak brachte Blau-Weiß Bochum in Uerdingen in Führung. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Wie beim 11:12 im Wiesental vor einer Woche ging der Sieg aber an Uerdingen, was laut Lerner aber nicht nur an den Spielerinnen lag: „Ich will nicht zur Schiedsrichter-Schelte ansetzen, aber wir haben sehr viele Hinausstellungen im Eins-gegen-eins-Duellen bekommen. Da wurde nicht auf beiden Seiten der gleiche Maßstab angelegt.“ Die Statistik stützt den Trainer: Für Bochum stehen 13 Fouls im Spielbericht, für Bayer neun.

Positives Fazit einer schwierigen Saison

Das Aus trübt nicht das positive Gesamtfazit über diese Saison der Wiesentalerinnen. Nach Bronze im vergangenen Jahr hatte Lerner vor der Saison gehofft, sich in diesem Jahr verbessern zu können. Das hat nicht geklappt, ist in Anbetracht dessen, was seitdem passiert ist, aber auch kein Wunder: Die Saison war von langen Spielpausen und Corona-Absagen geprägt.

„Zwischendurch haben wir ja sogar mit einem Rückzug der Mannschaft geliebäugelt“, sagt Lerner. „Dass die Mannschaft sich danach noch mal so gefangen hat – Riesenkompliment.“ Dazu habe er einige sehr junge Spielerinnen in die Mannschaft eingebaut, die eigentlich gar nicht eingeplant waren. Das macht große Hoffnungen für die Zukunft.

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Und die beginnt schon am kommenden Wochenende, denn die Saison ist ja noch nicht vorbei: Am kommenden Samstag geht es nach Hamburg zum Eimsbütteler TV, wo die Serie um Bronze gewinnt. Am Samstag, 4. Juni, findet das Rückspiel im Wiesental statt, das entscheidende dritte Spiel würde direkt am Tag darauf steigen.

Bayer Uerdingen - SV BW Bochum 13:9 (1:2, 3:2, 4:2, 5:3).

SV Blau-Weiß: Guse - Camps Santasusana, Hohenstein, Liska, Hause, Babak (1), Dimitrova (6), Khmil (1), Hildebrand, Motte, Stüwe, Merkel, Hagenkötter (1).