Bochum. Was für ein Abend bei Eintracht Grumme: Der Kreisligist zwingt die SG 09 ins Elfmeterschießen. Eintracht-Keeper Bischoff wird der tragische Held.

Sechs Tore, zwei Führungswechsel und ein Showdown im Elfmeterschießen. Wer am Donnerstagabend den Weg zum Kreispokal-Achtelfinale zwischen Eintracht Grumme und Wattenscheid 09 gefunden hatte, sollte für sein Kommen belohnt werden. Erst im Elfmeterschießen setzten sich die hochfavorisierten Wattenscheider mit 7:5 (2:2, 3:3) gegen den Kreisligisten durch.

Grummes Trainer Michael van Ophoven hatte angekündigt, die Partie so lange wie möglich offen halten zu wollen. Und das gelang seinem Team besser als gedacht. Denn der erste Treffer des Tages gehörte den Gastgebern. Einen Eckball der Eintracht konnten die Wattenscheider nicht entschieden genug klären, sodass Lennart Frömming im Nachschuss die Grummer Führung besorgte. Dass die SGW durch Arman Corbo und Dennis Knabe umgehend zurückschlug und vorlegte, ließ den Underdog nicht aufstecken.

Wattenscheid 09 gerät gegen Eintracht Grumme 2:3 in Rückstand

Wattenscheids Arthur Nakalyuzhnyy, am Ball, wird festgehalten von Eintracht Grummes Lennart Alexander Lücke.
Wattenscheids Arthur Nakalyuzhnyy, am Ball, wird festgehalten von Eintracht Grummes Lennart Alexander Lücke. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Nun war es der SV, der die Partie drehte und die aus Gründen der Belastungssteuerung neuformierte Wattenscheider Elf vor Probleme stellte. Zwar gelang 09 eine Viertelstunde vor Schluss durch Knabe der erneute Ausgleich, eine Entscheidung im Elfmeterschießen konnte die Elf von Co-Trainer Timo Janczak aber nicht verhindern. Dieses nahm aus Sicht des Außenseiters eine denkbar unglückliche Wendung.

Wattenscheids Schlussmann Tolunay Isik trat persönlich an, scheiterte aber an seinem Grummer Torwart-Kollegen Marc Bischoff. Doch die Freude all derer, die es mit der Eintracht hielten, währte nur kurz. Denn weil Bischoff sich zu früh bewegt hatte, ließ Schiedsrichter Masoud Hassan Khamo den Elfmeter wiederholen. Diesmal traf Isik und bescherte den Wattenscheidern den Einzug in das Viertelfinale, wo jetzt die CSV SF Linden warten.

Wattenscheid-Co-Trainer Janczak will Ergebnis nicht überbewerten

Dass der Sieg mühsamer erarbeitet war, als es sich die Wattenscheider Verantwortlichen erhofft hatten, wollte Co-Trainer Timo Janczak, der den erkrankten Christian Britscho vertrat, nicht überbewerten: „Dass bei einer solchen Rotation, wie wir sie heute vorgenommen haben, noch nicht alles stimmen kann, war uns klar. Wir haben unser Mindestziel, das Weiterkommen, erreicht und an dem Rest werden wir arbeiten.“

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Auf Grummer Seite überwog nach Abpfiff zunächst Enttäuschung: „Wir wollten an der Sensation schnuppern und auch wenn uns das gelungen ist, überwiegt bei so einem Ausgang dann doch erst einmal die Enttäuschung“, so Trainer van Ophoven, der nur lobende Worte für den Auftritt seiner Mannschaft fand: „Die Leistung der Mannschaft macht stolz, weil sie über 90 Minuten sehr diszipliniert und engagiert gearbeitet hat. Das nehmen wir nichtsdestotrotz mit.“

Tore: 1:0 Frömming (7.), 1:1/3:3 Knabe (21./75.), 1:2 Corbo (31.), 2:2 Wilhelmus (35.), 3:2 Meschede (48.), 3:3 Knabe.

Kreispokal Bochum: Das Viertelfinale im Überblick:

  • Viertelfinale 1: FSV Witten - TuS Heven
  • Viertelfinale 2: CSV Linden - Wattenscheid 09
  • Viertelfinale 3: Weitmar/Wiemelhausen - FC Altenbochum
  • Viertelfinale 4: SV Höntrop - FC Neuruhrort

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