Bochum. Hordel startet gegen YEG Hassel perfekt ins erste Heimspiel seit fast einem halben Jahr. Es gibt sieben Tore, Gelb-Rot und Ärger über den Schiri.

Früh gejubelt, spät doppelt geschockt. Nein, so hatte sich die DJK TuS Hordel das erste Heimspiel nach 155 Tagen auf dem renovierten Kunstrasenplatz an der Hordeler Heide nicht vorgestellt. Nach 94 Minuten jubelten die Gäste von YEG Hassel über einen späten 4:3 (2:2)-Auswärtssieg.

Dabei legten die Gastgeber einen Traumstart auf das nagelneue satte Kunstrasengrün. Noch nicht einmal 60 Sekunden waren gespielt, als Pascal Beilfuß einen Diagonalball auf Max Morgner schlug. Der linke Flügelspieler nutzte einen Stellungsfehler seines Gegenspielers, drang in den Strafraum ein und zog entschlossen ab.

Guter Start: Pascal Beilfuß, links, und Maximilian Paul Morgner klatschen im Spiel DJK TuS Hordel gegen Hassel ab.
Guter Start: Pascal Beilfuß, links, und Maximilian Paul Morgner klatschen im Spiel DJK TuS Hordel gegen Hassel ab. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Den Schuss konnte der Hasseler Schlussmann zwar noch abklatschen, doch Morgner setzte entschieden nach und traf zum frühen 1:0. Kurz darauf musste Routinier Philipp Dragicevic das Feld verletzungsbedingt verlassen, aber dennoch legte Hordel auf der Anzeigetafel nach. Max Morgner wurde im Strafraum klar gefoult und Patrick Polk verwandelte den fälligen Strafstoß – 2:0 (28.).

DJK TuS Hordel gibt zweimal die Führung aus der Hand

Als Pascal Beilfuß und Jonas Kordt den Hasseler Faruk Gülgün nicht energisch störten nutzte Gülgün seine Freiheiten und markierte den Anschlusstreffer. Sechs Minuten später dann sogar der Ausgleich. Dem ging nach Meinung der Hordeler Verantwortlichen allerdings ein klares Foulspiel an Kordt voraus, der im Anschluss an diese Szene auch verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.

Auch in den zweiten 45 Minuten kam keine Ruhe ins Spiel, es entwickelte sich ein hektischer Schlagabtausch. Als Pascal Beilfuß eine kurze Ablage von Ali Khan mit einem Schuss in die lange Ecke und dem 3:2 veredelte, schien sich das Pendel erneut in Richtung Hordel zu bewegen.

Umkämpftes Spiel, hier mit Hordels Leander Denz gegen YEG Hassel.
Umkämpftes Spiel, hier mit Hordels Leander Denz gegen YEG Hassel. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Ab der 71. Minute musste Hordel dann in Unterzahl agieren. Maximilian Stemmermann sah nach wiederholtem Foulspiel folgerichtig die Ampelkarte. „In Unterzahl ist unser Spiel dann zu tief geworden“, analysierte Beilfuß. Dennoch hatte die knappe Führung bis in die Nachspielzeit hinein Bestand.

Hassel dreht das Spiel nochmal

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Dann aber entschied der Unparteiische nach einem leichten Hüftkontakt zwischen einem Hordeler Abwehrspieler und einem Hasseler Angreifer auf Strafstoß – 3:3 (92.). Und wenige Sekunden später machte Hassel mit einem Drehschuss sogar den Sieg noch perfekt.

„Wir haben auch in Unterzahl alles reingehauen“, wollte Beilfuß dem Team keinen Vorwurf machen, kritisierte aber den Unparteiischen: „An ihm hat es nicht gelegen, dass wir verloren haben. Allerdings hatte er das Spiel absolut nicht im Griff, hat nicht durchgegriffen und hatte keine klare Linie. Dabei war schon vorher klar, dass es ein hitziges Spiel werden würde.“

Bis Dienstag dürfe seine Mannschaft jetzt nach der späten Niederlage trauern, ab der ersten Trainingseinheit gehöre dann dem Match am kommenden Sonntag in Deuten die gesamte Konzentration, hatte Beilfuß unmittelbar nach dem Schlusspfiff bereits wieder den Blick nach vorne gerichtet.

DJK TuS Hordel: Mroß – Stemmermann, P. Polk, Erdelt, Schürmann – Kordt (39. Kegel) – Dragicevic (5. Mehmetoglou/89. Köhler), Khan, Beilfuß, Morgner – Denz (68. Weißbohn).

Tore: 1:0 (1.) Morgner, 2:0 (28., 11m), 2:1 (30.), 2:2 (38.), 3:2 (68. Beilfuß), 3:3 (90.+2, 11m), 3:4 (90.+4).

Bes. Vorkommnis: Gelbrote Karte für Stemmermann nach wiederholtem Foulspiel (71.).