Tübingen. Die Niederlage bei den Tübingen Tigers schmeckt den Sparkassen Stars bitter. Bochum gelingt fast gar nichts – im Abstiegskampf wird es eng.

Da war eine Menge Frust bei den VfL Sparkassen Stars Bochum, der sich in der Schlussphase des Auswärtsspiel bei den Tübingen Tigers entlud. Ein technisches Foul gegen Björn Rohwer bedeutete dessen Disqualifikation, auch die Bochumer Bank bekam ein Foul gegen sich, später gab es auch noch ein Technisches gegen Servera. Der Ärger war groß – vielleicht über den ein oder anderen Schiedsrichter-Pfiff, vor allem aber wohl über die eigene Leistung. 98:72 stand am Ende auf der Anzeigetafel und damit war Bochum gut bedient.

Es war die vierte Niederlage in Serie, und es war vor allem aber eine schwache Leistung – wobei die erste Hälfte noch okay war. Ein 14:1-Lauf der Tigers entschieden das Spiel aber schon bis Mitte des dritten Viertels. Die Bochumer Defense war zahnlos, die Offensive fiel streckenweise komplett aus.

Sparkassen Stars Bochum: „Anspruch ans uns selbst nicht erfüllt“

Eine Niederlage, die nicht unerwartet kommt, dennoch bitter schmeckt, wie auch der Sparkassen-Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert fand: „Jede Niederlage tut weh, da ist am Ende auch die Höhe des Ergebnisses egal. Aber wir haben heute mit unserer Leistung nicht den Anspruch an uns selbst erfüllt, das macht es schwerer.“

Anfangs durften die Bochumer sogar darauf hoffen, dass sie den Coup aus dem Hinspiel wiederholen könnten. Im September hatten die Bochumer gegen die Tigers ihren ersten Pro-A-Sieg überhaupt gefeiert. Seitdem sind die Tübinger auf Rang drei der Tabelle geklettert.

Und diese Klasse zeigten die Tübinger auch spätestens, nachdem die Bochumer zwischenzeitlich durch einen Dreier von Johannes Joos und einen Korbleger von Tony Hicks für eine 18:11-Führung vorgelegt hatten. Tübingen drehte das Spiel noch im ersten Viertel zum 19:23 aus Bochumer Sicht (10. Minute).

Schon wenige Minuten nach der Pause ist das Spiel entschieden

Die Minuten nach dem Seitenwechsel waren entscheidend: Von 46:38 ging es auf 60:39, eine Auszeit von Headcoach Felix Banobre verpuffte. Steinert: „Wir haben den Fokus verloren, hatten keine Lösungen mehr.“ Bei Tübingen fiel alles rein, bei Bochum nicht einmal mehr die Freiwürfe – am gesamten Abend trafen die Sparkassen Stars nur 12 von 21 Versuchen von der Linie. Viel zu wenig, um das Spiel wenigstens eng zu halten. Auch Steinert fand: Bochum machte es den starken Gastgebern unnötig leicht.

Felix Banobre nahm eine Auszeit kurz nach der Pause – aber auch die half der Mannschaft der Sparkassen Stars Bochum nicht, wieder in die Spur zu finden.
Felix Banobre nahm eine Auszeit kurz nach der Pause – aber auch die half der Mannschaft der Sparkassen Stars Bochum nicht, wieder in die Spur zu finden. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dass Bochum auf immerhin 72 Punkte kam, lag auch daran, dass die Tigers von einzelnen Showeinlagen abgesehen vom Gas gingen. „Hätten sie durchgespielt, wären es weniger gewesen“, meinte Steinert.

Gleichzeitig gewannen die Artland Dragons in Itzehoe, es wird jetzt richtig eng im Tabellenkeller. Noch ist Bochum aber gut im Rennen und die Aufarbeitung der Partie in Tübingen sollte schnell gehen. „Wir wissen alle, dass wir nicht das gezeigt haben, was wir uns vorgenommen haben“, meinte Steinert vor der Rückfahrt am Samstagabend. Ab sofort liegt der volle Fokus auf dem Westfalen-Duell bei Phoenix Hagen am Samstag.

So haben sie gespielt:

Viertel: 25:22, 21:16, 27:15, 25:19.

Tübingen: Kivimäki (16 Punkte, 3 Dreier, 5 Assists), Mikesell (14, 3 Dreier), Crawley (12), Seric (11, 5 Rebounds), Ersek (10), Keppeler (10), Dibba (8), Lanmüller (8), Jönke (5), Otto (2, 5 Assists), Bacoul (2), Zacek.

Bochum: Green (25, 7 Rebounds), Geske (16), Joos (10), Hicks (8, 4 Assists), Kameric (5), Rohwer (5), Servera (2), Vinson (1), Kamp, Dietz, Behr.

Statistik: Zweierquote 66%-57%, Dreierquote 33%-25%, Freiwurfquote 93%- 57%, Rebounds 35-28, Turnover 16-19.

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