Wattenscheid. Trotz personeller Probleme hat die SG Wattenscheid 09 gegen Haltern gewonnen. Der Transfer-Plan aus dem Winter geht für Trainer Britscho auf.
Wer nach dem Spiel über den Rasen im Wattenscheider Lohrheidestadion lief und das zuvor gesehene Spiel verteufelt hatte, sah sich zu einer Entschuldigung ermuntert. Viel Grün war da am Freitagabend nicht mehr zu erkennen, vielmehr war es ein matschiges Geläuf. Da war es kaum ein Wunder, dass die Partie zwischen der SG Wattenscheid 09 und dem TuS Haltern in Gänze von der Vergnügungssteuer befreit war.
Der unansehnliche Kick endete mit einem verdienten 1:0 (1:0) für die Gastgeber, aus deren Gesichtern am Ende vor allem Erleichterung sprach. Nach einer Niederlage und zwei Remis in den vorangegangenen drei Oberliga-Partien hatte es endlich wieder geklappt mit einem Sieg.
Wattenscheid 09 und TuS Haltern mit Hilfsaktion für ukrainischen Fußballer
Der personell arg gebeutelte Ex-Bundesligist hatte trotz namhafter Ausfälle eine schlagkräftige Mannschaft ins Rennen schicken können. Und außerdem hatten es die Akteure geschafft, gleich nach der wohl denkwürdigsten Aktion dieser Saison den Schalter umzulegen.
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Auf einem großen Banner und einheitlichen Aufwärm-T-Shirts hatten Wattenscheid und Haltern gegen den Ukraine-Krieg protestiert. Es war eine gemeinsame Aktion, die die Gäste initiiert hatten. TuS-Mittelfeldspieler Valentyn Yarokha stammt aus der Ukraine, er unterstützt seine Landsleute mit Hilfsmitteln. Finanzielle Hilfe dafür soll die Versteigerung des Banners bringen, die der Klub nach dem Spiel über eine gängige Online-Plattform angestoßen hat.
So galt der besondere Dank des Gäste-Trainers vor allem der Bereitschaft der Schwarz-Weißen, die Aktion sofort zu unterstützen: „Wir möchten danke sagen für die echt tolle Aktion. Im Namen von Valentyn und seiner Familie, die in Kiew sitzt, ein ganz großes Dankeschön an euch, dass ihr euch sofort bereiterklärt habt, mitzumachen. So sollte Fußball sein“, sagte Timo Ostdorf und erntete dafür Applaus.
Bei Frederik Wiebels Verletzung bestätigt sich die Befürchtung
Auch sein Pendant Christian Britscho hatte anderes als das Sportliche im Kopf. Er hoffte, so sagte der 52-Jährige, dass die Aktion an zahlreichen weiteren Orten stattfinden würde, am besten „millionenfach. Damit das endlich alles aufhört.“ Ein paar Worte verlor er dann dennoch über den Fußball, den seine Mannschaft zuvor gezeigt hatte. Er sei „super froh, dass wir 1:0 gewonnen haben“, betonte der SGW-Coach, der vier Stammspieler hatte ersetzen müssen.
Emre Yesilova und Felix Casalino fielen wegen einer Corona-Infektion aus. Phil Britscho musste wegen einer Sprunggelenksverletzung passen und bei Frederik Wiebel hatte sich der Verdacht auf Kreuzbandriss bestätigt. Somit war der Trainer froh, dass er im Winter einige Zugänge in Wattenscheid hatte begrüßen dürfen.
Wie etwa Stürmer Mike Osenberg, der sich am Freitag ein Lob verdiente, oder Verteidiger Jeffrey Malcherek, der in der Defensive eine starke Partie machte. „Hätten wir die Qualitätsspieler nicht dazubekommen, wäre es Woche für Woche schwierig, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Die Neuen heben unsere Qualität in der Spitze und in der Breite.“
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