Sprockhövel. Westfalenmeisterin ist Sophie Bleibtreu aus Sprockhövel fast nebenbei geworden, denn die 19-Jährige hat andere Ziele. Im Sport und auch im Beruf.
Sie gehört zu den größten Sprinttalenten in Deutschland. Jetzt versucht die Sprockhövelerin Sophie Bleibtreu vom TV Wattenscheid 01 den Spagat zwischen Beruf und Leistungssport. Mit Jahresbeginn hat die junge Sprinterin ein duales Studium bei der Polizei NRW aufgenommen. Da heißt es, sich neu organisieren und den Tag genau durch zu tackten. Dass man nicht nur auf eine sportliche Karriere setzen und sich besser auch berufliche Perspektiven schaffen sollte, ist Sophie Bleibtreu spätestens bewusst als sie wegen 4/100 Sekunden eine Normierung für den U23-Bundeskader verpasste. Wir haben mit der Sprintnachwuchshoffnung aus Sprockhövel über ihre sportlichen und beruflichen Ambitionen für die Zukunft gesprochen.
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Sie gehören zu den talentiertesten Nachwuchs-Sprinterinnen in Deutschland, haben mit 11,78 Sekunden über 100 m und mit 24,83 Sekunden über 200 m starke persönliche Bestleistungen zu Buche stehen. Welche Ziele haben Sie sich für das Jahr 2022 gesetzt?
Sophie Bleibtreu Das wichtigste für mich ist für das Jahr 2022, gesund und verletzungsfrei zu bleiben, sodass ich ohne Trainingspausen gut trainieren kann, um neue persönliche Bestzeiten aufzustellen.
Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Wo haben Sie Stärken und an welchen Schwächen müssten Sie Ihrer Meinung nach noch arbeiten?
Ich würde mich persönlich als eine sehr ehrgeizige, motivierte und zielstrebige Person beschreiben. Wenn ich ein Ziel vor Augen habe, weiß ich, was ich dafür tun muss, um mein Ziel zu erreichen. Sei es früher beim Abitur oder jetzt bei meinem dualen Studium bei der Polizei. Bezüglich des Sports ist eine meiner Schwächen mein Kopf, der manchmal ziemlich laut sein kann. Daran versuche ich mit der Zeit zu arbeiten, um bei wichtigen Wettkämpfen meine top Leistung abrufen zu können und ohne zu hohen Druck an den Wettkampf ranzugehen.
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Sport und Beruf unter einen Hut zu bringen, kann mitunter schwierig sein. Glauben Sie, dass Ihnen der Spagat gelingen wird?
Ich bin es mittlerweile gewohnt, wie ich den Sport mit meinem Beruf oder früher der Schule zusammenbringen kann. Notwendig ist dafür eine gute zeitliche Planung, aber dabei hilft mir mein Trainer und auch bei der Polizei bekomme ich viel Unterstützung.
In dieser Woche stand eine Ausbildungseinheit bei der Polizei in Ostwestfalen auf dem Programm. Könnten Sie unseren Lesern einmal einen Einblick geben was da außerhalb des Sports von Ihnen verlangt wird?
Bei dem dualen Studium bei der Polizei hat es mir schon immer gefallen, dass ich neben dem theoretischen Teil in der Uni, viel praktische Erfahrungen sammeln kann. Zurzeit habe ich meine praktische Grundausbildung in Schloß Holte-Stukenbrock, wo wir Kommissaranwärterinnen auf die praktische Arbeit vorbereitet werden.
Training, Beruf, Wettkampf – für viele bedeutet diese Kombination Stress und ein funktionierendes Zeitmanagement. Woraus ziehen Sie Motivation, dieses Programm auf sich zu nehmen?
Der Sport beansprucht zwar viel Zeit, allerdings liebe ich diesen Sport und er ist seit langer Zeit ein großer Teil in meinem Leben, den ich nicht missen will. Ebenso ist es bei meinem Studium. Ich mache genau das, was ich mir gewünscht habe und worauf ich hingearbeitet habe, deshalb habe ich auch so viel Motivation.
In zwei Jahren stehen die Olympischen Spiele in Paris an. Wie stehen Ihre Chancen, da dann dabei sein zu können?
Um ehrlich zu sein, waren meine Gedanken noch nicht bei Olympia in Paris. Ich bin noch sehr jung und habe noch viel Zeit, um meine Chancen und Leistungen zu steigern, um vielleicht irgendwann realistische Chancen zu haben.
Und wo sieht sich eine Sophie Bleibtreu 2028?
Ich finde es persönlich sehr schwierig, so weit in die Zukunft zu planen, aber ich sehe mich auf jeden Fall mit einer abgeschlossenen Ausbildung bei der Polizei und vielleicht, wenn mein Plan funktioniert, bei der Olympiade 2028 in Los Angeles.