Bochum. Erleichterung: Bochum fehlen im Pro-A-Kellerduell gegen die Artland Dragons die beiden größten Spieler – dafür wachsen andere über sich hinaus.
Das Basketballjahr 2021 ist zu Ende und der letzte Abend in der Bochumer Rundsporthalle fasste es noch einmal zusammen: Ein positiver Corona-Test, ein Spiel gegen Widerstände, am Ende ein umjubelter Erfolg: Die Sparkassen Stars Bochum schlagen zwei Tage vor Silvester im Kellerduell der 2. Basketball-Bundesliga ProA die Artland Dragons 91:76 (44:42), machen dabei vieles besser als zuletzt und belohnen sich mit dem fünften Heimsieg – und dem Sprung in der Tabelle auf Nichtabstiegsplatz 14, direkt vor den Gästen aus Quakenbrück.
„Immens wichtig“, kommentierte der erleichterte Geschäftsführer Tobias Steinert den Sieg nach fünf Niederlagen in Serie und machte dem Team ein Kompliment: „Die Intensität war heute einfach da.“
Sparkassen Stars Bochum: Mit Joos und Rohwer fehlen die beiden größten Spieler im Kader
Fast hätte es ein Déjá-vu gegeben: Die Partie der Stars gegen Artland war im November wegen positiver Corona-Tests im Bochumer Kader ausgefallen. Jetzt, beim Nachholtermin, gab es in der Testreihe vor dem Spiel wieder einen positiven Test – entsprechend der Pro-A-Regularien blieb das Spiel aber angesetzt, erst bei zwei oder mehr Tests wird ein Spiel kurzfristig abgesagt.
Neben dem verletzt auf der Bank mitfiebernden Johannes Joos fehlten auch Gabriel Jung und Björn Rohwer (beide krank). Damit musste Coach Felix Banobre ohne seine beiden größten Spieler auskommen, was die folgende Leistung umso bemerkenswerter machte.
Bochum macht die körperliche Unterlegenheit gut wett
Die Probleme unterm Korb und in der Zone zeigten sich auch anfangs; umso wichtiger, dass Servera, Kamp und Green im ersten Abschnitt direkt mehrere Dreier trafen und Bochum nach schwierigem Beginn eine 17:12 Führung vorlegte, so dass Artland-Coach Tuna Isler nach acht Minuten seine Auszeit nahm. Bis Ende des Viertels stand es 21:14 – so gut war Bochum länger nicht in ein Spiel gestartet.
Sparkassen Stars- Drei Spieler vorm Artland-Spiel im FokusErstaunlich war, wie gut die Bochumer ihre körperlichen Nachteile in der Defense überspielten, bzw. wie wenig die Gäste ihre eigentlich guten Matchups, besonders gegen Manndeckung, nutzten. Und beeindruckend: Hinten fighteten die Bochumer, vom kleinen Hicks bis zum bulligen Dietz, sie reboundeten gemessen an den Umständen sensationell und trafen auch: bis zur Pause sieben Dreier, mehr als gegen Hagen und Trier in jeweils einem ganzen Spiel. Genug für eine 44:42-Pausenführung.
Weil die Bochumer Dreierquote sogar noch besser wurde (am Ende machte Bochum überragende 51 Punkte durch Dreier), die Stars das Rebound-Duell gewannen (was angesichts der Personallage eigentlich nicht hätte sein dürfen) und Artland sich vor allem offensive Schwächen leistete, setzte Bochum sich ab, Anfang des vierten Viertels erstmals auf zehn Punkte (71:61, 33.).
Hinten holt Bochum Rebounds, vorne sorgt Kamp für Highlights
„Steht auf für den VfL“, sang das Publikum schon fünf Minuten vor dem Ende, auf den Rängen standen alle – und das Team von Felix Banobre ließ nichts mehr anbrennen: „Rebound Bochum“ hieß es immer wieder. Dominic Green, Kilian Dietz und Terrell Vinson sicherten viele wichtige Abpraller. Lars Kamp sorgte für die offensiven Highlights im letzten Viertel, versenkte einen Korbleger nach Green-Assist und traf auch den letzten Dreier zum 91:76 (seinen fünften!). Wenig später die Sirene, Arme hoch, Jubel, vor allem Erleichterung: Gewonnen.
Kamp beschrieb es nachher so: „Der Coach hat gesagt: In so einem wichtigen Duell müssen wir einfach alles geben, egal wie die Voraussetzungen sind. Das war extrem wichtig, die letzten Niederlagen haben wehgetan.“ Perfekt war es nicht, teilweise sogar kompliziert. Aber erfolgreich – sowohl dieser Abend als auch das Basketballjahr 2021 der VfL Sparkassen Stars. Den Sieg zum Abschluss hatte es auf jeden Fall verdient.
So haben sie gespielt:
Viertel: 21:14, 23:28, 24:19, 23:15
Bochum: Green (28 Punkte, 4 Dreier, 6 Rebounds), Hicks (20, 8 Assists), Kamp (19, 5 Dreier), Geske (6, 6 Assists), Kameric (6), Servera (5), Dietz (2, 6 Rebounds), Behr, Bungart, Böther (n. e.), Winck (n. e.).
Spitzen-Basketball in Bochum
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Artland: Ward (13), Pechacek (13), Sullivan (11, 3 Dreier), Griffin (10, 7 Rebounds), Knauf (10), Ensminger (7, 6 Assists), Weitzel (5), Jonah (4), Breitlauch (3), Döding, Zdravevski.
Statistiken: Zweipunktquote 61-45 Prozent, Dreipunktquote 45-39 Prozent, Freiwürfe 92- 73 Prozent, Rebounds 36:34, Turnover 13:11.