Kamen. Die Silbermedaille bei der Latein-DM holen sich die Bochumer Tänzer Artur Balandin und Anna Salita. Damit löst das Duo das Ticket für die WM.
Ihr Stolz und ihre Begeisterung über das Erreichte war ihnen deutlich anzusehen: Artur Balandin und Anna Salita vom TTC Rot-Weiß-Silber Bochum haben in der Kamener Stadthalle die Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft in den lateinamerikanischen Tänzen gewonnen. Damit ist das Paar qualifiziert für die Weltmeisterschaft im Dezember.
„Wir sind darüber natürlich überglücklich, das war unser ganz großes Ziel“, sagte Artur Balandin direkt nach der Siegerehrung. „Es hat hier ungeheuer viel Spaß gemacht. Wir haben vom ersten Tanz an 100 Prozent gegeben – auch aus Respekt vor der starken Konkurrenz, denn die anderen schlafen ja auch nicht“, gab der TTC-Tänzer nach der Verteidigung des zweiten Platzes bei der DM zu Protokoll. Auch in der fünften und letzten Runde dieses langen Turniertages hatten die Bochumer beeindruckende Leistungen gezeigt, in allen fünf Finaltänzen Rang zwei belegt. An die Goldmedaille war ohnehin nicht heranzukommen, die ging einmal mehr an Marius-Andrei Balan/Khrystyna Moshenska vom Schwarz-Weiß-Club aus Pforzheim. Die aktuellen Europameister zeigten mitreißenden Tanzsport, wurden zu Recht minutenlang vom Publikum gefeiert.
Platz 16 für TTC-Talente Golub/Tsvetkova
Für den TTC Rot-Weiß-Silber Bochum waren in Kamen gleich drei Paare am Start. Neben Balandin/Salita, die unlängst bei der EM Rang 15 belegt hatten, waren auch Philipp Köhler/Maria Schneider und Dmitrij Golub/Katerina Tsvetkova qualifiziert. Für die beiden erst 19-Jährigen war es die erste Deutsche Meisterschaft auf diesem Niveau und ohnehin erst das dritte gemeinsame Turnier in der Sonderklasse. Dass beide Paare die ersten zwei Runden unter den insgesamt 49 Paaren überstanden, war durchaus schon als Erfolg zu werten.
Für Golub/Tsvetkova, die erst im zweiten Jahr zusammen tanzen, sprang am Ende Rang 16 heraus - eine bärenstarke Vorstellung. „Wir sind damit absolut glücklich. Wir haben hier Paare hinter uns gelassen, mit denen konnten wir uns ja vorher kaum messen“, so Dmitrij Golub. Vor allem in der zweiten Zwischenrunde hatte das junge Duo so richtig aufgedreht. „Unser Trainer Artur Balandin hatte uns vorher noch gesagt: Versucht es einfach zu genießen. Das haben wir getan“, sagte Golub, der mit seiner Partnerin in diesem Jahr auch schon Runde drei bei der U-21-Weltmeisterschaft erreicht hatte.
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Köhler/Schneider verbessern sich gegenüber der Premiere enorm
Für Philipp Köhler und Maria Schneider kam auch erst kurz vor dem Semifinale der besten 13 Paare das Aus. Für das Paar, welches sich seinerzeit durchs Formationstanzen beim Bundesligisten 1. TSZ Velbert kennengelernt hatte und seit 2017 gemeinsam Turniere tanzt, gab’s in Kamen Platz 20. „Das war unsere zweite Deutsche Meisterschaft. Beim ersten Mal sind wir 42. geworden“, staunte Köhler selbst ein wenig über die Leistungssteigerung. „Wir haben genau das Ziel erreicht, was vorher so weit weg schien.“ Die beiden Bochumer zeigten durchweg gute Leistungen, verdienten sich allemal diese Platzierung. „Das Training der letzten Monate zahlt sich aus - man sieht, dass wir uns immer weiter entwickeln“, stellte Philipp Köhler fest.
Bei Artur Balandin und Anna Salita, die es nun schon zum zweiten Mal bei der DM aufs Siegerpodest hinter den Seriensiegern aus Pforzheim schafften, war auch von Beginn an zu erkennen, dass sie den hohen Anspruch an sich selbst vor den kritischen Augen der neun Juroren untermauern wollten. „Natürlich ist die Stimmung und die Anspannung in einem DM-Finale noch einmal was ganz Besonderes“, sagte Artur Balandin. Dennoch gelang es den Bochumern, die sich inzwischen auch international einen Namen in der Lateinszene gemacht haben, ihren Auftritten die Portion Leichtigkeit zu verpassen, dass es allemal reichte, die vier weiteren Finalpaare klar zu distanzieren. Der Bronzerang ging letztlich an Razvan Dumitrescu und Jacqueline Joos (Pforzheim), die dem TTC-Duo zwar die eine oder andere Wertung abluchsen konnten, dennoch in keinem der Finaltänze an Balandin/Salita heranreichten.
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„Wir freuen uns jetzt natürlich riesig auf die Weltmeisterschaft in Pforzheim am 4. Dezember“, so Artur Balandin. In den ersten Tagen nach der DM wollte das Bochumer Paar „ein wenig zur Ruhe kommen und die Akkus etwas aufladen, um dann wieder voll durchzustarten.“ Trainiert werden die DM-Zweiten im Übrigen u. a. von den Titelträgern Balan/Moshenska, mit denen sie auch gut befreundet sind. „Artur und Anna können noch sehr viel erreichen, ich sehe da kein Limit. Sie bringen alles mit“, sagt Marius-Andrei Balan, der seit 2015 mit seiner Partnerin zusammen tanzt, über die Bochumer. „Für uns selbst geht es bei einer DM vor allem auch darum, Spaß zu haben, den Moment zu genießen. Zur Weltmeisterschaft werden wir fahren, um dort zu gewinnen“, sagt er selbstbewusst.
1. Marius-Andrei Balan/Khrystyna Moshenska (Pforzheim)
2. Artur Balandin/Anna Salita (TTC RWS Bochum)
3. Razvan Dumitrescu/Jacqueline Joos (Pforzheim)
4. Zsolt Sándor Cseke / Malika Dzumaev (Bremen)
5. Daniel Dingis/Alessia-Allegra Gigli (Bremen)
6. Arthur Ankerstein/Oona Oinas (Pforzheim)