Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 empfängt Sonntag RSV Meinerzhagen. Im Interview erklärt Marvin Schurig worauf er brennt und was der Trainer richtig macht.
Am Sonntag startet Fußball-Oberligist SG Wattenscheid 09 in die neue Saison. Wir sprachen vor dem Spiel im Lohrheidestadion (15 Uhr) mit Marvin Schurig. Der 32-Jährige übernimmt nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Norman Jakubowski die Kapitänsbinde.
Marvin Schurig, am Sonntag geht es los. Ist das ein passender Zeitpunkt?
Marvin Schurig Dass wir auf das Spiel brennen, brauche ich nicht zu sagen. Mit Blick auf unsere verletzten Spieler (Jakubowski, Roman Zengin, Tim Kaminski und Tom Sindermann, Anm. d. Red.) wäre es mir aber lieber gewesen, wenn wir noch ein bisschen mehr Zeit bekommen hätten. Denn auch sie sind richtig motiviert, und wir hätten mit ihnen noch mehr Qualität. Aber wir haben in der Vorbereitung festgestellt, dass wir Spieler ersetzen können, weil wir in der Breite stärker geworden sind.
Sind Sie schon heiß darauf, wieder vor Fans zu spielen?
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Ja, ich habe noch das erste Saisonspiel im vergangenen Jahr in Rhynern im Kopf. Das ist unvergessen, weil unsere Fans da richtig Stimmung gemacht haben. Jetzt dürfen wir in unserem Wohnzimmer spielen. Das ist noch besser, vor allem für unsere Fans. Ich bekomme viel von ihnen mit, manche schreiben mich bei Facebook an und sagen, wie sehr sie sich auf das Spiel freuen. Uns geht es auch so. Gegen Verl waren mehr als 800 Leute da. Es hörte sich aber viel mehr an. Das hat viel ausgemacht, unsere Fans sind der zwölfte Mann.
Was hat Ihnen in der langen Zeit ohne Fußball am meisten gefehlt?
Alles. Das fängt an beim Trainieren an, geht über Gequatsche beim Training, das Abschlusstraining, das Umziehen, bis zum Abklatschen mit den Fans. Insgesamt war es keine einfache Zeit, sowas hatte vorher ja keiner von uns.
Im Rückblick: Wie lief die Vorbereitung?
Mehr als zufriedenstellend, wir hatten wieder ein Trainingslager, was ein Vorteil war. Wir haben die Neuen super integriert. Es sind tolle Charaktere, die dazugekommen sind, leider haben uns aber auch ein paar tolle Jungs verlassen.
Es hat einige Verstärkungen gegeben. Wie stark ist die Mannschaft?
Ich finde, dass wir in der Breite sehr, sehr stark besetzt sind. Wir klnnen die Positionen doppelt besetzen und haben nie einen Qualitätsverlust. Auch das Zusammenspiel läuft. Du kannst 26 Leute reinschmeißen, es passt immer. Einige Spieler haben zudem einen riesen Schritt nach vorne gemacht. Es ist eine Waffe, dass wir so breit aufgestellt sind. Und auch, wie die Mannschaft zusammengestellt ist. Aber ich will den Trainer nicht zu sehr loben.
Die Generalprobe lief ordentlich, was nehmen Sie daraus mit?
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Nehmen viel Positives mit. Aber man muss die gesamte Vorbereitung sehen. Wir haben viel Arbeit und viel Fleiß eingesteckt. Es gab Licht und Schatten, aber das gehört zur Vorbereitung. Die kleinen Dämpfer waren wichtig. Unser Trainer hat jedem Spieler Stärken und Schwächen aufgezeigt und so den Rücken gestärkt. Ich will ihn immer noch nicht zu sehr loben, aber dass er den Vertrag verlängert hat, war nicht das schlechteste Signal.
Sie sprechen sehr locker über Christian Britscho. Haben Sie ein gutes Verhältnis zu ihm?
Mit 26 Marvin Schurigs kann man ebenso wenig aufsteigen wie mit 26 Felix Casalinos. Ich bin kein einfacher Spielertyp. Das weiß ich, das weiß er, das wissen auch meine Mitspieler. Christian Britscho kann aber auf jedem von uns individuell eingehen. Das ist das, was wir an ihm sehr schätzen.
Und warum wollen Sie ihn nicht zu sehr loben?
Es geht ja jetzt erst los. Aber Spaß beiseite: Es lief schon alles gut. Bei den Neuen hat er auf den Charakter geachtet und Leute geholt, die wissen, warum sie in Wattenscheid spielen.
Ein Kommentar zum Gegner Meinerzhagen?
Ich kenne die Mannschaft nicht auswendig. Aber ich weiß, dass sie viele sehr gute Spieler haben. Und wer meint, dass wir sie unterschätzen, weil sie ein Testspiel etwas höher verloren haben, der liegt komplett falsch.