Wattenscheid. Das Benefizspiel gegen die Wattenscheider Auswahl ist die erste Partie seit einem Dreivierteljahr. Die Vorfreude ist auf beiden Seiten groß.
Die Definition von Lebensgefühl sah bei Tibor Bali und Christian Britscho höchst unterschiedlich aus. Der Trainer des B-Kreisligisten RW Leithe weilte bis Freitag im Urlaub, genoss die Sonne und ließ sich gedanklich nur für einen Moment auf das Spiel zwischen der Wattenscheider Stadtauswahl und dem Westfalen-Oberligisten SG Wattenscheid 09 ein.
Für Britscho hingegen, den Coach des Fünftligisten, erhöht der bloße Gedanke an die Rückkehr auf den Fußballplatz die Daseinsfreude. „Ich freue mich wie Bolle. Es wird einem klar, was man vermisst hat“, sagt der 51-Jährige, der sich mit seinem Team in einem frühen Stadium der Vorbereitung befindet. Das Spiel gegen die Stadtauswahl ist somit das erste spielerische Highlight für den Oberligisten, und auch die erste Partie seit rund einem Dreivierteljahr. Anstoß ist am Samstag um 15 Uhr, Schauplatz das Lohrheidestadion.
Wattenscheid 09: Stadtauswahl will Paroli bieten
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Noch in der Nacht machte sich Tibor Bali auf den Weg aus dem Süden Richtung Ruhrgebiet. „Das Training war entsprechend“, sagt er scherzhaft. Für ihn und seinen Trainer-Kollegen Dino Degenhard (VfB Günnigfeld), der ebenfalls in der Nacht aus dem Urlaub heimkehrte, steht fest: „Das ist eine spaßige Angelegenheit. Wir freuen uns, dass wir wieder ein schönes Fußball-Erlebnis haben dürfen. Aber wir wollen Wattenscheid 09 Paroli bieten.“
Zwei komplette Mannschaften – jede wird wohl 45 Minuten spielen – stehen Degenhard und Bali zur Verfügung. „Das ist ein ganz ordentliches Team“, sagt der Leithe-Coach.
Auch Britscho wird ordentlich durchwechseln, schließlich ist seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder die Belastungssteuerung ein großes Thema. „Die Jungs sind Wettkämpfer. Und auch, wenn wir kein Ergebnis vorgeben, wollen wir doch einige Dinge sehen, die sie umsetzen. Trotzdem werden einige über ihre Grenzen gehen.“ Mit schmerzhaften Folgen? „Ich bin mal gespannt, welche Rückmeldungen ich am Sonntag bekommen werde“, sagt Britscho. „Der eine oder andere Spieler wird sich vermutlich so fühlen, als hätte ihn eine Dampfwalze geknutscht.“
Es geht am Samstag um dem guten Zweck
Bisher habe er im Training deutlich geringere Umfänge geprobt. „Und da haben wir gesehen, dass das Niveau gegen Ende etwas schwächer wurde.“ Das Ergebnis sei ohnehin einerlei, schließlich geht es bei dem Freundschaftsspiel vornehmlich um einen guten Zweck. Ein Teil der Einnahmen geht der Jugend des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Wattenscheid, ein anderer an den KiTa-Zweckverband in der Harkortstraße und die Einrichtung „Bunter Kreis Bochum“ des katholischen Klinikums.
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Nicht nur deshalb hofft Britscho auf viel Zulauf. Denn das Testspiel ist für seine Mannschaft die erste Vorstellung, ein erstes Zusammenspiel vor Publikum. Sein Eindruck ist positiv: „Wir haben viele verschiedene Persönlichkeiten im Kader. Sie passen sehr gut zusammen.“
Am Samstag gibt es davon einen ersten Eindruck: „Alle im Umfeld sagen, dass sie heiß auf Fußball sind. Ich würde mich freuen, wenn wir das schon bei einem Freundschaftsspiel zu spüren bekämen.“